Dienstag, 24. Juni 2014

Hanoi und Cat Ba Island


Geschehnisse vom 19.04. - 24.04.2014:


Hanoi 

Ich entschied mich dann mit Dylan und Mark am nächsten Tag nach Hanoi zu fahren. Die beiden waren beide heiß auf den Zug, gerade Mark, da er als Amerikaner Langstreckenzüge in der Form nicht wirklich kannte. 
Um halb 10 nahmen wir dann also einen klapprigen local Bus, mit dem wir dann erst mal ein bisschen durch das Dorf fuhren. Dann blieben wir stehen und wurden alle raus gescheucht. Aber der Ersatzbus stand schon bereit. So ging es dann mit dem weiter. An uns zogen wie immer die Reisfelder und die Landschaft des wirklich schönen Vietnams vorbei. Dann kamen wir irgendwann an einer Tankstelle an. Dort blieben wir dann wieder stehen. Es machte den Anschein, dass noch nicht einmal die Einheimischen wussten, was gerade los war. Manche steigen aus, manche liefen ein bisschen rum. Planlosigkeit bei jedem. Irgendwann kam dann noch ein anderer Bus, der sich technisch wohl auf dem gleichen Niveau befand, wie der Erste. Mit diese ging es dann die letzten Kilometer nach Dong Hoi, wo sich der Bahnhof befand. Dort angekommen, mussten wir dann wie immer den kleinen Ansturm an Taxifahrern überstehen, bevor wir dank Google Übersetzter einem der Busfahrer klar machen konnten, dass wir den Bahnhof suchten. Er lotste uns in eine Richtung, welche auch grob mit Google Maps übereinstimmte. Was würde man nur ohne die Technik machen...


Eine weitere Frau mussten wir dann noch Fragen, wo wir den hinmussten. Sie fand das auch sichtlich lustig, als wir alle unser „Tuuut Tuuut und Tuff Tuuff“ machten. Sie wusste nicht was wir meinten, also wurde wieder das Handy mit der Übersetzungsapp gezückt. 
So kamen wir nach etwas mehr als zwei Kilometern endlich am Bahnhof an. Da wir noch ungalublich viel Zeit hatten, kehrten wir erst einmal in einer Garküche ein und genehmigten uns schöne Banh Mi‘s. Die Besitzerin hatte viel Spaß mit uns und verabschiede sich dann am Ende mit einer klassischen „Brofist“. 
Dann gingen wir um Bahnhof und guckten uns die Preise an, welche uns etwas schockten. Ca. 800.000 Dong sollte ein Ticket kosten. Wir kehrten erst mal um und fanden heraus, dass ein Busticket wohl 300.000 kosten würde. Allerdings mussten wir noch zum Busbahnhof kommen. Außerdem wollten Mark und Dylan extrem gerne den Zug nehmen. 
Nach langem überlegen, kauften wir dann die Zugtickets. 
Danach aßen wir noch in einer anderen Garküche etwas und dann warteten wir auf den Zug. Der kam erst um 6 Uhr soweit ich mich erinnere. 
Das finden des richtigen Abteils war nicht ganz so leicht, und die Gänge im Zug waren definitiv auch nicht für Leute mit fetten Rucksäcken gemacht.
Nach kurzer Suche waren wir dann aber da. Mit einer vietnamesischen Familie aus Hanoi machten wir es uns bequem und schliefen eigentlich auch alle schnelle ein. 
Der Schlaf war sicherlich nicht der erholsamste aber besser als in einem Bus allemal. 
Um halb zwei waren wir dann in Hanoi und der Schaffner sah auch zu, dass er uns schnell aus dem Zug warf. Dabei war es sowieso Endstation. Der Andrang der Taxifahrer war nichts im Vergleich zu Dong Hoi, aber wir überstanden auch diesen. So wanderten wir dann erst mal durch die verlassenen Straßen des nächtlichen Hanoi‘s und kamen nach einem guten Marsch an dem Hostel an, in das wir eigentlich einchecken wollten. Die Tür war schon zu, aber nach einiger Weile wurden wir hereingelassen. Leider hatte das Hostel dann doch keinen 24 Stunden Check-In, womit wir nur unser Gepäck abladen konnten. 
Und was machten wir am liebsten? Richtig, Essen! 
Es war allerdings nicht gerade einfach, Essen zu dieser (Tages-)zeit aufzuspüren. Schließlich fanden wir aber eine Straße, in der noch einige Leute Suppen am köcheln hatten. Aber natürlich verlangten alle exorbitante Preise. Kein wunder wenn man drei Weißgesichter um 4 Uhr Nachts sieht, versucht man natürlich diese erst recht über‘s Ohr zu hauen. 
Wir versuchten die einzelnen Stände gegeneinander auszuspielen, was aber nur bedingt klappte. Wir entschieden uns also für eine Art Restaurant, wo es Stühle gab. 
Mark und Dylan wollten noch ein Banh Mi, aber am Ende bekamen sie nur ein Baguette von einem jungen typen, der nicht gerade als nett beschreiben werden kann. Dann aber kam der Boss. Er war sichtlich empört, wie wir behandelt wurden und tat alles, um unser kleines Mitternachtsmahl noch so angenehm wie möglich zu machen. 
Ab fünf Uhr liefen wir dann also einfach so ein bisschen durch die Straßen, denn Check-In war ja erst ab 14 Uhr möglich. 
Interessant waren die ganzen Leute die Pilates an einem See in der Stadt machten. Teilweise sah das ganze sehr amüsant aus. 
Dann war es irgendwann halb sechs und die ersten kleinen Stände machten auf. Wir hockten uns auf die winzigen roten Hocker und genossen erst einmal einen Becher Kaffee. Dann wanderten wir zum nächsten und tranken noch einen. Dort probierte Dylan dann auch von einem Einheimischen Tabak, der quasi durch eine Bong gezogen wurde. Man konnte ihm ansehen, dass dieser ziemlich stark war :D
Wir wanderten dann noch etwas umher, aßen mehr und dann traf Dylan noch ein paar alte Freunde wieder. Diese waren in einem anderen Hostel, wo man schon um 12 Uhr einchecken konnte. Das machten wir dann natürlich. Und dann hieß es erst einmal Entspannen, Duschen und Nichtstun.
Dylan‘s Freunde wollten uns dann noch zu einer Wandertour überreden, aber ich hatte wenig Lust und auch nicht wirklich die Zeit dazu. 








Viel lieber fuhr ich am nächsten Tag nach Cat Ba Island.
Cat Ba liegt in der Halong Bay Region und ist nicht ganz so überlaufen, wenn auch immer noch ziemlich voll mit Touristen. Dylan und Mark wollten noch einen Tag in Hanoi bleiben, also brach ich am nächsten Morgen alleine auf. Mit einem Moped ging es zum Busbahnhof. Man muss sagen, je mehr man in den Städten auf Mopeds unterwegs war, desto mehr Sinn machte der Verkehr und es kam einem schon fast geordnet vor. 
Dann stieg ich in einen der Busse und traf ein Mädel und einen Typen von den Phong Nha Caves wieder. Dann mussten wir auf ein Speedboot wechseln, mit dem wir eine halbe Stunde lang über das Meer peitschten. Dann ging es wieder in einen Bus, in dem dann leider nicht mehr alle sitzen konnten. Doch die Betreiber wussten sich zu helfen und stellten die kleinen roten Hocker in den Gang :D
Die Straßen machten Lust, sich einen Scooter zu mieten und einfach nur über die Insel zu brettern. 
Doch erst einmal mussten wir dann in der „Hauptstadt“ der Insel in ein Hostel einchecken. Keiner von uns hatte vorher gebucht, aber ich wusste eigentlich schon wo ich hin wollte.
Beim Einchecken dann der Schock. Wo zur Hölle war mein Pass? - Jop, noch im Hostel in Hanoi. Dumm gelaufen, aber Dylan und Mark würden ja am nächsten Tag auch kommen. Nach einem Anruf war das dann auch geklärt. 
Das Hostel stellte sich als ziemlich schick heraus. Doch es ging erst mal im Hafen etwas essen. Und wen sah ich dann schon wieder über die Straße laufen? Naaa klar, meine zwei Lieblingsdeutschen. Johannes und Otto. Die anderen aus dem Bus stießen dann alle langsam dazu, doch ich verabschiedete mich dann doch recht schnell, da ich die letzten 48 Stunden noch in den Knochen spürte. 

Zusammen mit Johannes und Otto miete ich mir dann Scooter. Schnell zur Tanke, zwei Banh Mi für jeden und dann ging es ab. Das ist wahrscheinlich eine der besten Sachen die man auf Cat Ba machen kann. Heizen!!!! Wie eigentlich fast überall in Vietnam :D
Erstes Ziel, war ein Nationalpark, in dem wir ein bisschen wandern wollten. Doch nach fünf Kilometern fanden wir alle, dass der Park irgendwie so aussah, wie schon 20 davor. Also drehten wir um und verbrannten stattdessen Benzin! 
Wir hielten an einer gesperrten Höhle, kletterten über den Zaun und bahnten uns unseren Weg, nur mit einer Handylampe, durch die Höhle. Über uns flitzte ab und zu mal eine Fledermaus vorbei.
Dann ging es weiter. Wir verfuhren uns ein bisschen, fanden dann aber schnell den richtigen Weg. Es gab ja sowieso nur eine Handvoll Straßen auf der Insel. Wir mussten ein paar Baustellen passieren, einmal flog mein Zündschlüssel bei voller Fahrt weg, aber ansonsten machten die Straßen einfach nur Spaß. 
Otto riskierte dann mit einem fast leeren Tank weiter zu fahren, blieb natürlich stehen und musste dann von uns zur Tanke geschoben werden...
Dann war der Tag auch schon wieder fast um. Mit Johannes hielt ich noch an ein paar Steilklippen und einem Berg, von dem man die ganze Stadt sehen konnte, während Otto schon ins Hostel fuhr. 
Gerade als wir die Scooter wieder abgaben, kam Dylan auf einem Bike vorbei und hatte etwas ganz wichtiges im Gepäck. Später checkten die beiden dann noch im gleichen Hostel ein und mit einer großen Gruppe ging es dann noch was Essen. 

Was ich am nächsten Tag machte, weiß ich ehrlich gesagt nicht mehr genau. Könnte sein, dass das mal wieder ein Blog und Gammeltag war.





Den Tag darauf stieg ich dann aber in einen Bus, zurück nach Hanoi. Ich hatte nicht mehr so viel Zeit das Land zu verlassen und es sollte sich noch auszahlen, dass ich nicht auf den letzten Drücker gefahren war.
Die Überfahrt war ereignislos, nur dass ich ein weiteres Mädel von den Phong Nha Caves wieder traf ist vielleicht erwähnenswert. 
Mit etwas Glück, hatte ich am Vortag noch ein kostenloses Hotel in Hanoi bekommen, wo mich dann ein weiterer Mopedfahrer hinbrachte. Das Hotel lag im „Metallviertel“ der Stadt, war aber super schön und ich hatte schon fast ein pervers großes Zimmer. Viele Straßen in Hanoi, bzw. Vietnam kann man meist einem Überthema zuordnen. Weitere berühmte Vertreter wären die Juwelier- und Schrottstraßen. 
Dann galt es noch ein paar Vorbereitungen für Laos zu treffen. ich brauchte zB. US-Dollar, welche sehr, sehr schwer in Vietnam zu bekommen sind. Banken geben sie überhaupt nicht heraus, und ansonsten werden sie so halb unter der Theke gehandelt. 
Da ich aber noch ein Busticket brauchte, fragte ich gleich in dem Büro ob sie nicht welche hätten. Und die hatten sie. Bündelweise :D
Dann war alles erledigt. Ich ging noch mal zurück ins Hotel, dann war ich Abends mit Linda verabredet, welche ich mal in Borneo kennen gelernt hatte. Sie hatte bzw. lebte wieder in Vietnam für ein paar Monate. 
Abends holte sie mich dann mit ihrem Scooter ab. Dann mussten wir noch die Jahrhundertflut ausstehen, bevor es mit einem Helm von der Rezeption los gehen konnte. 

Wir aßen in einem urigen Laden, welchen man nur kennen konnte, wenn man schon halb Einheimischer war. quasi im Wohnzimmer einer Familie befand sich ein kleines Restaurant, welches aber richtig gut war. Wir verbrachten fast den ganzen Abend ab dem winzigen, angeschlossenen Balkon. Wir stoppten noch kurz da ich noch ein paar Sachen brauchte. Da traf ich dann noch einen Typen mit dem ich mich einmal auf Koh Rong in Kambodscha bei einer Party unterhalten hatte. Die Welt ist klein. 

0 Kommentare:

Blogger Template by Clairvo