Sonntag, 30. März 2014

Kuching


Geschehnisse vom 22.02. - 23.02.2014:


Nach dem Frühstück hieß es dann noch die Hotelrechnung begleichen. Wir hatten uns für eine Barzahlung entschieden, da es den ganzen Prozess des Teilens vereinfachte. Bei der ersten Bank waren natürlich meterlange Schlangen. Half nichts, wir stellten uns dazu. Ich hob ab, dann kurz darauf Isa. Dann fiel Isa aber auf, dass sie noch Geld für Essen brauchte. Also noch mal anstellen. Die Schlangen waren in der Zwischenzeit zwar kürzer, aber nun hoben zwei ominöse Gestalten Bündel von Bargeld ab. Einer von den beiden fuchtelte dann noch mit zwei Bündeln herum, die er aus seinem Rucksack zog. Manchmal wäre es cool Malaysisch zu können :D
Da die beiden offensichtlich dabei waren, den Geldautomaten leer zu machen und kein Ende in Sicht war, gingen wir etwas weiter in den Central Market. Dort waren natürlich alle drei Geldautomaten kaputt. Also zurück zu der ersten Bank. Die beiden Typen waren wohl in der Zwischenzeit von der Polizei gefasst worden und so hatten wir freie Bahn ;)
Allerdings hatte das ganze dann so lange gedauert, dass unsere Zimmerkarte abgelaufen war. Also noch mal zurück zur Rezeption und die Karte verlängern. Und dann endlich auschecken.
An der Hauptstraße der Stadt teilten sich unsere Wege dann. Isa ging zum Bus Richtung Singapur und ich zur Bahnstation die noch gut einen Kilometer entfernt war. 
Mit dem Zug ging es dann eine Station zu der Sentral Station. Dort suchte ich erst einmal den Zug zum Flughafen. Dann kam mir der Service einer vollwertigen Fluggesellschaft zu gute. Denn diese „Premium-Carrier“ bieten in der Sentral Station eine Gepäckaufgabe an. Komplett leer und mit super freundlichen Mitarbeitern. So musste ich meinen Backpack dann nicht die nächsten drei Stunden mit mir herumtragen, sondern ließ ihn dort. Um alles weitere kümmerten sich die netten Leute von Malaysia Airlines. Hoffentlich.
Ich setzte mich dann in den Highspeedzug zum Flughafen. Mit angeblich durchschnittlich 160 km/h bretterte dieser durch die Stadt und durch die Vororte. Der Zug war so schnell da, dass sich nicht mal ein kleines Schläfchen lohnte ;)
Wehmütig ging ich an der Malaysia Airlines Lounge vorbei, bevor ich mich auf eine harte Bank in dem viel zu kalten Wartebereich setzte. Aber wenigstens gab es free Wifi, yeaah!
Der Flug hatte leichte Verspätung, mein wie immer fabelhaft ausgewählter Sitzplatz 14A bot schön viel Beinfreiheit und so verschlief ich fast den kompletten Flug. Bis auf das Essen natürlich. 
Da Westmalaysien und Sarawak unterschiedliche Regierungen haben, musste ich noch mal durch die Immigration. Dann flott den Backpack geschnappt, kurz bevor ich in der Klimaanlagenhölle zu erfrieren drohte. Vor dem Gate wartete schon Amy, eine der Besitzerinnen, des Hostels, in dem ich mich für vorerst zwei Nächte eingebucht hatte.
Die kurze Fahrt in die City erstaunte mich etwas. Es war relativ modern, sauber und insgesamt versprühte alles einen angenehmen Flair. 
Das Hostel stellte sich als sehr gut heraus, war aber fast eher eine WG. Es gab nur 12 Betten und so kannte jeder schnell jeden. Ich zog dann erst mal los, mir einen kleinen Überblick über die Stadt verschaffen. An der Flusspromenade steppte der Bär. Ein paar Bands waren am Start und dazu noch kleine Essenswagen. Ich ging die Promenade einmal bis zum einen Ende, entdeckte eine UOB, füllte das Portmonee auf und ging bis zum anderen Ende. Dann durch ein paar schmale Straßen mit lauter asiatischen „Restaurants“. Davon sagte mir aber keins so recht zu. Hinterm Hilton suchte ich nach einem kleinen Laden, über den ich gelesen hatte, fand ihn aber nicht. Also weiter. Da fiel mir dieses kleine sehr gut besuchte Restaurant ins Auge. Durch die Neonreklame auch schwer zu übersehen. 
Gäste waren ausschließlich Einheimische und die Bedienung guckte mich schief an als ich nach einer Karte fragte. War wahrscheinlich das erste oder zweite Mal, dass sich ein Tourist dort hin verirrte. Auf der Karte fand ich nichts, was mir im ersten Moment zugesagt hätte, also hieß es eine Runde „Essens-Roulette“ spielen. Ich erinnere mich wage das ich ein Gericht mit knackigen Nudeln bestellte. Was dann am Ende vor mir auf dem Tisch landete entsprach einfach mal so gar nicht dem, was ich mir vorgestellt hatte. 
Der Teller war zum einen mal komplett überladen. Der Hauptteil war eine Suppe, nicht etwa die Nudeln. Dann gesellten sich zu nicht identifizierbarem Grünzeug, Fischbällchen, so eine Art Shrimp‘s und allerlei andere unbekannte Dinge. 
Fazit zu dem ganzen: Das Roulette habe ich wohl verloren. Aber die knackigen Nudeln waren so zahlreich, dass ich satt war, als der Teller noch zu 80% gefüllt war ;)
Nebenbei übte ich mich noch in interkultureller Kommunikation, indem ich zu dem Film der gerade lief mit einem älteren Herrn Faxen machte. Wir haben herrlich gelacht! 
Dann wurde nach einiger Zeit auf einmal hektisch der Kanal gewechselt, der Ton aufgedreht und dann hieß es auf einmal: Premier League! 
Und so kam es, dass ich mit den Chinesen und Malaien in einer Samstag Nacht Premier League, in einem recht schäbigen chinesischen Restaurant guckte. Spaßfaktor: Seeeeehr hoch!


Das chinesische Restaurant

Tag 2:

Am nächsten Tag hieß es erst mal lange schlafen. Mein Zimmer bestand zu 80% aus Langschläfern, wodurch das ganze sehr einfach war.
Dann machte sich aber langsam der Unternehmungswille bemerkbar. Ich las ein bisschen über die Stadt und insbesondere über die Restaurants. Denn eine meiner Lieblingsbeschäftigungen ist auf jeden Fall das aufspüren von gutem Essen. Nach einer Weile hatte ich mich auf einen Inder festgelegte. Es war ein kleiner Marsch dort hin, aber das würde auch nicht schaden. 
Am Tor des Restaurants hing dann natürlich ein Zettel der besagte, dass Sonntags erst am Abend geöffnet sei. Also musste eine Alternative her. Ich lief ein bisschen durch Old Chinatown, bis ich an einem chinesischen „Restaurant“ vorbeikam. In Singapur war ich ja schon einmal in den Genuss von geröstetem chinesischen Fleisch gekommen. Ab da war es um mich geschehen. Also nichts wie rein da und Schwein mit Reis bestellt. Wie damals in Singapur war es göttlich. Vielleicht sogar ein bisschen besser.
Nach dem Mahl machte ich mich auf, in Richtung eines Parks. Auf dem Weg kaufte ich mir noch ein komisches asiatisches Getränk, das nebenbei geschlürft wurde. 
Durch den Park ging es zu den Museen der Stadt. Ich erwartete nicht zu viel und das stellte sich auch als ganz gut heraus. Waren alle nicht sonderlich gut. Aber okay, Kuching ist in der Museenwelt wahrscheinlich auch eher ein Newcomer :D
Dann erspähte ich in der Ferne eine große Mall. Also nichts wie rein da. Auch diese konnte aber nicht ganz so überzeugen. Kein Laden der mich wirklich ansprach.
Aus der schön runter gekühlten Mall führte mich meine kleine Stadttour dann weiter zur little India Street. Ich hatte schon gelesen, dass sie von Hauptsächlich Chinesen übernommen worden war. Und ehrlich gesagt konnte ich auch nichts deutlich indisches mehr an der Straße erkennen.  

Dann war ich erst mal alle. Bis zum Dinner ging es zurück ins Hostel. Der Inder stellte sich dann später noch als sehr gut heraus.

Old Chinatown

High School


Little India Street

In dem Gebäude war das Hostel

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Dienstag, 18. März 2014

Kuala Lumpur


Geschehnisse vom 19.02. - 21.02.2014 in Kuala Lumpur:

Wie wir alle wissen schlafe ich gerne lange. Ganz anders ist da die Isa. Zum Glück ist sie Frühaufsteherin, sodass wir den Tag schon immer früh begannen. Das Frühstücksbuffet im Hotel war ganz gut. Deutlich besser als im Hotel in Kuta.
Ich als alter Navigator hab uns dann erst mal eine kleine Route zusammengebastelt. Als erstes ging es zum Central Market. Ein überdachter Markt, in dem man mal wieder allerhand Klimbim kaufen konnte. Von Holzschnitzarbeiten bis zum „I love KL“ - T - Shirt, war alles dabei. 
Dann ging es weiter entlang am „Fluss“. Jedenfalls sah der Abwasserkanal auf Google Maps noch aus wie ein Fluss...
Das hätte ich natürlich besser wissen müssen, da die ganze Stadt schon einen dreckigen Eindruck machte. Irgendwie kamen wir dann zu den Petronas Towers. Das wahrscheinlich bekannteste Gebäude von Kuala Lumpur, ist 452m hoch und damit so ziemlich mit das größte was die Stadt zu bieten hat. Außer den Petronas Towern gibt es noch den Menara Tower. Dieser ist immerhin 420m hoch. Und besitzt ein, sich um die eigene Achse drehendes, Restaurant. Kommt uns irgendwie bekannt vor!? :D
Es fing so allmählich an heiß zu werden, weshalb wir uns sehr über die klimatisierte Mall unterhalb der Tower freuten. Das hochfahren, auf den Aussichtspunkt, war uns zu teuer und außerdem legte sich schon wieder der charakteristische braune Nebel über die Stadt. In der Mall waren die üblichen Designer vertreten. Ein paar mittel preisige Geschäfte gab es auch. Und in einem der Shops konnte ich sogar eine relativ billige Shorts ergattern. 
Danach drehten wir noch eine Runde durch den Menschenleeren Park am Fuße der Tower, während die Sonne nur so auf uns hinab brutzelte. Über einen kleinen Umweg kamen wir in eine Art Stadtzentrum. Jedenfalls ließ die Dichte an Malls und Läden dies vermuten. 
Keine Ahnung, warum wir dann durch das arabische Ghetto gelaufen sind, doch wir kamen an einer ganz passablen Straße raus. In einem kleinen gemütlichen Restaurant, das komplett leer war, ließen wir uns nieder und verdrückten Chicken Sweet Sour zum Mittag. Gestärkt ging es also weiter. Das Phänomen der plötzlich auftauchenden Ghettos begegnete uns noch ein paar mal, bevor wir zu einer Elektromall kamen, in die Isa wollte. Über 8 Stockwerke verteilten sich dort kleine Elektrostände. In jeder Etage so ziemlich das gleiche. Und waren die zwei Weißgesichter erst mal gesichtet gab es kein halten mehr. „Sir, Madam, Phone, Phone, Phone?“ „Laptop, Laptop, Tablet?“. Aber in der Hinsicht bin ich ja schon ganz gut abgehärtet. Doch am Ende hat meine kleine Wutader an der Stirn doch etwas deutlicher pulsiert als es normalerweise üblich wäre...
In der Sengenden Hitze kamen wir dann irgendwann im Hotel an. Unsere Klimaanlage im Zimmer war Gold wert. Allerdings mussten wir den Mechanismus ein wenig austricksen. Denn es dauerte immer so drei Stunden bis der Raum runter gekühlt war. Also ließen wir einfach eine der Zimmerkarten in dem Stromslot stecken. Ja, Schande über unsere Häupter, da ist n bisschen mehr Strom als sonst bei draufgegangen...
Zum Essen ging es wieder runter. Am selben Stand wie am Vortag aßen wir dieses Mal so viele Spieße bis wir satt waren. Danach ging es durch die Schmalen Gassen des Marktes direkt zurück ins Zimmer. Was wir an diesem Tag gelatscht sind, man, man.

Little India


Nächster Tag, neues Glück. Vielleicht würde uns Kuala Lumpur dieses Mal eine schönere Seite von sich zeigen?! Als erstes sollte es in den größten Park der Stadt gehen. Das erwies sich schon als kleine Herausforderung. Wir mussten über eine Brücke, dann durch ein Parkhaus und drei dreispurige Straßen überqueren. Dann noch einen Berg für einen guten Kilometer hoch und da waren wir. Durch ein halb abgesperrtes Tor schlüpften wir in den Park. Erster Anblick: ernüchternd. Geradezu traurig. Es sah aus wie im Herbst in Deutschland (no offense). Traurig gekrümmte, braune Blätter lagen überall, die Farbe hatte das Gras komplett verlassen. Wir setzten uns kurz auf eine erhöhte Bank. Von dieser konnte man den schlammbraunen „See“ und ein paar Baustellen genießen. Einfach vorzüglich, fabelhaft. Als unsere Augen von der Schönheit dieses Platzes zu sehr geblendet waren, setzten wir unsere kleine Kuala Lumpur Reise fort.
Nun galt es den Park zu verlassen. Wir liefen nach Norden, wo wir einen Ausgang vermuteten. Und wir lagen sogar richtig. Als wir unter zwei Baggern hindurchgeschlüpft waren, sahen wir ein Tor. Und ein Vorhängeschloss. Wir schienen nicht die einzigen verdutzen Leute zu sein. Ein Mopedfahrer auf der anderen Seite des Tors zog auch eine Schnute als er das Vorhängeschloss sah. 
Es galt also sich einen neuen Fluchtplan auszudenken. Wir schätzten unsere Chancen knapp 100 Meter weiter rechts ganz gut ein. Und als wir gerade am Tor waren, kam uns der Mopedfahrer entgegen. Dumm nur, dass sich hinter dem Tor, die schon beschriebene,  sechsspurige, sehr stark befahrene Straße befand. Für ihn mit seinem Moped natürlich kein Problem. Bei dem anderen Tor hätte man ganz bequem durch eine Unterführung laufen können...
Es musste also Fluchtplan Nummer 3 ausgearbeitet werden. Dieses Mal entschieden wir uns für hart links. Dort führte ein Weg den Berg hoch. Oben angekommen, stellten wir mit sehr großem Erstaunen fest, dass es eine Brücke auf die andere Seite der Straße gab. 
Wir freuten uns wie zwei Honigkuchenpferde.
Doch nicht lange.
Auf der anderen Seite angekommen, gab es keinerlei Fußwege in die Richtung, in die wir mussten. Oder, um an dieser Stelle ganz präzise zu sein, es gab keine Fußwege in irgendeine Richtung. Ich hatte das Gefühl, dass mein ständiges Wiederholen der Worte „Ich hasse Kuala Lumpur“ Isa langsam nervte, aber es musste einfach sein. 
Wir entschieden uns schließlich für die „Ich-hab-kein-Bock-mehr-ab-durch-die-Mitte“ Lösung. Wir nahmen den kürzesten Weg über die Autobahn!
Ja, manche mögen jetzt mit dem Risiko dieser Lösung anfangen, aber wir hatten einfach keinen Bock mehr und außerdem gab es ja einen kleinen Streifen, auf dem man laufen konnte. So kamen wir dann irgendwie, irgendwann an der Sentral Station (ja mit „s“) an. Übrigens versuchten wir seit dem Park nach Little India zu kommen. Das lag quasi hinter dem Bahnhof. Mit der Scharfsinnigkeit eines Atomphysikers schlossen wir, dass wir evtl. in der Lage wären, durch den Bahnhof auf die andere Seite zu laufen und dann nach unten zu fahren. Denn der Bahnhof befand sich 50 Meter oberhalb von Little India (ja, Kuala Lumpur ist komisch aufgebaut). Und siehe da, in einer dunklen versteckten Ecke, führte tatsächlich eine Rolltreppe nach unten. Das erste mal das etwas wirklich logisch in KL war. 
Wir mussten nur noch durch ein paar verschiedene dunklen Wege laufen, bis wir an der Hauptstraße Little India‘s waren. Wir hatten es tatsächlich geschafft!
Kuala Lumpur blieb sich aber treu und enttäuschte uns wieder. Little India war lachhaft. Ein kleiner Abschnitt bunter Säulen, Indische Läden und mannshohe Boxen, alle 10m, aus denen man in den schrecklichsten Tönen beschallt wurde. Tolles Little India, wirklich!
Wir gingen noch in die andere Richtung und kehrten dann in einem indischen Restaurant mit Klimaanlage ein.
An diesem Tag feierte Isa dann ihre „Indisches Essen Prämiere“. Und das mit mir, der ja von indischem Essen sehr viel versteht...
Isa traute sich nicht das komische unbekannte Gericht zu bestellen und so war das meine Aufgabe. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Am Ende waren beide Sachen ziemlich gut. Und sehr reichhaltig. Ich musste am Ende aufgeben, da Isa einfach zu viel über gelassen hatte :P
Ich klamüserte noch schnell aus, wie wir am schnellsten nach Hause kommen würde, dann ging es wieder raus in die brütende Hitze. Isa schlug noch bei einem kleinen indischen Stand auf der Straße zu, da ich ihr die dort angebotenen Speisen sehr empfehlen konnte.
Dieses Mal fanden wir dann sehr schnell eine Brücke, die uns über die Autobahn brachte. Dann hieß es aber erst mal gut 2km am Rand der Autobahn entlang. Zwischendurch kamen wir an irgendwelchen Vierteln vorbei, in denen man sich bei Dunkelheit eher nicht verlaufen sollte. Schließlich waren wir schon ganz nah, aber mein Orientierungssinn versagte auf den letzten Meter, sodass ich in einem Hotel nach dem Weg fragte. Und tatsächlich waren wir nur noch knapp 300m von unserem Hotel entfernt. 
Dort angekommen war erst mal große Entspannungspause, bevor wir zu einem kleinen Mitternachtssnack noch mal raus gingen.

Batu Caves

Den Tag zuvor hatten wir das Hotel dann auch noch mal um zwei Nächte verlängert. Erst hatte ich mit Mr. Unfreundlich vom Einchecken gesprochen, welcher sich als nicht gerade sehr kooperativ herausstellte. Also war ich dann später noch mal hingegangen, wo mich eine nette Dame begrüßte und keinerlei Problem darin sah, mir wieder den gleichen Preis für das Zimmer zu geben.
Für den letzten Tag in Kuala Lumpur hatten wir uns die Batu Höhlen ausgeguckt. Der Amerikaner den ich bei der Hinfahrt im Bus getroffen hatte, warnte mich zwar davor, aber nur weil etwas touristisch ist, muss man es ja nicht auslassen. Zumal die Fahrt dort hin ziemlich leicht war. Zur nächst größeren Bahnstation, rin in Zug und bei der Endstation wieder raus. 
Die Batu Caves, sind, soweit ich mich recht erinnere, eine der größten Pilgerstätten für Hindus, außerhalb von Indien. 
Schon aus der Ferne sieht man die massive goldene Staue, die vor den Höhlen wacht. Ich schätze das Ding mal so auf gut 40m. Am Fuße der Stufen angekommen, geht es daran, diese zu erklimmen. Der Aufstieg wird einem durch den extremen Steigungswinkel und die aggressiven Affen etwas erschwert. Oben angekommen steht man dann fast direkt in der Höhle drin. Ich hab keine Ahnung wie groß genau das Ding war, aber schon sehr groß. Es sollte kein Problem darstellen, einen Dreamliner senkrecht da rein zu stellen.
Ansonsten huschten überall Affen umher und schnappten sich jede umherstehende Wasserflasche. Darauf knabberten sie dann rum. Und wenn man den kleinen zu nahe kam, wurde man direkt angefaucht. Oder Angesprungen, wie eine Asiatin kreischend erfahren musste. 
Ich hatte dann den Plan auf dem Rückweg vorher auszusteigen um noch einen Markt anzugucken, der ganz gut sein sollte. Wir kamen auch ganz gut voran, da der Stadtplaner in diesem Viertel an die Bürgersteige gedacht hatte. Als sich Isa beim Starbucks was zu trinken holte, war ich mir eigentlich sicher, dass wir den Markt schon lange hätten passieren müssen. Also schnell in das Wifi dort eingeloggt und mit Entsetzten festgestellt, dass der Markt in die komplett andere Richtung lag. Alle Angaben zum Standort unterschieden sich, je nachdem wo man geguckt hat. Und da der Markt sowieso nur bis 17 Uhr auf hatte, es aber schon 16:45 Uhr war, konnten wir uns das ganze dann auch schenken. Nebenan befand sich ein Pizzahut, in den wir dann erst mal einkehrten. 
Die Pizza war angenehm Ölarm, was man so ja eigentlich nicht von Pizzahut kennt. Wenn ich jetzt ganz böse wäre, würde ich schreiben, dass wir so wenigstens eine gute Sache in Kuala Lumpur gefunden hatten. Und wissta‘ watt? Mach ick och! Entspricht in meinen Augen der Wahrheit. 
Da wir es nicht mehr all zu weit zurück hatten, liefen wir das letzte Stück, wodurch wir noch mal ein paar andere Seiten der Stadt entdeckten. Zum Beispiel ein weiteres Shoppingviertel. Uhhh, wie aufregend. Das einzige was man in dieser Stadt machen kann ist Shoppen. Und das nicht mal besonders gut.
Die letzten paar Stündchen des Tages gingen im Hotel drauf. Isa machte Abends dann schon wieder Druck, dass ich mir doch endlich mal ein Ticket für die Weiterreise buchen sollte :D
Am Ende viel meine Wahl dann, wie ursprünglich mal sehr wage abgedacht, auf Borneo. 
Und was da so passierte, oder was auch nicht, dass erfahrt ihr demnächst, insofern ich Lust habe zu schreiben :P

Petronas Towers






Blick aus unserem Fenster



Der kleine spiegelt die Emotionen zu KL schon ganz gut wieder





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Samstag, 15. März 2014

Ab nach Kuala Lumpur!

Lecker Street Food in KL

Geschehnisse vom  16.02. - 18.02.2014:

Am nächsten Morgen konnte ich gerade noch so Frühstücken. Das wurde mehr oder weniger ab 7 Uhr serviert. Effektiv eher um 20 nach sieben. Und um halb acht musste ich mein Boot rüber nach Lombok erwischen. Aber ich dacht mir, dass die Indonesier ja sowieso immer ein bisschen länger brauchen. Und so war es dann auch. Das Boot legte erst gegen acht Uhr ab. 
Wurde eine sehr lustige Fahrt. Reiht sich gleich nach der Nussschalenfahrt in Fiji ein. Das Boot ging an die Grenzen des physikalisch machbaren und schwante von liiiinks nach reeeechts. Die ersten Kinder erlitten schon Nervenzusammenbrüche, fingen an zu schreiben, heulen und sich zu übergeben. Aber nach gut 30 Minuten waren wir dann auf Lombok angekommen. Gleich kamen wieder die ach so netten Typen an, die einem das Gepäck quasi aus der Hand reißen wollen, um dann Geld für den Transport zu kassieren. Tja, aber nicht mit mir den Trick kennen wir ja schon...
Da ich mehr oder minder sehr wenig Ahnung hatte, wo ich als nächstes hinmusste, fragte ich einen der rumstehenden, gelangweilt aussehenden Locals. Doof nur das er sich als Kutschenfahrer herausstellte. Und da ich wie gesagt keine Ahnung hatte, wo ich hinmusste, ließ ich mich von im belatschern und stieg schließlich in seine Kutsche ein. Es sollte ja ein sehr langer Weg zu der Bushaltestation sein. Schon an dieser Stelle Schande über mein Haupt, ich hätte es besser wissen sollen...
Er ließ mich dann an dem Café raus, an dem ich auch schon auf dem Hinweg zu den Gili‘s gewartet hatte. Aber nun ja, es war ja jetzt nicht so, als das mich das verarmen lassen würde. 
So wartete ich da eine gute Stunde auf den Bus. Der „Aufseher“ konnte sich sogar noch an mich erinnern und freute sich einen Ast, dass ich mit seiner Firma zurückgekommen war. Angesichts der Masse an Backpackern die er in den knapp zwei Wochen gesehen haben muss ist das schon irgendwo erstaunlich, dass er sich noch erinnern konnte. Hab ich wohl mal wieder einen bleibenden Eindruck hinterlassen :D
Während des Wartens kam ich dann noch mit einer Amerikanerin ins Gespräch die für eine internationale Ingenieursvereinigung arbeitete und schon so überall auf der Welt war, wo man sein kann. Auf Lombok hatte sie gerade ein Projekt das sich mit dem ganzen Plastikmüll beschäftigte. 
Und dann kam auch endlich mal unser Bus. Neben mir stiegen noch vier Niederländer ein. Drei davon waren Drillinge :D und außerdem noch ein russisches Pärchen. 
Wir fuhren durch die Berge hielten an einem kleinen Straßenstand kurz an, an dem unser Fahrer irgendwas kaufte, dann ging es weiter. In Mataram hielten wir dann irgendwann noch mal an. Unser Fahrer verschwand wieder für kurze Zeit mit den zwei zuvor gekauften Flaschen und kam dann mit leeren Händen wieder. Wir tippten geschlossen auf das dealen von Arak. - Selbst gebrannter Schnapps, der nicht ganz so rein ist, wie er eigentlich sein sollte. Es gibt immer mal wieder Todesfälle wegen diesem Zeug auf den Gili‘s. 
Wir erwischten unsere Fähre ohne Probleme und mussten auch nichts extra bezahlen. Das hieß wir waren nicht über den Tisch gezogen worden. Yeahhh. Auf dem Schiff stürzten sich dann natürlich erst mal alle Verkäufer wie die Fliegen auf uns. Als das ausgestanden war, setzte sich das Schiff langsam in Bewegung. Wir quatschten ein bisschen, bevor ich die Niederländer ein bisschen auf ihrer Landessprache erzählen ließ und schlief. 
Eine Stunde bevor wir in Bali ankamen, wachte ich dann auf. Lustigerweise hatten ein paar von den Passagieren schleppleinen ausgeworfen und sogar einen kleinen Fisch gefangen. 
In Bali verließ uns dann die Niederländerin und kurze Zeit später stiegen auch die andern Jungs in einen anderen Bus als ich. Der Bus fuhr noch einen Umweg zum Flughafen, um einen Passagier abzuwerfen, bevor er dann in Kuta hielt. Ja hier war ich wieder in Kuta...
Ich hatte mich im Hotel Neo eingebucht, dass natürlich sehr, sehr, sehr weit von dem Punkt entfernt lag, an dem mich der Bus rausgelassen hatte. Half also nichts, es musste ein Taxi her. Zum Glück fahren diese hier eigentlich überall rum. Nur war gerade Rushhour und es ging einfach nicht voran. Nach bestimmt 20 Minuten für vielleicht 4 Kilometer waren wir da.
Das Hotel Neo entpuppte sich als kleine Perle. Super freundliches Personal, auch wenn man über meinen Wunsch, mich zu upgraden nur lachte, ohne weiter darauf einzugehen. Das geht aber besser! Zimmer war top, schickes Design, einigermaßen viel Platz und ein groooßes Bett.
Mich trieb der Hunger jedoch sehr schnell wieder nach draußen. Den ganzen Tag nichts ordentliches gegessen. Und seit dem ich wusste, dass ich noch mal nach Kuta kommen würde, so wusste ich auch, dass ich noch mal diese geniale Quattro Fromaggi Pizza essen würde, die ich bei meinem ersten Mal in Kuta schon probiert hatte. Und sie war wieder absolut göttlich :D
Sehr gut genährt wankte ich zurück zum Hotel, holte mir noch einen dieser leckeren Eistee‘s und viel ins Bett. 13 Stunden unterwegs am Tag macht halt auch irgendwie müde... 

Da ich es wie erwartet nicht geschafft hatte noch einen Flug zu buchen, sah ich mich gezwungen, noch eine weitere Nacht in Kuta zu bleiben. Nach harten Verhandlungen mit dem netten Herrn von der Rezeption konnte ich den Onlinepreis plus ein Frühstück rausschlagen. 
Da es in Kuta (wie wir ja alle schon wissen), nicht all zu viel zu tun gab, blieb ich eine Weile im Zimmer. Dann wagte ich mich aber doch raus, da ich noch ein, zwei Sachen kaufen wollte. So schlenderte ich gut drei Stunden umher. Eingeschlossen ein haariger Besuch in einem angeblich so guten Restaurant. Reaktion der Bedienung auch eher Bescheiden...
So richtig wurde ich auch nicht fündig, sodass ich mit leeren Händen ins Hotel zurückkam. Aber in Kuta hat ja alles bis 22 Uhr offen, deshalb war noch nichts verloren. Abends ging es in einen kleinen Warung, der in Kuta von den blöden Australiern natürlich nicht gerade viel Aufmerksamkeit erfährt. Die wollen ihre westliche Küche. 
Und dann kurz vor Ladenschluss fand ich doch noch das was ich gesucht hatte. Nach harten Verhandlungen konnte ich mit meinem gebrochenen Indonesisch noch einen etwas besseren Preis aushandeln als vielleicht nur auf Englisch. Den zwei gefiel es sichtlich das ich mich mit der Sprache abmühte :D
Dann war ich gegen 22 Uhr zurück im Hotel. Und irgendwas hatte ich doch vergessen oder? Ah ja, Flug buchen. Das Zeil stand ja schon fest. Kuala Lumpur. Isa, die ich damals in Australien getroffen hatte, würde am nächsten Tag auch hinfahren.
Also schnell einen billigen Flug rausgesucht. Am Ende waren es 49€ mit Malaysia Airlines. Top Preis angesichts der „richtigen“ Airline. Natürlich wollten mich die Götter an diesem Abend noch auf eine Probe stellen und so kam es, dass ich mein Verified by Visa Passwort drei mal falsch eingab. Damit fiel das Bezahlen mit Kreditkarte Nummer eins schon mal weg. Da Kreditkarte Nummer zwei auch mit dem sagenhaft tollen „Verified by Visa“ ausgestattet war, der Pin aber auf meine deutsche Handynummer geschickt werden würde, welches natürlich kein Netz hatte, musste ich einen Shop ohne „Verified by Visa“ finden. Zum Glück fand ich auch einen. Sonst hätte das Mobiliar im Zimmer eventuell etwas gelitten...
Das Hotelzimmer war dann auch gegen ein Uhr gebucht und die Adresse an Isa weitergeleitet. Es konnte also nach Kuala Lumpur gehen!



Die ersten paar Stunden in Kuala Lumpur:

Da mein Flug erst gegen ein Uhr war, konnte ich schön ausschlafen und das ausgehandelte Frühstück genießen, dass sich als nicht sonderlich beeindruckend herausstellte. Dann checkte ich aus und schnappte mir ein Taxi. Da ich den Preis zum Flughafen kannte, hatte der Fahrer keine Chance mit seinem völlig überzogenen Preis. Am Flughafen angekommen, gab ich meinen Backpack auf. Endlich mal wieder an einem „richtigen“ Schalter mit netten Mitarbeitern von Malaysia Airlines. 
Dann ging es die Ausgangsgebühr zum verlassen des Landes zu bezahlen. Danach passierte ein Phänomen, dass ich in den nächsten Tagen noch öfters erleben werden sollte. Ich wurde missverständlich für eine Frau gehalten und zur Sicherheitsschleuse für Frauen geschickt. Die Polizeibeamtin dort bewies allerdings ein besseres Auge und schickte mich dann zu den Männern. Dankeschön!
Die Schlange der Passkontrolle war so schon lang, wurde aber dank vier Russen noch länger. Diese nahmen gleich vier Beamte in Anspruch und hatten allesamt Probleme. Am Ende kümmerten sich dann zwei Beamte um die ganze Gruppe die anscheinend zusammen reiste. So ging es dann wenigstens langsam voran. 
Da ich vergessen hatte nach einem Platz zu fragen, landete ich am Gangplatz der mittleren Viererreihe. Dafür aber neben mir die nächsten zwei Plätze frei. Der Flug war normal. Ein zwei Turbulenzen. Aber das Beste: Entertainment System! und ein kleiner Snack. Ja irgendwann vermisst man die „richtigen“ Fluggesellschaften schon...
Nach knapp 2:30 Stunden waren wir in Kuala Lumpur. Dort galt es sich erst mal zu orientieren. Die Beschilderung war nicht wirklich ersichtlich und so erfragte ich mir eher meinen Weg, als das mir die Schilder in irgend einer Weise halfen. 
Ich musste aus dem Hauptterminal raus, über zwei dreispurige Straßen, dann war ich am Busterminal. Ich hatte mir schon einen Bus rausgesucht, welcher mich nahe dem Zentrum rauslassen würde.
Im Bus lernte ich dann einen Amerikaner aus New York kennen, der auf dem Weg von Hong Kong nach Indien war. Er und sein Kumpel hatten einen Stopover von einem Tag in Kuala Lumpur. Es stellte sich heraus, dass wir sogar im gleichen Hotel waren. Als der Bus uns dann abwarf, stiegen wir in einen Minivan um. Ich schlich mich einfach mit hinein, da ich ja auch zum Swiss Inn musste. Da noch andere Leute im Van waren, welche wir zuerst zu ihrem Hotel brachten, dauerte die „Fahrt“ relativ lange. Der Verkehr in Kuala Lumpur Center war schrecklich. Eher als durchgehender Stau zu beschreiben. 
Aber nach knapp 30 Minuten waren wir dann am Swiss Inn. Mitten in China Town.
Ein unfreundlicher Mann an der Rezeption empfing mich. Der Weg zum Zimmer war auch nicht ganz leicht zu finden. Mit Fahrstuhl Nummer eins musste man erst in den zweiten Stock, dann in ein anderes Nebengebäude und dort in Lift Nummer Zwei. Auf der Hälfte des Weges kam ich am Büro des General Managers vorbei. Dieser sprang auch gleich aus diesem hervor und führte mich zum zweiten Lift und erklärte mir alle möglichen Dinge zum Hotel. Ja, er weiß halt welche Kunde ganz besonders wichtig sind :D
Zimmer war gut. Wie ich wollte im höchsten Stock und ein Eckzimmer. Mit gutem Blick über die Stadt.
Nach 30 Minuten Klingelte das Telefon und man unterrichtete mich über das Ankommen eines ganz speziellen Gastes. Isaaaa!
Wir waren erst mal eine Weile im Zimmer, bevor wir ein bisschen Hunger bekamen. Ein kleiner Stand war schnell gefunden. Wir befanden uns immerhin im Zentrum von Chinatown...
Man konnte sich alle möglichen verschiedenen Spieße aussuchen. Hühnchen in hunderten verschiedenen Varianten, Lamm, Rind und, und, und. Entweder ließ man sich das dann auf dem Grill brutzeln oder man nahm es mit an Tisch und tauchte es in ein Kochendes Wasserbad und ließ es garen. Mir war eher nach brutzeln. 
Dazu gab es einen Lemon Ice Tea. Perfekt. Allerdings waren wir danach nicht so wirklich gesättigt. Also ging es noch zu einem anderen Stand. Wir orderten gebratene Nudeln und Reis. Das geht ja quasi immer. Dann schlenderten wir durch die Stände, die vornehmlich ihre Hermés, Louis Vuitton, Gucci, Prada und Goyard Taschen anpriesen. 100% Originale ;)
Ganz praktisch war, dass unser Hotel auch auf der Rückseite einen Eingang hatte, der direkt zu den Ständen führte.

Wir kamen spät zurück und brauchten dann erst mal Ruhe. Am nächsten Tag sollte schließlich Kuala Lumpur erforscht werden!

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Montag, 3. März 2014

Gili Trawangan und Meno


Geschehnisse vom: 06.02 - 15.02.2014:

Am nächsten Tag machte ich dann erst mal das was der Jonas sehr gerne tut. Ausschlafen! 
Als ich dann schließlich um die frühe Mittagszeit aus dem Bett krabbelte musste ich feststellen, dass es ohne Klimaanlage doch schon ganz schön warm war. Der Tag wurde dann mit vollem Elan weitergeführt. In einer Beachbar. In einem kleinen Häuschen sitzend das Meer beobachten. Und so ging auch der Tag irgendwie ganz schnell rum. 
Wie eigentlich alle Tage auf Gili Trawangan. Ich habe viel Zeit in diversen Beachbars und Beachlounges verbracht, bin mal in die Fluten gehüpft, habe mich dem allabendlichen Joggerwahn angeschlossen, um dann schließlich Abends in eines der Restaurants einzukehren, dass noch auf meiner To-Do-Liste stand. Von dem angeblich abends so lebhaften Partyleben habe ich nicht viel mitbekommen. Eigentlich gab es nur eine Bar in der immer ein bisschen was los war. Und die spielte jeden Abend das gleiche. Und natürlich gab es auch hier ein paar Spaßvögel die Dogen an den Mann bringen wollten. 
Auf den Gili‘s gibt es übrigens keine richtige Polizei. Nur einmal kam mir ein Soldat (?) mit Maschinengewehr entgegen. Ich fragte mich erst was das nun sollte, als ich dann aber den anderen Typen mit schwarzem Geldkoffer sah, war klar das es sich wohl um einen Geldtransport handelte...
Außerderdem gibt es auch keine Auto‘s oder Mopeds auf den Gili‘s, weshalb es relativ ruhig ist. Für lange Strecken werden ausschließlich Kutschen verwendet. Hund sind auch verboten, da die auch zu viel Lärm machen. Deshalb wuseln überall Katzen umher. 

Ansonsten wechselte ich dann nach zwei Nächten das Zimmer. War das Wifi am Anfang noch einbahnfrei, ging in meinem Zimmer dann irgendwann gar nichts mehr. Und da ich die meiste Zeit sowieso der einzige Gast war, war es kein Problem in das Zimmer direkt neben dem Router zu wechseln. Nebenbei bekam ich so noch eine Klimaanlage zum gleichen Preis. Am Anfang wollten die Kollegen die Fernsteuerung für die Anlage aus dem Zimmer nehmen, aber schließlich waren sie so nett und ließen sie drin. Waren echt Korrekt die Typen da. Der eine bot mir sogar an sein Fahrrad kostenlos zu nutzten, sodass ich keins mieten musste. 
Eigentlich hatte ich ja noch überlegt einen Free Diving Kurs zu machen, aber es stellte sich heraus, dass dieser teurer als angenommen war. Verglichen mit dem was man in Thailand bezahlen würde, deutlich teurer. Und da es dort zum Ende der Reise ja auch noch hingeht, mach ich den dann lieber da. 
Abends ging es öfters mal auf den Night Market, der durch sein zauberhaftes Angebot an lokalem Essen bestach. Angesichts der Stände würde sich wahrscheinlich mancher schlagartig umdrehen und schreiend wegrennen, aber da gibt es immer das beste Essen. Und dazu noch so unschlagbar billig.
Nach dem Essen guckte ich in meinem Stammshop vorbei, in dem ich meist eine Flasche Wasser und ab und zu mal ein Bierchen kaufte. Man kannte mich schon und wir plauderten immer mal wieder ein bisschen.

Mein Bungalow auf Meno

Nach einer knappen Woche war es dann schließlich Zeit mal die Insel zu wechseln.
Ich entschied mich für Gili Meno. Die kleinste der drei Inseln. Am Vortag wurde noch in der besten Beachlounge der Insel köstlich diniert (für 7€...), bevor es dann am nächsten Morgen zum Ticketschalter ging. 25k IDR kostete die Überfahrt und würde so um die 15 Minuten dauern. 
Auf Gili Meno noch nicht ganz vom Boot, bereitete ich mich mental schon mal auf das vor was gleich kommen würde: Leute die auf einen einredeten. Aber huch? Nichts dergleichen geschah. Ich setzte einen, dann den nächsten Fuß an Land. Und nichts passierte. Vielleicht nach 10 Schritten? Nö. Aha, aber dann. „Where are you going?“ - Gili Smile aber danke ich laufe. - „Yeah first left and then straight on“. Okay, das war mal was neues.
Kurz darauf kam dann noch ein anderer Mann aus dem Tickethäuschen auf mich zu. Ahhh, aber er jetzt oder? Nope, es stellte sich heraus, dass er der Besitzer vom Gili Smile war und eigentlich noch jemanden von einer Onlinebuchung erwartete, der aber nicht aufgetaucht war. So brachte er mich gleich zu den Bungalows.
Erster Eindruck Gili Meno: Sehr gut. 
Mein Bungalow war quasi riesig. Zwar mit nichts besonderem ausgestattet, außer einer Klimaanlage aber mit so extrem viel Platz. Das ist der kleine Nachteil wenn man alleine reist. Man bezahlt immer den gleichen Preis für ein Doppelzimmer oder Bungalow, wie als wenn man zu zweit wäre. Nicht das man dadurch sonderlich schnell verarmen würde aber es ginge halt noch billiger. 
Dann machte ich mich erst mal auf die Insel zu erkunden. Ich brauchte knapp eine Stunde, es war die meiste Zeit still und ich traf nur vier andere Leute. Ah und einen Eismann auf einem Fahrrad mit einer grausigen Sirene. 
Auf halber Strecke kehrte ich noch kurz in eines der kleinen, von mir so geliebten, kleinen Strandhüttchen ein. Nach einem kalten Lemon Ice Tea wollte ich eine angeblich sagenhafte Pizza im Bi Bi‘s Café probieren. Dumm nur, dass der Steinofen (!!!) erst um sechs Uhr angeworfen wurde. Ich versprach jedoch, dass ich auf jeden Fall wieder kommen würde. 
Und so saß ich um halb acht wieder in Bi Bi‘s Café. Der Besitzer freute sich wie Schmidt‘s Katze und machte sich sogleich an die Pizza. Wie sollte es anders sein, kam danach ein junges deutsches Pärchen in das Restaurant. Unter meinem schwedischen Tarnmantel hatte ich natürlich nichts zu befürchten. Und so freute ich mich mal wieder auf eine gute alte Runde „Lauschen was die Deutschen labern“. Kam dann aber anders, als die zwei erst mal das Wifi Passwort hatten. Da wurden dann noch zwei Worte gewechselt und das war‘s dann :(
Die Pizza war wirklich extrem gut. Komplett aus frischen Zutaten und mit knusprig dünnem Boden. Schade das jeden Tag Pizza irgendwie auch langweilig wäre...

Die nächsten zwei Tage wurde dann noch entspannt und gefuttert. Dann lieh ich mir Schnorchelzeug aus. Das waren mal wieder harte Verhandlungen. Aber am Ende war zumindest ich mit dem Deal zufrieden. Da war es schon später Nachmittag, also nutzte ich noch die letzten Sonnenstrahlen um ein paar Tierchen zu beobachten. Nach nicht mal zwei Minuten schwamm dann auch schon die erste Schildkröte vor mir (weg). Ich ließ mich allerdings nicht so schnell abhängen, bewegte mich sanft, was ihr zu verdeutlichen schien, dass ich erst mal genug Schildkrötensuppe hatte. 
Zusammen ging es etwas weiter raus wo zu meiner Überraschung ganz schön fette Brummer rumschwammen. Ein Paradies für Spearfisher. Ich verließ dann die gute Kröte, aber es dauerte nicht lange da war schon die nächste vor mir. Sie ließ ich aber zufrieden und schnorchelte den Strand runter. Dann drehte ich wieder um. 
Zu Freediving findet man auch relativ viel im Internet, was ich dann gleich mal ausprobieren musste. Und ich muss sagen, mit meinem lächerlichen Wissen, schaffte ich es schon auf gut acht Meter. Das scheint also echt gut zu funktionieren. 
Dann wurde es auch schon langsam dunkel und ich sah zu, dass ich zum Bungalow zurück kam. Das waren vom Strand übrigens so um die 300 Meter :D

Am nächsten Tag wollte ich mich dann voll dem Schnorcheln widmen. Allerdings war die Sicht im Gegensatz zum Vortag eher bescheiden. Als ich den Strand dann runter geschnorchelt war, wollte ich auf die andere Seite der Insel laufen, um es dort zu probieren. Auf dem Weg dahin sah ich dann schon die herrlich schwarzen Wolken über Gili Trawangan, welche sicherlich auch gleich über Meno sein würden. Und so kam es natürlich auch. In einem verlassenen Resort konnte ich mich unterstellen, bis das schlimmste vorbei war. 
Der Strand sah aber nicht so schnorchelfreundlich aus, weshalb ich weiter und weiter lief. Dann irgendwann ging ich wieder rein und fand mich in einem mittelprächtigen Schnorchelrevier wieder. Nach 30 Minuten fing es dann natürlich wieder an zu regnen. Und zu gewittern. Da wollte man mal aktiv sein und dann so was! 
Im Bungalow war natürlich schön Stromausfall. So war ich erst mal etwas planlos. Die meisten Restaurants sind jetzt auch nicht gerade optimal gegen Regen geschützt, ansonsten wäre ich irgendwo eingekehrt. 
Abends war der Regen dann abgeklungen und ich lief ein bisschen durch die Nacht zu einem etwas weiter entfernten Restaurant. 

Der nächste Tag war dann wieder ruhig. Ich aß Mittags im Ya Ya Warung, quatschte mit Andy, einem Local und ansonsten passierte nicht viel.
So langsam musste ich mir dann Gedanken machen wann ich zurück nach Bali fahren würde, um Indonesien zu verlassen. Es gab die Möglichkeit auf den letzten Drücker Gili Meno zu verlassen, dann würde ich aber riskieren, dass ich es evtl. nicht mehr rechtzeitig schaffen würde das Land zu verlassen. Jeder Tag den man sein Visa überzieht kostet dann knappe 25 US$ und ich glaube so gerne sehen die das auch nicht. Also entschloss ich mich, lieber einen Tag eher zu fahren. Allerdings war das Wifi in meinem Homestay mittlerweile komplett ausgefallen. Das veranlasste mich dann dazu, für die letzte Nacht noch mal zu wechseln. Der Besitzer ging nicht auf meine Verhandlungen ein und generell waren die dort sehr unfreundlich. Definitiv die unfreundlichste Unterkunft in der ich bis jetzt war. 
Ein letztes Mal sprang ich noch in die Fluten, bevor ich gut Essen ging, eine letzte Runde um die Insel drehte und mich an die „Arbeit“ machte um mir eine Unterkunft und den Transport nach Bali zu organisieren. Die Mücken freuten sich außerordentlich, dass ich bis um elf Uhr draußen saß. So herrlich und üppig haben sie garantiert lange nicht mehr gespeist gehabt. Ich kann sie heute noch lachen hören...








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