Montag, 29. Dezember 2014

Chiang Rai und ein großes Wiedersehen


Geschehnisse vom 10.05 - 12.05.2014:

Am nächsten Morgen wachte ich zugegebenermaßen etwas spät auf. Ich hechtete noch schnell zum Restaurant meines Vertrauens, bestellte ein Frühstück, lief schnell meine Sachen holen, bevor ich auch schon das wartende Tuk-Tuk bestieg, welches mich zum Busbahnhof brachte. 
Dort angekommen war mir und ein paar Mitreisenden erst mal nicht klar welcher denn der richtige Bus sei. Manche spekulierten auf den großen geschlossenen Reisebus, wohlmöglich klimatisiert. Doch aus Erfahrung ist das meist nicht der Bus den man selber nehmen muss. Und so war es dann auch. Der Bus, der an die Thailändische Grenze nach Huay Xai fuhr, war etwas einfacher gestrickt. Der Begriff „Chicken Bus“ trifft es wohl ganz gut. Die Seiten mit offenen Fenstern, innen eigentlich schon komplett voll und jeder hatte noch irgendwas auf seinem Schoß. Da der Bus schon recht voll aussah, fackelte ich nicht lange und stieg einfach mal ein, wohingegen die anderen noch etwas unentschlossen warteten - großer Fehler da man so meist die schrecklichsten Plätze bekommt. Ich saß dann in der Mitte des Ganges auf einer Art Notsitz. Die anderen quetschten sich irgendwie hinein. 
Die Fahrt war ganz ok. Nicht besonders schlimm und nicht besonders gut. Wir machten sogar einen kleinen Stopp. 
Dann waren wir irgendwann in der Nähe der Grenze. Ich teilte mir dann ein Tuk-Tuk, mit einer anderen Deutschen, dass uns zur eigentlichen Grenze brachte. Auf der Fahrt dorthin versuchte noch einer der Mitreisenden auf seinem Fahrrad mit dem Tuk-Tuk mitzuhalten, aber irgendwann musste er aufgeben. 
An der Grenze trennten sich dann auch schon wieder unsere Wege. Ich steig in ein weiteres Tuk-Tuk, das mich in eine kleine Stadt auf der thailändischen Seite brachte, von der aus ich dann einen Bus nach Chiang Rai nehmen würde.
Der Tuk-Tuk Fahrer ließ mich irgendwo raus, meinte ich müsste in die kleine Gasse und da hinten würde dann der Bus stehen. Und man soll es nicht glauben aber da stand dann wirklich n’ Bus. Vor einem kleinen Markt. Und ich muss sagen das war mit Abstand der geilste Bus den ich bis jetzt gesehen habe. Innen komplett Rot lackiert, Sitze Rot, überall Ventilatoren, Vorne eine komplette Heimkinoeinrichtung. Aber der Bus hatte definitiv schon gut 50 Jahre auf dem Buckel. Irgendwann erwachte der alte Dieselmotor dann zum Leben, ich kaufte ein Ticket und merkte warum Thailand auch „Land des Lächelns“ genannt wird. 
Es stiegen ab und zu mal ein paar Leute zu aber ansonsten fuhren wir ohne große Verzögerungen auf den gut asphaltierten Straßen Richtung Chiang Rai. Die Landschaft erinnerte stark an andere Teile in Asien aber irgendwie hatte die ganze Szene etwas anderes. - Ich musste zugeben, war ganz nett in Thailand. 
In Chiang Rai angekommen manövrierte ich mit meinem Handy zum Hostel, welches etwas außerhalb des Zentrums lag. Was mich ein wenig wunderte war, dass ich kein einziges Mal von einem Tuk-Tuk Fahrer belästigt wurde. 
Schon gut verschwitzt im Hostel angekommen, checkte ich ein, freute mich über die gut funktionierende Klimaanlage im Zimmer und duschte erst mal. 
Dann las ich noch ein bisschen über Chiang Rai, bevor ich mich noch mal ins Getümmel stürzte. Leider gab es ein Tage zuvor ein stärkeres Erdbeben, welches die Hauptattraktion, den weißen Tempel etwas zerstört hatte. Dieser war gesperrt worden und so blieb mir nur die Stadt. Also lief ich ein bisschen rum, bewunderte den goldenen Brunnen und das Gewusel in der Stadt. 


Harrie war auch in Chiang Rai und wir wollten uns dann Abends noch mal auf ein Bierchen treffen. Ich saß gerade beim Essen, als er mir schrieb. Im Anschluss suchte ich die Bar, die er beschrieben hatte, konnte sie aber beim besten Willen nicht finden. Da ich dann auch kein Wifi mehr hatte ging ich erst mal zurück ins Hostel und guckte ob er zurückschrieb. Machte er aber leider nicht.
In meinem Zimmer war auch nicht viel los. Zwei schweigsame Asiatinnen waren noch da, aber mehr oder weniger auch schon am schlafen. So blieb ich dann im Zimmer und schmiedete Pläne wie es denn weitergehen würde…

Da ich mich auch recht schnell mit Lars in Chiang Mai treffen wollte und Chiang Rai auch schon komplett abgeklappert war, entschied ich mich am nächsten Tag den Bus nach Chiang Mai zu nehmen. Die Rezeptzionistin im Hostel sagte zwar zu mir das ich evtl. Pech haben könnte, da die Tickets oft schnell ausverkauft seien, aber am Ende bekam ich noch ganz easy eins. Dieses Mal ging es mit einem neuen klimatisierten Reisebus weiter. War mal eine nette Abwechslung, wenn auch schon fast langweilig so zu reisen ;)
Die Fahrt dauerte etwa drei Stunden. Am Busterminal in Chiang Mai nahm ich mir ein Tuk-Tuk welches mich zu Lars’ Hostel brachte. In Chiang Mai war der Verkehr schon etwas chaotischer, aber im Vergleich zu Vietnam fast schon entspannt. 
Gerade als ich nach dem reservierten Bett fragte, sah mich der Lars von der Relaxarea und stürmte gleich auf mich zu :D 
Dann kam auch noch eine Nachricht von Mark, den ich das erste mal in Vietnam getroffen hatte. Er war auch in Chiang Mai!
Mit Lars ging ich dann erst mal was essen. Mein erstes Pad Thai konnte voll und ganz überzeugen und ich freute mich schon auf weitere leckere thailändische Köstlichkeiten. 
Wir orderten dann glatt noch eine zweite Portion und quatschten erst mal ne Runde. 
Dann ging es zurück ins Hostel. Lars hatte Nina, eine Norwegerin, kennengelernt. Zusammen gingen wir dann in ein anderes Restaurant. Mark wohnte gleich nebenan, also ging ich ihn kurz suchen. Die Rezeption dachte zwar, dass er schon lange ausgezogen sei, aber nach knapp fünf Minuten traf ich ihn dann auf der Straße. Zusammen gingen wir zurück ins Restaurant und tranken erst mal eine kalte Runde Chang Bier. 
Mark und Nina aßen noch eine Kleinigkeit, bevor Lars uns noch mal das Thai Boxen schmackhaft machte, was etwas später stattfinden würde. 
Zum Glück lag das Restaurant nur ein paar Schritte von der Arena entfernt, ansonsten hätte uns der Monsunregen wohl weggespült. 


Die Kämpfe war hart und wir waren überrascht, dass auch schon achtjährige gegen einander kämpften. Als das Spektakel zu Ende war, hatte zum Glück auch der Regen aufgehört und so ging es ein paar Meter die Straße runter noch etwas Essen. An diesem Abend hatte ich dann noch eine ziemlich scharfe Begegnung mit der Chilesauce die überall auf den Tischen steht. Dann ging es zurück ins Hostel.
Wir wunderten uns dann noch über den Armeetransporter und die zahlreichen Soldaten die auf dem großen Platz in Chiang Mai rumstanden. Aber das sollte in den nächsten Tagen auch noch mehr Sinn machen.

Lars und ich hatten im Voraus schon mal ein bisschen besprochen was für Schabernack wir am Ende der Reise noch treiben könnten. Ich hatte irgendwann mal von jemanden gehört, dass es im Norden von Chiang Mai aus einen Rundkurs gab. Und das war nicht irgendein Rundkurs, sondern der „Mae Song Loop“. 1864 Kurven und knapp 430 km ohne Umwege. Manche fahren das in vier Tagen weg, wir hatten theoretisch sechs.
Jetzt zu schreiben, wir nutzten den nächsten Tag, um die Reise zu planen wäre vielleicht etwas übertreiben. Wir lasen noch ein bisschen im Internet, luden uns ein zwei schlechte Karten herunter und den Rest des Tages war Lars mit Nina in einem Hochseilgarten, ich stromerte ein bisschen durch die Stadt, aß hier und da mal was und wartete dann auf die beiden. Nina wollte am Anfang eigentlich auch mitkommen, entschied sich dann aber im letzten Moment noch dagegen. Mark konnten wir leider auch nicht überzeugen, da es für ihn auch recht knapp geworden wäre, da er einen Flug nach Nepal kriegen musste. Und dazu musste er auch noch nach Bangkok. So blieb also am Ende nur noch das Dream-Team über. 

Abends erkundeten wir noch ein bisschen die Gassen von Chiang Mai und aßen dann wieder viel zu viel. Aber es war einfach zuuu gut. 


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