Freitag, 23. Mai 2014

Hue und die Phong Nha Caves


Geschehnisse vom 15.04. - 18.04.2014:

Irgendwie schaffte ich es dann am nächsten Morgen noch rechtzeitig aufzustehen, um meinen gebuchten Minivan nach Hue zu kriegen. Zum Frühstück flitze ich schnell zu einem extrem guten Banh Mi Stand. 
Die Fahrt ging erst in ein Büro, von dort wurden wir dann von einem großen Sleeper bus eingesammelt. Der Bus war relativ schäbig, hatte jedoch Wifi, mit dem man sogar Musik streamen konnte. Gib den Leuten Wifi und alles ist gut :D
Die Fahrt dauerte dann um die 3 - 4 Stunden. Unter anderem passierten wir den „Wolkenpass“. Dieser liegt in den Bergen und man fährt quasi wirklich durch die Wolken. Der Pass trennt die beiden Hauptklimazonen von Vietnam. Und ist quasi auch eine kleine Grenze von Nord und Süd.
An der Busstation in Hue angekommen, nahm ich mir natürlich kein Taxi, sondern lief wieder mal. Das stellte sich im nach hinein als nicht sonderlich schlau heraus, da es zum einen deutlich wärmer war und die Strecke am Ende knapp vier Kilometer betrug. 
Schweißgebadet kam ich dann am Hostel an und freute mich einmal mehr über eine kalte Dusche. 
Dann war Touriprogramm angesagt. In Hue gibt es den alten Königspalast, der zur Besichtigung einlud. 
Der Eintritt schockte mich etwas, aber ich dachte ich bezahle es mal. Groß was zu schreiben gibt es über das Areal eigentlich nicht. Man nehme einen x-beliebigen chinesisch aussehenden Tempel, ein paar Mauern und tatdaaa - willkommen im „Königspalast“. 
Da gerade Hue Festival war, gab es noch ein paar Vorbereitungen, aber diese waren auch nicht sonderlich spektakulär. Alles in allem kann man sich das Ganze eigentlich sparen. Aber Tempeltechnisch bin ich wahrscheinlich auch schon etwas übersättigt.
Da zu dem Hue Festival auch ein Foodfestival in der Stadt war, erkundete ich dieses mit drei anderen dann noch am Abend. Dumm war, dass wir erst gegen neun dort ankamen. Da war dann schon fast alles ausverkauft. Schön war, wie freundlich manche Einheimische zu uns waren. Sie waren wohl etwas erstaunt, dass wir uns dort „hintrauten“. 
Am Ende fanden wir dann auch noch ein paar gute gebratene Nudeln. Die Betreiber sprangen halb im Kreis als wir was bestellten und kämpften schon fast darum uns zu danken.
Als nächstes Ziel hatte ich mir die Phong Nha Höhlen herausgesucht. Es war allerdings etwas schwer, dort von Hue aus hinzukommen. Bzw. war es schwer eine halbwegs günstige Variante zu finden. Zu allem Überfluss verschlief ich dann auch noch den billigen Bus. Aber das war das geringste Übel. Es schien, als wäre ich in der Nacht von Bedbugs gebissen worden. Als ich die Managerin konfrontierte meinte diese nur zu mir, dass ich mir das ja auch selbst zugefügt haben könnte. Und das in einer Art, bei der man ihr am liebsten... ihr wisst schon. Ich suchte mir also schnell ein billiges kleines Hotel, verabschiedete mich noch von einer Deutschen die ich die Nacht zuvor kennen gelernt hatte und checkte dann dort ein. 
Dann konnte ich erst mal alles waschen und hatte genug Zeit mir zu überlegen wie ich es diesem Hostel heimzahlen konnte :D
Ich las dann noch über den Bus zu den Phong Nha Höhlen, welcher wohl so fuhr wie er wollte. Das Hotel war bei der Sache auch nicht gerade hilfreich, da sie natürlich versuchten, den vermeintlich Planlosen, mit einem exorbitant hohen Angebot über den Tisch zu hauen. Jaa, es gibt so Tag, da läuft‘s einfach nicht. 
Aber ich sah die Sache locker, ging was leckeres Essen und würde dann am nächsten Tag einfach mal zur Busstation fahren.








Am Morgen behauptete die Rezeption dann auf einmal, dass der Localbus gar nicht mehr fahren würde und ich schon zu spät war.
Das war natürlich nicht der Fall und nur der letzte Versuch, mich um mein hart Erspartes zu bringen.
Als das Moped dann auf den Busbahnhof zurollte, blitzten die Augen vieler, vieler Leute auf und der große Spaß begann mal wieder. Jeder wollte mich in seinen Minivan ziehen, auch wenn sie nicht wussten, wohin ich eigentlich wollte. Meinen Backpack musste ich dann noch einem der Schlingel quasi aus den Händen reißen. Ich behielt meine Contenance, bezahlte meinen Mopedfahrer, welcher sich über die Situation sichtlich amüsierte. Er hatte wohl als einer der Ersten begriffen, dass ich mich nicht so schnell verarschen ließ :D
Da ich die Busnummer und den Ort kannte, zu dem der Bus fahren würde, lief ich erst mal aus der Menschentraube heraus, ignorierte alle weiteren aufdringlichen Leute einfach und fand dann nach kurzem auch den richtigen Bus. Der Fahrer war ein gelassener, älterer Herr, der von mir natürlich einen etwas höheren Preis verlangte, als es normalerweise der Fall wäre. Aber das ist sowieso die Regel in Vietnam und ich konnte ihn noch ein ganz bisschen herunterhandeln. 
Dann hieß es noch gut 45 Minuten warten, bevor es schließlich losging. Zwischenzeitlich war noch ein Moped eingeladen worden. Somit war es relativ eng im Bus. Aber ich hatte die erste Reihe, womit ich meine Beine auf das Moped ausstrecken konnte. 
Die Fahrt war ruppig und um die 4 Stunden lang. Am Ende war der Fahrer so nett, mich direkt beim Hostel abzusetzen. 
Als ich eincheckte fiel mir ein Hinterkopf auf, von dem ich meinte ihn schon einmal gesehen zu haben. Und so war es auch. Otto und Johannes, zwei verrückte Deutsche, die Vietnam komplett auf Motorrädern machten, waren auch da. Sie hatte ich zwei Tage zuvor in Hue kennengelernt. 
Abends gingen wir drei Deutschen und ein Norweger was Essen und dann im Hostel noch was trinken, wo dann noch ein paar andere Leute dazu stießen, die Vietnam ebenfalls auf Bikes machten. 

Die zwei reisten dann am nächsten Tag schon wieder ab. Ich mietete mir dann mit dem Norweger und einer Österreicherin Scooter, mit welchen wir dann eine große Runde fuhren, die die Höhlen beinhaltete. 
Der Ort war perfekt um das Fahren zu lernen, da die Straßen top waren, sich der Verkehr aber in Grenzen hielt. 
Bei den Phong Nha Caves, befindet sich auch die größte Höhle der Welt, welche allerdings nur mit einer sehr teuren privaten Tour zu besichtigen ist. So nahmen wir mit der zweitgrößten Vorlieb und staunten nicht schlecht. Die Größe kann man in keine Wirkliche Relation setzten. Sie war einfach nur gigantisch. 
Am Anfang der Höhle traf ich dann auch noch Dilan und Mark wieder, welche ich in Hoi An kennengelernt hatte und die, wie sich später herausstellte, sogar im gleichen Zimmer waren wie ich.
Wir fuhren den ganzen Tag, dann musste sich Markus dann verabschieden, da er noch zurück an die Küste fahren musste, wo er seinen Scooter gemietet hatte. 
Mit Mark und Dilan fuhr ich dann noch ein bisschen durch die Gegend, wir schossen ein paar Fotos vom Sonnenuntergang und kehrten dann auch ins Hostel zurück.

Dort saßen wir noch mit der Österreicherin und schmiedeten Pläne, wie es am nächsten Tag weitergehen sollte. 









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Kon Tum und das Mondfest in Hoi An


Geschehnisse vom 11.04. - 14.04.2014:

Von Buan Ma Thout buchte ich dann gleich noch am Abend einen Bus nach Kon Tum. Am nächsten Morgen wurde ich von einem Minivan abgeholt, dann fuhren wir bis in die nächste größere Stadt, wo ich mich dann schnell in einen anderen, noch kleineren Minivan quetschte, welcher mich dann nach Kon Tum brachte. Wie immer ein kleines Abenteuer, aber am Ende funktioniert es immer irgendwie. 
Kon Tum war am Ende ganz schön. Ich schlenderte durch die Straßen, aß was und genoss einen Nachmittagskaffee.
Abends deckte ich mich mit den so genialen Banh Mi ein und schimmelte im Zimmer ab, da es sonst nicht mehr viel zu tun gab. Aber die Stadt hatte grundsätzlich eine schöne Atmosphäre. 


Am nächsten Morgen stand dann die nächste Etappe an. Dieses mal würde es auch für mich zurück an die Küste gehen. Nach Hoi An. Ein Hauptpunkt eines jeden Vietnam Reisenden, ist diese Stadt letztendlich nicht wirklich vietnamesisch. Berühmt ist sie erst einmal für ihre Laternen. Ich hatte das Glück, dass ich noch einen Tag vor dem allmonatlichen Mondfest ankommen würde.
Im Bus lernte ich dann noch Kate aus Kanada kennen. Zusammen standen wir den Weg nach Da Nang durch. Dort fährt man eigentlich nur hin, weil es keinen direkten Bus nach Hoi An von den Central Highlands gibt. 
Von dort nahmen wir dann einen Localbus, welcher uns natürlich hemmungslos ausnahm. Wir kannten den Preis, versuchten auch zu handeln, hatten aber gegen den sturen Sack keine Chance. Am Ende war es nicht so viel, dass wir bereit waren, auf den nächsten Bus zu warten, also bissen wir in den sauren Apfel. Die Fahrt war sehr amüsant, da der Bus nicht wirklich an einem Stopp hält. Somit müssen alle, die mitfahren wollen, rennen und dann aufspringen. Falls man Gepäck hat, kommt auch schon mal ein Busangestellter heraus, wirft im Rennen das Gepäck in den Bus und schupst dann schließlich den Passagier in den Bus. Wie gesagt, sehr Ereignisreich. 
Wir kamen heil in Hoi An an, ich lief in die Stadt, da ich es zum Hostel nicht weit hatte. Kate hatte es etwas weiter, aber wir wollten uns Abends dann noch mal treffen. 
Ich lief dann glatt an meinem Hostel vorbei, drehte eine Runde um Block und fand es dann auf den zweiten Anhieb. 
Wie besprochen trafen wir uns dann noch beim besten Inder der Stadt, bei dem man normalerweise sogar einen Tisch reservieren musste. Ich hatte Glück und konnte auch so noch einen ergattern. Dann schlenderten wir noch durch die Straßen, welche mit den schon angesprochenen Laternen beleuchtet waren. Irgendwann sahen wir einen kleinen Laden mit gezapften Bier für 4000 Dong das Glas, wo wir uns dann den restlichen Abend fröhlich bekippten. 

Am nächsten Tag bin ich dann erst mal durch die kleinen Gassen von Hoi An geschlendert. Die Stadt hat quasi nichts mit einer „richtigen“ vietnamesischen Stadt gemeinsam. Die Häuser sind in einem französischen Kolonialstil gebaut, es ist zu sauber, es gibt überall Schneider und so weiter. Letztendlich ist es ein großes Gebilde für Touristen. 
Das Hauptgeschäft ist dabei die Maßschneiderei. Nahezu jeder, mit dem man über Hoi An plaudert, hat sich dort etwas schneidern lassen. Ich hatte auch erst den Gedanken, verwarf ihn dann jedoch, als ich die Qualität der Stoffe sah. You get, what you pay for. Da bringt es auch nichts, die billigen Arbeitskräfte auszunutzen. 
Aber nichtsdestotrotz hatte die Stadt einen netten Charakter. Ich wanderte auch auf eine Halbinsel, wo dann die Einheimischen wohnten. Die guckten natürlich mal wieder nicht schlecht, als sie mich sahen. Die meisten bleiben halt doch eher auf der Hauptseite. 
Ich drehte eine ziemlich große Runde, war dann kurz zurück im Hostel, bevor ich mich mit Kate und en paar anderen zum Mondfest traf. 
Zusammen ging es dann in die Stadt. Da wir so viele waren, gestaltete sich die Restaurantauswahl etwas schwer. Am Ende löste sich die Gruppe dann auf und die Vegetarier gingen einen anderen Weg. Wir fanden einen recht versteckten Laden, gelegen in einer kleinen Gasse. 
Auf dem Fluss trieben dann schon einige Laternen, die der ganzen Szenerie etwas sehr ruhiges verliehen. Mal abgesehen von den Menschenmassen, von denen es auf der Brücke und den Ufern des Flusses nur so wimmelte. 
Mittlerweile war es schon recht spät und es leerte sich. Wir liefen dann zurück, kehrten noch in einer Bar ein und dann gingen alle in ihre Hostels, Hotels und Gasthäuser zurück. 










Ich hatte keinen wirklichen Plan für den kommenden Tag, entschied dann aber nach spätem Aufstehen, dass ich mir ein Fahrrad mieten würde. Ich handelte den Preis auf 1 US$ herunter und trat in die Pedale.
Ich radelte erst zum Strand, bog nach rechts ab, wo mich einige verlassene Resorts und ein Leuchtturm erwarteten. 
Dann ging es zurück in die Stadt. Ich fuhr einen großen Bogen und dann wieder an den Strand. Irgendwann kehrte ich auf einen Café Sua Da in ein kleines Café ein, bevor ich dann langsam zurückradelte. Insgesamt bin ich an diesem Tag bestimmt um die 40km gefahren. Und das bei den Temperaturen...

Abends lernte ich dann noch ein paar neue Leute kennen, mit den es was Essen ging und danach noch in eine Bar, wo wir bis kurz vor Ladenschluss blieben. 




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Easyrider Tour


Geschehnisse vom 09.04. - 10.04.2014:

Morgens ging es früh raus, um noch ein ausgiebiges Frühstück verspeisen zu können. Der erste Easyrider trudelte noch vor halb acht ein und stellte sich schon einmal vor. Allerdings würde er eines der beiden Mädchen fahren. Die Spannung blieb also. Dann kam der Typ vom Vorabend. Und als letztes dann mein Fahrer. Thanh war sein Name und er schien eine ganz coole Socke zu sein. Er sprach quasi perfektes Englisch und zusammen mit den Mädels ging es dann los. Allerdings verloren wir uns schnell im Stadtverkehr. 
Erster Stopp war dann eine Pagode. Danach ging es zu den ersten Bergstraßen, die einen sagenhaften Blick über die Blumenfarmen und die kleinen Dörfer im Tal boten.
Ich bestieg noch einen kleineren Hügel, welcher fast noch einen besseren Blick bot, als schon die Straße. 
Wir fuhren gemächlich und ohne Eile durch die schöne Landschaft und stoppten dann bei einer Blumenfarm. Wie die Niederlande, exportiert auch Vietnam international Blumen aller Arten. Dort sahen wir dann auch die Mädels wieder. Oder besser, die Maschinen. Von den Mädels keine Spur. Hatten sich wohl zwischen den Blumen verlaufen :D
Wir setzten uns also wieder an die Spitze und fegten durch die Landschaft. Die Straße ging in eine Schotterpiste über und wechselte dann zu einer Schlammpiste. So musste ich am Ende noch absteigen. Das war eine einzige Rutschpartie. Vor uns Busse, die so stark driftenen, dass sie bald den Hang hinunter gefahren wären. Und dabei hatte die Regenzeit noch nicht einmal angefangen...
Neben den Straßen wurde immer eifrig gebaut oder auf Granit herumgehämmert. Wie die Blumen wird auch der Granit dann exportiert. Und hier wird er noch per Hand zerlegt. Komplett vom 6x6 Meter Block zum kleinen Stein. Alles in der Sonne, meist ohne Schutz. Echte Knochenarbeit. 
Danach kamen dann wieder ein paar schöne Kurven. Danach stoppten wir auf einer Kaffeefarm. Sie lag malerisch am Hang und hatte einen eigenen See, der komplett zur Bewässerung genutzt wurde. Da ich allerdings nicht der Kaffee-pur Trinker bin, fuhren wir dann auch weiter. 
Nächster Stopp war eine Seidenfabrik. Von der Larve bis zum fertigen Produkt konnte man sich alles angucken. Und letztendlich ist die Herstellung geradezu simpel.
Danach ging es zu einem Wasserfall, der allerdings etwas zu „nass“ für meine Kamera war. Thanh hatte vorher noch geschwärmt, dass man sogar hinter ihn gehen konnte, aber schon davor lief das Wasser der Gischt schon die Linse herunter. Ich genehmigte mir noch einen „Café Sua Da“ und dann ging es auch schon weiter. 
Die Landschaft war durchgehend malerisch, allerdings machte das Fahren so einen Heiden Spaß, sodass ich nicht einen einzigen Fotostopp machte.
Dann gab es auch bald was zu Essen. Das Restaurant lag auf dem Gipfel einer der Berge und tischte die herrlichsten vietnamesischen Speisen auf. Thanh freute sich wie ein kleines Kind, als er sah wie ich die ganzen Köstlichkeiten verschlang. Er berichtete mir von anderen Touristen, welche der vietnamesischen Küche wohl eher skeptisch gegenüberstanden. Und diese überwogen auch noch. 
Weiter fetzten wir die Bergstraßen entlang und lieferten uns ein kleines Kopf an Kopf Rennen mit zwei anderen Mädels auf Bikes. 
Dann stoppten wir an einer kleinen Brücke, welche komplett aus Bambus gebaut war, aber locker mehrere Scooter tragen konnte. Das sagte Thanh jedenfalls. Und tatsächlich sahen wir später dann noch eine Frau drüber fahren. 
Kurz vor unserem Tagesziel, kamen wir noch über eine monströse Brücke, unter welcher Ein Stamm auf Hausbooten lebte. Thanh erzählte, dass schon mehrere Versuche unternommen wurden, die Menschen auf‘s Land zu übersiedeln, aber das sei wohl immer fehlgeschlagen. Die Kultur des Stammes reicht zu weit zurück, als das sie einfach an Land leben könnten. Damit ist das größte Problem die Bildung, denn schwimmende Schulen gibt es nicht. 
Wir schnackten noch eine Weile und dann starten wir zu unserem letzten Punkt für den Tag. Einem Dorf. In diesem waren „die Frauen an der Macht“ und die Männer hatten absolut nichts zu sagen. Außerdem lebten sie in traditionellen Langhäusern. 
Ich lief ein bisschen im Dorf rum, wo ich einer jungen vietnamesischen Reisegruppe begegnete. Von der fragten mich dann prompt zwei, ob sie nicht ein Foto machen könnten. Als wenn ich die Attraktion im Dorf wäre :D - ich hatte schön öfters von diesen Fotoaktionen gehört, aber das war das erste Mal, dass ich es erlebte. 
Dann ging es in ein Hotel für die Nacht und ich freute mich nur noch über eine Dusche. Abends kochte die Familie des Hotels für uns und wir saßen alle zusammen. Allerdings war allen deutlich anzumerken, wie müde sie waren, womit sich die Gruppe auch schnell auflöste. 











Da keiner aus unserer Gruppe einen Elefanten reiten wollte, konnte wir alle ein bisschen später starten. Die zwei Mädels guckten sich am Morgen allerdings noch das Dorf an, was wir den Abend zuvor noch gemacht hatten. So kam es, dass wir uns dann bei einer Ziegelsteinfabrik erneut über den Weg liefen. 
Diese Fabriken werden immer dort hingebaut, wo gerade eine Lehmquelle ist. Bis dieser erschöpft ist, werden die Steine produziert und dann zieht die Fabrik quasi weiter. 
Wir zogen dann auch weiter und unsere Wege trennte sich auch bald. Wir fuhren weiter ins Landesinnere, wohingegen die zwei Mädels zurück an die Küste steuerten. 
Wir hielten noch an einer Pfefferplantage und dann an vielleicht dem besten Ort der ganzen Tour. 
Es war die relax und Schwimmoase schlechthin. Kein Mensch weit und breit, kaltes frisches, klares Bergwasser und Vogelgezwitscher. Ich hab versucht, dass ganze auf Bildern einzufangen, aber es wird dem Ganzen (wie so oft), nicht gerecht. Aber alleine schon der Fakt, dass ich dort allein war, war viel wert. Es gibt sie halt doch noch, die kleinen unentdeckten Plätze. 
Langsam aber sicher kamen wir nach Buan Ma Thout. Ich hatte Thanh zwischenzeitlich auch mal gefragt, ob es möglich wäre, die Tour zu verlängern, aber er riet mir davon ab, da ich auch nicht mehr so sagenhaft viel Zeit in Vietnam hatte und noch den Norden sehen wollte. Cooler Typ der Thanh. Wir hielten noch in einem typisch vietnamesischen „Café“, mit Hängematten, direkt neben der Straße. Ich genoss meinen „Café Sua Da“, Thanh seinen „Sua“ und dann legten wir die letzten Kilometer zurück. 
In denen mussten wir uns allerdings noch mehrfach unterstellen, da es immer wieder anfing zu regnen. Doch schließlich fanden wir auch das Guesthouse, dass ich mir rausgesucht hatte und dann hieß es Abschied nehmen. Thanh fuhr dann noch zum Hotel vom Vortag zurück, um dann am nächsten Tag den Rest des Weges nach Dalat zu fahren. 

Alles in allem eine super geile Tour und ich muss schon fast sagen, dass ich es ein bisschen bereue, Vietnam nicht komplett auf einem Motorrad gemacht zu haben. Aber sag niemals nie. Ich komm wieder, keine Frage. 





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Sonntag, 18. Mai 2014

Mui Ne und Dalat


Geschehnisse vom 04.04. - 08.04.2014:

Die Fahrt war ganz entspannt, da der Bus ein Sleeper war. Das heißt, jeder hatte quasi sein eigenes Bett. Die Zeit verflog und schon wurden wir irgendwo in Mui Ne rausgelassen. Ich hatte mir im Vorhinein schon ein Guesthouse ausgeguckt, da das Hostel voll war. Ich wusste auch, dass es etwas außerhalb der Action lag, aber wie weit konnte es schon sein? Sehr weit wie sich herausstellte. Am Ende lief ich bestimmt 3 km. Der Schweiß tropfte nur so von meiner Stirn, als ich endlich am Guesthouse ankam, welches dann zum Glück auch noch freie Zimmer hatte. 
Nun hatte ich ja schon einen kleinen Einblick in Mui Ne bekommen. Und es kam mir so vor als wenn nicht gerade viel los war. Ich ging in einem benachbarten Restaurant was essen, amüsierte mich über die Speisekarte, die als erstes in Russisch und dann in Englisch vorhanden war und überlegte dann was ich machen sollte. 
Es gab ein paar Sanddünen, welche man sich angucken konnte. Das hörte sich ganz ok an. So fragte ich bei meinem Guesthouse dann nach einem Fahrrad, welches dann auch 5 Minuten später bereit stand. 
Ich radelte eine Weile, dann kam ich zu einer Kurve, von der aus man den kompletten Hafen überblicken konnte. Ziemlich beeindruckend war, wie viele Boote, vor dieser, doch recht kleinen Stadt lagen. Danach ging es weiter durch den „Stadtverkehr“. Dann verfuhr ich mich kurz, fand den richtigen Weg dann aber recht schnell.
Das Fahrrad wurde an einem kleinen Baum angeschlossen und dann erklomm ich die Sanddünen. 
Es war etwas dreckig, man wurde sofort von kleinen Kindern mit „Sandbords“ (Stück Plastik) angelabert und der Sonnenuntergang sah dann auch noch ziemlich enttäuschend aus. Dünentechnisch bin ich natürlich auch schon etwas verwöhnt. 
Nichtsdestotrotz ließ ich mir die warmen Lüftchen oben auf den Dünen etwas in den Haaren kitzeln, bevor ich dann zu meinem Drahtesel zurückkehrte. 
Ich huschte noch schnell durch zwei der nahen Restaurants, fand aber keinen Eistee, also machte ich mich daran, das Schloss aufzuschließen. 
Mein Fahrrad war, wie schon gesagt, an einem Baum angeschlossen. Besagter Baum stand so ca. 20m vom nächsten Restaurant/ Stand entfernt. Als ich dann so mein Schloss aufschloss, kam auf einmal eine Frau aus einem der Läden auf mich zugelaufen. Auf herrlichstem Vietnamesisch wurde ich dann erst mal zugetextet. Als ich ihr signalisierte das ich leider kein Muttersprachler bin, überlegte sie kurz und dann ging es nur noch „Money, money, money!“. Tjoa, da wusste ich dann immer noch nicht so recht was sie von mir wollte. Also zuckte ich mit den Schultern und waltete weiter meines Amtes. Als ich mich dann auf das Fahrrad geschwungen hatte, wurde ihre Tonlage zunehmend aggressiver. Ich versuchte weiterhin ihr klar zu machen, dass ich nicht wusste, was sie von mir wollte. Als ich dann zum Wegfahren ansetzte, schnellte ihr Arm nach vorne und hielt den Lenker fest.
Ich muss zugeben, an diesem Punkt war kein Geduldsfaden schon hauchdünn, aber ich beherrschte mich noch gut. Ich starrte ihr dann schön in die Augen und ließ sie immer lauter vor sich hin fluchen. Irgendwann hatten wir dann die Aufmerksamkeit auf uns gezogen und einige andere Frauen, aus den anderen Restaurants kamen dazu. Sie versuchten das kleine Rumpelstilzchen zu bändigen, hatten aber wenig Erfolg. Dann kam noch ein Jugendlicher auf einem Scooter dazu, welcher mir dann endlich mal klar machte warum es die ganze Zeit um Geld ging (ich hatte es mir ja schon fast gedacht). Sie wollte Parkgebühren für das Fahrrad kassieren. Dumm nur, dass der Baum nicht mal annähernd auf ihrem Grundstück stand.
Dann legte ich mich auf die Lauer und wartete auf eine Unaufmerksamkeit von Rumpelstilzchen. Und die kam auch sehr bald. Sie drehte sich zu einer der Frauen um und schwupps da hatte ich mich auch schon in Bewegung gesetzt. Ich sah den Jugendlichen noch lachen und hörte ein letztes gekreischtes „Fuck You“.
Auf der Rückfahrt gab es dann keine weiteren Zwischenfälle. Meinen Eistee fand ich aber erst in einem kleinen russischen Laden, neben meinem Guesthouse. 
Abends radelte ich dann mal in die Stadt. Ich hatte das feste Ziel, einen belebten Ort zu finden. Aber Pustekuchen. Jede Bar in die ich reinguckte, war leer. So kehrte ich dann am Ende in einem Dönerladen ein. Und ja, man soll es kaum glauben, aber der Döner war ziemlich gut!
Da ich in diesen paar Stunden schon so einen tollen, sagenhaft positiven Eindruck von Mui Ne bekommen hatte, fragte ich gleich noch am Abend, wann denn der nächste Bus nach Dalat fahren würde.



Der Bus sollte um 11 Uhr kommen. Am Ende hatte er dann eine Stunde Verspätung. Ich war der erste im Bus und dann fuhren wir noch weitere 45 Minuten herum und sammelten Leute ein. 
Die Fahrt war ziemlich ruppig, da die Bergstraßen nicht gerade die besten waren. Aber gegen 5 Uhr waren wir dann endlich mal in Dalat angekommen. Da zeigte sich die Stadt auch gleich von ihrer regnerischen Seite. Der Temperaturunterschied war durch die Lage in den Bergen auch sehr deutlich und so ging es im Regen zum Hostel. 
Das war etwas versteckt und ich fragte mich irgendwann schon, ob das wirklich die richtige Gasse war, die ich gerade entlang schlich. 
Doch dann sah ich endlich den Eingang vor mir. Ich lud mein Zeug ab und wollte dann eigentlich nur noch was Essen. 
Und wen sah ich als ich die Hauptstraße entlang ging? Den Tom aus Saigon. Ich hatte ihm noch am Tag zuvor davon abgeraten, nach Mui Ne zu fahren und diesen Rat hatte er befolgt und war nach Dalat eingeflogen. 
Zusammen ging es dann erst mal eine Pizza essen, während es draußen immer kälter und kälter wurde. Bestimmt bis an die 10 Grad. 

Am nächsten Tag wollten wir dann ein bisschen die Stadt erkunden. Aber nicht, ohne vorher einen leckeren vietnamesischen Kaffee getrunken zu haben. Doch als wir im Café saßen, zog es sich immer weiter zu. Und dann ging der Sturm los. Alle flüchteten schlagartig ins Innere und es fing an zu schütten. Es regnete bestimmt für eine gute Stunde, dann war der Regen soweit abgeklungen, dass wir den Weg zurück zum Hostel wagen konnten. Im Hostel guckten wir dann einen Film, da sonst ja nicht all zu viel übrig blieb. 


Da wir mal ein paar der „Attraktionen“ in der Stadt sehen wollten, standen wir richtig schön früh auf. In den Morgenstunden war die Chance auf Regen am geringsten, was uns genug Zeit geben sollte. 
Als erstes kamen wir zum „Crazy House“, welches, wie der Name schon sagt, ziemlich crazy ist. Die Architektur ist sehr amüsant, aber auch ziemlich cool. Sicherheitsvorschriften gibt es logischerweise nicht, weshalb alles machbar ist. 
Nachdem wir schon gut was gesehen hatten, genehmigten wir uns einen Kaffee in einem Laden, unterhalb des „Eifelturms“ der Stadt. Gerade Dalat hat eine sehr stark französisch geprägte Vergangenheit, weshalb auch deren Sendemast wie der Eifelturm aussieht. 
Gegen 12 Uhr drohte es dann schon wieder zu regnen, also machten wir uns auf den Heimweg. Wir klapperten noch die Märkte ab und holten uns jeweils zwei fette Banh Mi, einem Baguette belegte mit allerlei Köstlichkeiten. 
Abends gab es dann noch ein spontanes vietnamesisches BBQ im Hostel und danach ging es noch mit der ganzen Truppe was trinken. 





Der nächste Tag hatte dann keinerlei Sonnenstrahlen für uns auf Lager, weshalb wir sehr, sehr wenig unternahmen. Tom machte eine eintägige Motorradtour in der Dalat Umgebung, bevor er dann zurück nach Saigon fliegen würde. Ich überlegte mir derweil, was ich machen würde. Ich hatte die Wahl zwischen einem Bus in die nächste Stadt, oder einer „Easy Rider Tour“. Dabei sitzt man bei einem vietnamesischen Fahrer hinten auf einem Motorrad und gurkt durch die Landschaft.
Generell hatte ich schon viel gutes darüber gehört. Hätte ich zu diesem Zeitpunkt schon Fahrerfahrung gehabt, wäre ich wahrscheinlich selber gefahren, aber so erschien es mir besser, es einem Profi zu überlassen. 

Abends redete ich also mit einem der Easyrider. Er war mit nicht sonderlich sympathisch, aber nach einigem überlegen entschied ich mich dann für die Tour. Zu meinem Glück muss man sagen, hatten während meiner Bedenkzeit auch zwei Mädels mit ihm gequatscht und sich auch für die Tour entschieden. Als ich ihm dann mitteilte, dass ich die Tour gerne machen würde, rief er einen Kollegen an, mit dem ich dann am nächsten Tag fahren würde. Da konnte ich nur hoffen, dass er besser drauf war, als der Typ vom Abend...

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