Sonntag, 11. Mai 2014

Vietnam - Ha Tien und Can Tho Part 1


Geschehnisse vom 27.03. - 29.03.2014:

Am nächsten Tag wurde ich dann pünktlich abgeholt. Wir fuhren noch eine halbe Stunde durch die Stadt, weil wohl noch irgendjemand fehlte, aber wir fanden denjenigen am Ende dann auch nicht mehr. Wir waren alle gut in den Bus gequetscht und so fuhren wir bis in die nächst größere Stadt. Eine Pause gab es dazwischen noch, in der auch ein paar ein einen anderen Minibus wechselten, da sie nur nach Kampot wollten. 
Dann in der nächst größeren Stadt, ohne Namen, angekommen (vermutlich war es Kampot), hielten wir vor einem Reisebüro. Zwei Sachsen im Bus beschwerten sich dann mal wieder, dass alles so lange dauern würde und sie bestimmt ihre Fähre verpassen würden. Tja, Leute, entweder gelassener werden oder doch gleich wo anders Urlaub machen, wenn man sich darüber schon aufregt...
Ein Russe rauchte fröhlich einen weiteren Joint. Sein dritter seit dem ich im Bus war. 
Nach knapp 20 Minuten kam dann ein weiterer Minivan angescheppert. Aus ihm stiegen zwei ältere Franzosen und drei oder vier Amerikaner. Und genau, ihr hab‘s euch alle schon gedacht, auch sie mussten noch in unserem, schon überfüllten, Van Platz finden. Und dazu noch ihr Gepäck. Klappte am Ende auch ganz gut. Dann mussten wir aber noch auf den Russen warten, da sich dieser gerade etwas zu Essen holen war. Die Sachsen waren der Meinung, dass wir ihn doch einfach da lassen sollten. Hach ja, ich liebe es Under Cover zu sein. 
Komplett voll ging es dann endlich zur Grenze. Wir hielten an ein paar Holzhäuschen an, unsere Pässe wurden eingesammelt und dann ging die Stempelorgie los. Zack, zack, zack. Da waren wir aber auch irgendwie die einzigen. Alle anderen fuhren einfach weiter ohne anzuhalten. Und die paar, denen die Grenzbeamten was hinterherriefen, schien es nicht sonderlich zu interessieren. Nebenbei wurde auf dem Grenzstreifen auch gerade ein neues Casino gebaut. Wahrscheinlich kam da wie auf Koh Rong ein Investor daher, der das für eine Idee hielt. Hatte ich im letzten Post vergessen: Nicht mehr lange und Koh Rong wird quasi zerstört. Ein Investor will dort einen Flughafen und ein Monsterresort draufklatschen, was die Insel dann verhunzen wird. 
Dann ging es zur Vietnamesischen Grenze. Der erste Spaß war der „Arzt“ der unsere Temperatur maß, auf einen Zettel schrieb und dann 1 US$ verlangte. Auch die Dame, die alles übersetzte wollte uns davon überzeugen, dass wir diesen einen Dollar bezahlen mussten. Mir und dem Schweden roch das alles sehr nach Betrug und so ließen wir die beiden einfach links liegen und warteten auf unsere Pässe. Alle anderen ließen sich, trotz unserer Hinweise, übers Ohr hauen. Pahh, Anfänger :D
Vor uns in der Schlange sorgte dann ein Pass mit einem 100 US$ Schein etwas für Furore, am Ende schien es aber so, dass die Grenzbeamten sehr Glücklich über das kleine „Extra“ waren und ließen die Person passieren. Wir warteten dann noch mal 10 Minuten und dann konnten wir endlich weiter. 
Nach weiteren 30 Minuten waren wir dann in Ha Tien angekommen. Wir schienen sogar pünktlich zu sein, denn die Sachsen hatten aufgehört rumzumeckern. 
Natürlich wurden wir vor einem Hotel abgesetzt, dass exorbitante Preise verlangte, aber ich hatte mich schon vorher etwas belesen. Leider, leider ist auf dieser Busfahrt irgendwo mein Brustgurtschanpper verloren gegangen. Ab jetzt hieß es ohne auskommen. Kein Beinbruch, kann man sicherlich nachkaufen. 
Ich steuerte das „Du Hung Hotel 1“ an. Die Stadt schien ganz entspannt zu sein und überraschenderweise sprach die Rezeptionistin auch ein wenig Englisch. Der erste Preis erschien mir nicht sonderlich fair, weshalb ich ein bisschen handelte und dann am Ende bei ca. 10 US$ stand. Und das war sehr akzeptabel für das, was man bekam. 
Ich genoss ein wenig die Klimaanlage und lief dann ein bisschen durch die Straßen. Wie schon vermutet war es eine sehr entspannte Stadt. Außerdem war, außer mir, weit und breit kein anderer Reisende zu sehen. Okay, es gab jetzt auch nicht wirklich was in der Stadt zu tun, aber sie hatte ihren Charme. 
Ich aß eine Phó, quasi das Nationalgericht Vietnams, bevor ich dann wieder ins Zimmer ging und eine Runde schlief. Gegen acht Uhr begab ich mich dann noch mal nach draußen. Vietnamesen essen grundsätzlich relativ früh, weshalb schon ziemlich viel geschlossen hatte. Aber ich ging einfach ein bisschen durch die dunklen Straßen, auf der Suche nach etwas besonderem. Dann entdeckte ich einen kleinen Wagen. Unter dem Schein einer Laterne waren kleine Tischchen und Hocker auf dem Gehweg aufgebaut und es schien ein beliebter Ort zu sein. Und solange Locals dort Essen, kann es noch so angeranzt aussehen, es können noch so viele Kakerlaken umher krabbeln, das Essen wird absolut Tip Top sein. 
Ich hatte von einem Gericht gelesen, welches ich versuchte zu bestellten, aber entweder gab es das nicht, oder meine Aussprache war zu schlecht. Nach einigem hin und her, bestellte ich dann einfach das gleiche, was die beiden Damen gerade für einen anderen Gast vorbereiteten. So einfach kann bestellen sein. 
Ich bekam eine Art Suppe mit Nudeln und gefüllten Teigtaschen. Ich vermute jedenfalls mal, dass es Teigtaschen waren...
Wohl genährt lief ich dann zurück, stoppte noch bei einer alten Dame, um mir ein Wasser zu kaufen und dann ging es wieder in mein klimatisiertes Zimmer. 





Am nächsten Tag wartete ich dann vergebens auf die Person, die mich zu meinem Bus nach Can Tho bringen sollte. Dabei hatte ich das Ticket noch am Vortag gekauft. Schon am frühen Morgen brachte diese Aktion mein Blut also in Wallung. Ich konfrontierte die Olle im Reisebüro und sie bot mir an, einen späteren Bus um 11 Uhr zu nehmen. 
Was sollte ich machen, half ja nichts. Zum Glück konnte ich noch mal in mein Zimmer, obwohl ich schon ausgecheckt hatte. Und so schlief ich dann halt noch mal vier Stunden. 
Beim zweiten Anlauf kam dann auch wirklich ein Moped, dass mich zum Busbahnhof brachte. Der Fahrer meinte nur, dass ich mich auf eine Bank setzten sollte. So wartete ich eine Weile, bis er wieder kam und mir einen Bus zuwies. 
In diesem, zugegebenermaßen, nicht mehr ganz neuen Bus verbrachte ich dann die nächsten 4 Stunden. Oder waren es sogar 5? Ich weiß nicht mehr. Dann sagte man mir irgendwann, dass ich aussteigen solle. Nun gut, ich hatte keine Ahnung wo ich war, aber mal raus, wird schon schief gehen. Ich setzte mich an einen kleinen Tisch mit ein paar Vietnamesen und wartete erst mal. Ich wirkte natürlich mal wieder wie ein Magnet auf die Frauen, die ihre Leckereien und Getränke an den Mann bringen wollten. Aber schnell begriffen sie, dass sie bei mir schlechte Karten hatten. Auch ein gaaaanz, gaaanz lieber Mann bot mir an, mich mit seinem Motorrad den restlichen Weg nach Can Tho zu fahren. Für läppische 400k Dong - knapp 20 US$. Aber auch da war er bei mir an der falschen Adresse. Mir war schon klar, dass er dachte, ich würde mental schon am Boden liegen, aber das kannte ich ja schon. Die Bengel wissen wie sie die Verzweiflung von manchen Travelern nutzten können. 
Schlussendlich kam dann irgendwann ein Mercedes Sprinter angefahren. Einer der Locals gab mir ein Zeichen, dass dies wohl mein Bus sei. Danke, dass es noch ein paar nette Leute gibt. Der Sprinter war zwar eigentlich schon voll, aber das Wort „voll“ gibt es jetzt auch eher nicht im vietnamesischen Sprachgebrauch. Und wen sah ich dann auch auf der Rückbank halb eingeklemmt? Zwei von den Amerikanern vom Vortag! 
Der Bus brauchte dann noch weitere 2 - 3 Stunden, bis wir endlich in Can Tho waren. Hauptproblem ist, dass immer Leute eingesammelt werden. Eine Frau hatte zum Beispiel 20 Bambusmatten dabei, welche natürlich erst mal verstaut werden mussten. Am Ende saß ich auf der Hälfte. 
In Can Tho kam die Mopedfahrer natürlich gleich wieder wie die Aasgeier auf uns zu. Die stritten sich schon förmlich um uns. Am Ende gaben wir allen eine Absage und liefen. In einer Bäckerei holten wir uns einen kleinen Snack, da ich für meinen Teil noch nicht wirklich was an dem Tag gegessen hatte, tat dies ziemlich gut. 
Unsere Wege trennten sich dann irgendwann. Ich hatte dann noch einen ziemlichen Marsch zu absolvieren, aber zum Glück gab es noch Zimmer im Hotel, welches ich mir ausgeguckt hatte. 
Dann ging es eigentlich auch gleich wieder raus, da ich definitiv mehr Essen brauchte. Ich ging die Hauptstraße entlang, fand aber nicht wirklich was, also probierte ich mein Glück in den kleineren Gassen. Dort Entdeckte ich auch ein kleines Restaurant, welches ganz gut aussah. Ich hatte mal wieder keine Ahnung, was das, was ich bestellte, war, aber das war ja auch Teil des Spaßes. 
Am Ende hatte ich Reispapier, gepresste Reisnudeln, süßliche Wurst, einen Haufen Grünzeug, Ananas, Ingwer, Karotten und Gurken vor mir. Ich hatte nicht so die Lust, noch groß anzufangen, kleine Röllchen zu machen, also aß ich einfach alles so. Ich war einfach zu hungrig. 
Der ganze Spaß kostete mich am Ende um die 3 Euro und ich stolzierte sehr befriedigt zurück in Richtung Hotel. 

Da ich am nächsten Morgen mein Zimmer wechseln wollte, um Geld zu sparen, musste ich natürlich auschecken und dann erst mal warten. Zum Glück war in der Nähe die „Saigon Bakery“. Dort holte ich mir ein paar Leckereien und setzte mich auf die Dachterrasse des Hotels. Dort ließ es sich bei einer leichten Brise ganz gut aushalten und die Zeit ging schnell vorbei. 
Nachdem ich dann wieder ein Zimmer hatte, meldete ich mich noch für die am Abend angebotene Foodtour an. Dann ging es etwas raus Fotografieren. 
Als ich mich am Mekong für eine Zeit auf einer Bank niederließ, wurde ich prompt von einem älteren Vietnamesen angesprochen. Er konnte Französisch, was die Kommunikation etwas erleichterte, auch wenn ich sehr in meinem Gedächtnis kramen musste, um was brauchbares zu Stande zu bringen. Wenig später kam dann noch eine Studentin, die mich eine Umfrage ausfüllen ließ und sich wie ein Honigkuchenpferd freute, als ich mich ein bisschen mit ihr unterhielt.
Um 18 Uhr war ich dann für den Start der Tour zurück. Wir waren eine ziemlich große Gruppe von sieben Leuten und so kam es dann ich mit einem belgischen Pärchen ins Gespräch kam. Die beiden wollten am nächsten Tag die „Schwimmenden Märkte“ besuchen, auf die ich auch mit einem Auge geschielt hatte. Der Preis hatte mich aber abgeschreckt, da ich bis zu diesem Zeitpunkt niemanden hatte, mit dem ich mir die Kosten teilen konnte. Doch dank der Zwei, war mein nächster Tag dann auch verplant. 
Die Foodtour machte als erstes Halt, in dem Restaurant, in dem ich am Vortag gewesen war. Und es wurde sogar das gleiche bestellt :D
Nächster Stopp war ein kleiner Versteckter Laden, der frittierte Bohnen-Krabben-Irgendwas Küchlein anbot. Eigentlich sind Krabben ja nicht so meins, aber hat echt ganz gut geschmeckt. Dann gab es Dessert bei einer unscheinbaren alten Dame auf der Straße die Sticky Reis mit Erdnüssen und süßer Sauce verkaufte. 
Wir huschten noch kurz in einen chinesischen Tempel, liefen durch eine Mall und dann machten wir halt bei einem Smoothie Stand. Danach wurde es dann schon interessanter, da wir dem lokalen Bier immer näher kamen.
Der Gehweg war eigentlich schon voll, aber für uns wurde irgendwie noch ein Tisch zwischen die ganzen Einheimischen gequetscht. Das Bier wurde auf Eis serviert, da die Flaschen alle nicht gekühlt waren. 

Gegen 12 Uhr war dann aber auch Schluss für mich, da ja am nächsten Tag die Tour auf dem Programm stand. 






2 Kommentare:

  1. Sei froh dass du erst zurück bist wenn es hier wieder warm wird. "Gutwetter"-verwöhnt wie du bist kannst du einen ordentlichen Wintereinbruch glaube ich nun nicht verkraften ;)

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    1. Ja das vermute ich auch... hoffentlich wird es in den nächsten zwei Wochen schön warm :D

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