Dienstag, 6. Mai 2014

Siem Reap und Angkor Wat


13.03. - 18.03.2014: 

Am nächsten Tag sollte es dann aber wirklich weiter gehen. Eigentlich hatte ich mir auch schon einen Busanbieter herausgesucht, aber am Morgen musste ich dann feststellten, dass die Station zu weit weg war. Aber es gab ja noch vier andere Anbieter. Da ich ein paar nicht so schöne Story‘s von den alten Klapperbussen gehört hatte, entschied ich mich am Ende für den „Ibis Express“. Die Station war auch nur drei Minuten zu Fuß vom Hostel weg, was die ganze Sache erleichterte.
Neben mir nah Jason aus New York platz. Es stellte sich heraus, dass er professioneller Fotograf in den Staaten war, seine eigene kleine Firma hatte und sich gerade eine Auszeit gönnte. Wir verstanden uns super und so vergingen die knapp sechs Stunden Busfahrt wie im Flug. 
In Siem Reap angekommen, ging das ewige Spiel der Tuk-Tuk Fahrer, die einem schon beim Aussteigen zuriefen, von vorne los. Am Ende hatte das Guesthouse von Jason, entgegen seiner Erwartungen, ein Tuk-Tuk geschickt, das wir uns dann teilten. Erst wusste der Fahrer nicht, wo mein Hostel war, fragte dann jedoch einen Kollegen, welcher ihm wohl den ungefähren Weg wies.
Als wir Jason abgesetzt hatten, fuhren wir dann aber irgendwie relativ Ziellos durch die Gegend. Ich nahm das Ruder dann in die Hand und fragte am Ende einen weiteren Tuk-Tuk Fahrer nach dem Weg. Er schien auch zu wissen wo wir hinmussten und immerhin waren wir auch schon in der richtigen Straße gewesen. Nur leider waren wir in die falsche Richtung gefahren...
Im Hostel angekommen, hieß es dann erst mal weiter warten. Grad war Stromausfall, weshalb ich leider nicht einchecken konnte. Nach 20 Minuten floss der Saft dann aber wieder durch die Leitungen und ich konnte mich endlich kurz hinlegen, duschen und dann was Essen gehen. 
Am Abend organisierte ich dann mit Jason noch den nächsten Tag, an dem wir Angkor Wat besuchen wollten. 

Tag 2:

Da wir uns dazu entschieden hatten, den Sonnenaufgang über Angkor zu sehen, mussten wir um kurz vor fünf aus den Federn. Gegen viertel nach fünf rauschte dann das Tuk-Tuk mit Jason heran, ich sprang auf und dann ging es auch schon in Richtung der uralten Tempel. 
Wir beiden, natürlich in T-Shirts bekleidet, froren dann schon fast ein bisschen, bei dem Fahrtwind und den morgendlichen Temperaturen. Auf dem Weg zum Ticketschalter (wobei das Wort Schalter hier leicht untertrieben ist - Komplex würde es wohl eher treffen), sah es noch so aus, als wenn es gar nicht sooo voll ist. Dann sahen wir aber immer mehr Tuk-Tuk‘s und auch schon die ersten Minivan‘s. 
Doch die Schlangen für die Tickets waren noch relativ kurz. Wir bezahlten unsere 20 US$ und ließen von uns ein Foto mit einer Webcam machen. Dann hatte die Dame hinter dem Schalter aber irgendwie unsere Geldscheine durcheinander gebracht, was erst einmal dazu führte, dass ich beschuldigt wurde, noch nicht gezahlt zu haben. Am Ende ging die Sache so aus, dass das gesamte, bis zu diesem Zeitpunkt, eingenommene Geld, an diesem Schalter, gezählt und dann durch die Anzahl der Tickets geteilt wurde. Ich glaube jedenfalls das sie das gemacht haben. Alles andere würde eher wenig Sinn ergeben. 
Wir schwangen uns nach dieser kleinen Verzögerung dann zurück ins Tuk-Tuk und legten den letzten Kilometer zu Angkor Wat zurück.
Nun musste man auch zugeben, dass es nicht mehr ganz so leer war, wie am Anfang vermutet. Die gesamte Meute pilgerte dann in den Tempel hinein, um sich dann an einem kleinen See, auf der linken Seite, vor Angkor zu platzieren. Ich tippe mal, dass dort dann beim Sonnenaufgang um die 200 oder mehr Leute standen. 
Der Sonnenaufgang an sich war nicht wirklich spektakulär, da die Luft wie eine dunkle graue Suppe gefärbt war.
Wir gingen langsam nach rechts herüber, genau zum richtigen Zeitpunkt, denn die orangene Sonne schob sich schlussendlich doch noch langsam immer höher, und höher. Und dieses Spektakel konnte man von der rechten Seite deutlich besser beobachten. 
Schlau wie wir sind, haben wir uns dann nicht gleich Angkor angeguckt, sondern sind zu einem anderen Tempel gedüst, in dem mal ein paar Szenen von „Tomb Raider“ gefilmt wurden. So würden wir hoffentlich dem Touristenstrom entgehen. Das funktionierte auch ganz gut muss man sagen. Wir hatten bei den folgenden Tempeln eigentlich immer unsere Ruhe und konnte ordentlich knipsen. 
Gegen 12 Uhr waren wir dann auf einem zwischenzeitlichen Tief angekommen. Zum Glück wusste unser Fahrer, wo es was zu Essen gab. So machten wir etwas mehr als eine Stunde Pause und aßen etwas. 
Dann wagten wir uns wieder aus dem Schatten. Die Temperaturen waren in der Zwischenzeit bestimmt auf knapp unter 40 Grad gestiegen und es drohte noch heißer zu werden. Sobald ich mich auch nur einen Zentimeter bewegte, tropfte mir die Suppe von der Stirn und in den roten Sand, in dem sie augenblicklich auch wieder verschwand. Wir arbeiteten uns langsam vor und ich bewegte Jason dazu, jeden erdenklichen Tempel zu besteigen, da wir hier sicherlich nur einmal hinkommen würden. Der Bayon Temple war ein besonderes Prachtexemplar. Nicht unbedingt wegen der Größe, sondern vielmehr der Verzierungen und Gesichter die in den Fels gemeißelt worden waren. 
Vom Bayon Temple zurückkommend, bestiegen wir noch einen „Berg“ auf dem ein weiterer Tempel stand. Und schlussendlich schlossen wir unsere kleine Tour dort ab, wo alles angefangen hatte. Dem eigentlichen Angkor Wat. Dem konnten die anderen Tempel bezüglich der Größe nicht man ansatzweise das Wasser reichen. Bezüglich der Verzierungen war es allerdings nicht ganz so gut wie der Bayon Temple.
Gegen drei oder halb vier waren wir dann mit unserem Programm erst einmal durch. Da waren wir auch schon gut 10 Stunden auf den Beinen. Den Großteil der Zeit hatten wir dabei bei knapp 40 Grad verbracht. Wir waren komplett alle! Unser Tuk-Tuk Fahrer war so nett und setzte uns nahe der Pub Street ab, in der sich alle Restaurants und Bars der Stadt befanden. Der Durst wurde mehr oder weniger mit kaltem Eistee gestillt. Dann war eine kalte Dusche fällig und natürlich, ein Nickerchen. 
Auch wenn ich eigentlich keine Lust hatte, rappelte ich mich zu später Stunde noch einmal auf, ging noch mal etwas essen, bevor ich dann wieder zurück ins Bett wankte.











Tag 3:

Manche Menschen besuchen Angkor Wat, beziehungsweise die andern kleineren Tempel drum herum, am nächsten Tag dann gleich noch mal. Zu dieser Sorte gehörte ich jedoch nicht, da ich definitiv erst mal genug von Tempeln hatte. Ab einem gewissen Punkt ist die Tempel-Sättigungs-Skala halt doch mal erschöpft. Oder um es ganz klar auszudrücken: Man kann sie einfach nicht mehr sehen!
Es galt den Tag erst einmal ruhig angehen zu lassen. Ein bisschen die Stadt erkunden, über den Markt schlendern, sich mal wieder wundern, unter welch hygienischen Bedingungen Fleisch verkauft wurde. Das übliche halt. Die Zeit verging relativ flott und ehe ich mich versah, war ich kurz davor, Essen zu gehen. Auf dem Weg aus dem Hostel raus, lief ich dann noch einem Deutschen über den Weg, welchen ich in Phnom Penh so halb kennengelernt hatte. Zusammen und noch mit zwei Freunden, suchten wir dann noch zwei andere Freunde, die wir aber nicht fanden. So endeten wir schließlich bei einem der kleinen Stände auf dem Nightmarket.



Tag 4:

Der mehr oder weniger vierte Tag in Siem Reap starte auch relativ entspannt. Eine Amerikanerin und ich mussten das Zimmer wechseln, da in unserem ursprünglichen Bauarbeiten stattfanden. Am Ende landeten wir wieder beide im gleichen Zimmer und hatten sogar die gleichen Betten. 
Ansonsten hatte ich über eine Quadtour gelesen, dann sah ich den Flyer noch mal im Hostel und da entschied ich mich dann spontan die Tour für den Sonnenuntergang zu buchen. Gegen fünf wurde ich mit einem Dirtbike abgeholt und dann bei beim Büro abgesetzt. Ich und zwei Tschechen bekamen eine kleine Einweisung in das Quad. Danach mussten wir eine kleine Testfahrt machen, bei der mich der „Lehrer“ erst einmal zurechtweisen musste, da ich nach seinem Geschmack etwas zu schnell fuhr :D
Dann bekamen wir alle diese schönen Ärzte-Mundschützer. Einer der „Lehrer“ fuhr auf seinem Dirtbike voraus, während ich an letzter Stelle in der Kette war, was sich noch als sehr gut herausstellen sollte. Es ging an den Rand der Stadt und dann auf Schotterpisten durch die ländlichen Gebiete. Die Locals waren alle hellauf begeistert als sie uns vorbeisausen sahen und winkten meist. 
Mit dem Vorteil des Letzten in der Kette, ließ ich mich immer wieder zurückfallen, um dann einfach mal das Gas aufzureißen. Denn ich bin der festen Überzeugung das Quad‘s nicht dazu gedacht sind mit konstanten 30 km/h durch die Gegend zu tuckern. 
Außerdem denke ich auch, dass ein Hinterradantrieb und Sand einfach dazu genutzt werden müssen, um ein bisschen zu driften. Und genau da kam mir die letzte Position in der Kette sehr zu Gute. 
Durch malerische Landschaften ging es dann immer weiter von der Stadt weg. Links und rechts Wiesen, Reisfelder und ab und zu mal ein Wasserbüffel. Immer der, sich dem Horizont entgegen neigende, blutrote Sonne entgegen. 
Dann legten wir einen Stopp ein, um uns voll dem Sonnenuntergang zu widmen. Ein paar Kinder hatten sich schon an der Stelle versammelt und sobald wir abgestiegen waren, begannen sie auf den Quad‘s zu spielen. Das gefiel dem Tourenleiter nicht so ganz, aber er drückte ein Auge zu. 
In der Dämmerung ging es dann weiter ein paar Meter an Reisfeldern vorbei, durch ein Wasserloch und schließlich durch ein paar kleine Gassen. Und dann war der Spaß auch schon vorbei. Es war genug Benzin für diesen Tag verbrannt worden. 
Das Dirtbike setze mich wieder am Hostel ab und ich kam gerade noch rechtzeitig um meine Zimmerkumpanen zum Dinner zu begleiten.





Tag 5:

Am nächsten Tag war wieder eher nicht so viel angesagt. Ein bisschen Blog schreiben  und relaxen. Ach ja, und es war St. Patricks Day. Wobei ich diesen auch nicht sehr exzessiv zelebrierte, da mein Magen noch etwas empfindlich von dem Nightmarket Mahl, zwei Tage zuvor, war. Außerdem wollte ich mir noch ein bisschen was zu Essen für die Fahrt am nächsten Tag kaufen. Der Supermarkt lag allerdings etwas entfernt. Am Ende kam ich gerade so zu Ladenschluss gegen halb Zehn dort an. Und es gab auch noch ein paar durchschnittliche Rosinenbrötchen. 


Zurück in Phnom Penh:

Am nächsten Tag ging es dann zurück nach Phnom Penh. Auf der Fahrt gab es keine besonderen Vorkommnisse, aber wenigstens brauchten wir auch wirklich nur die sechs angegebenen Stunden Fahrzeit. Wobei das aufsammeln der ganzen Leute in Siem Reap bestimmt schon eine Stunde gedauert hatte. 
Im Hostel erkannte man mich wieder und war erfreut mich mal wieder als Gast begrüßen zu dürfen. Ich würde eine Nacht in Phnom Penh bleiben, um dann am nächsten Tag den Bus nach Sihanoukville an die Küste Kambodscha‘s zu nehmen. 

Ich genehmigte mir am Abend noch eine ziemlich gute Pizza und damit war das Kapitel Phnom Penh dann auch geschlossen. 

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