Mittwoch, 23. April 2014

Kambodscha - Phnom Penh

Geschehnisse vom 08.03. - 12.03.2014:

Der Flug war dann am Vorabend noch schnell gebucht. Es würde erst nach Kuala Lumpur gehen, dann nach vier Stunden weiter nach Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. 
Gegen halb sechs kam mein Taxi, mit etwas Verspätung und brachte mich in einem Affentempo zum Flughafen. Nach der Sicherheitsschleuse, einem Grenzbeamten, der mal wieder fünf mal checkte ob ich auch wirklich ohne vorher organisiertes Visa nach Kambodscha einreisen durfte, konnte ich schlussendlich im viel zu kalten Sitzbereich am Gate platz nehmen. 
Der Flug hatte etwas Verspätung, es gab ein paar leichte Turbulenzen, aber ansonsten war alles Tip Top. Wie immer hatte ich mir meinen Stammplatz 14A gesichert. 
In Kuala Lumpur angekommen musste ich dann erst mal einen Bus zum Billigterminal nehmen. Das normale Terminal und das AirAsia Terminal sind ca. eine halbe Stunde Busfahrt von einander entfernt. 
Wenn man schließlich dort ankommt, weiß man auch sofort, dass man am Billigterminal ist. Überall wuseln Menschen umher und es scheint keine wirkliche Ordnung mehr zu geben. Die Schlangen sind abartig lang und die Beschilderung ist auch nicht gerade das gelbe vom Ei. 
Aber ich hatte Glück, dass ich mich nach 10 Minuten Warten schon anstellen konnte. Dann dauerte es noch mal ca. eine halbe Stunde bis ich schließlich die kürzeste Konversation mit jemanden hinter einem Schalter hatte, seit dem ich reise. Mehr als die Wörter „Passport“ und „Terima Kasih“ wurden nicht gewechselt. Ich hatte nicht einmal Zeit, nach einem bestimmten Sitzplatz zu fragen. Aber immerhin war ich meinen großen Backpack endlich los.
Ich streifte noch ein bisschen durch die Menschenmassen, die wohl alle nicht so recht wussten, wo sie eigentlich hin mussten. Schließlich fand ich eine Geldwechselstelle.
Ich tauschte mein restliches malaiisches und indonesisches Geld in US$ um. Die Frau hinter diesem Schalter war schon deutlich netter und sogar zu einem kleinen Smalltalk bereit.
Für alle die jetzt so erstaunt sind, wie die Dame hinter dem Schalter, warum ich denn all mein Geld in US$ wechselte, es sei an dieser Stelle gesagt, dass das bevorzugte Zahlungsmittel in Kambodscha US$ ist. Außerdem brauch man 25$ bei der Einreise für das Visa. Theoretisch gibt es auch eine Einheimische Währung, aber diese wird nur für Kleckerbeträge und kleine Transaktionen verwendet.
Dann ging es durch die Schleusen und in die Aufenthaltshalle. Dort war ich vor einer Weile ja schon einmal gewesen. Damals, als ich dann anschließend über das offene Rollfeld lief :D
Dann galt es noch gut drei Stunden tot zu schlagen. Zum Glück gibt es Smartphones und Leute die man schon mal davor im Bus getroffen hatte. Das machte das Warten deutlich leichter. Allerdings musste ich dann dort, in Kuala Lumpur sitzend, auch lesen, was wohl mit Flug MH370 passiert war. 
Der nächste Flug war dann mal wieder pünktlich und brachte mich ohne Zwischenfälle recht schnell ans Ziel. Dort galt es dann den Visaantrag auszufüllen. Als das erledigt war, half ich noch einer Kanadierin aus, die nur einen 100$ Schein hatte, der Kopfschüttelnd vom Grenzbeamten abgelehnt wurde. Das alles dauerte vielleicht 30 Minuten und dann war ich endlich fertig. 
Mein Hostel hatte ein Tuk Tuk geschickt, um mich aufzusammeln. Das machte es leichter und so konnte man gleich mal die ersten potentiellen Betrüge vermeiden. 
Seit ich in Asien war, hatte ich in einer gewissen Weise immer auf eine Art Kulturschock gewartet. Dieser war bis zu diesem Punkt immer ausgeblieben. Aber als ich nun, hinten im Tuk Tuk sitzend, durch die Straßen fuhr, war ich endlich halb zu frieden. Es war kein wirklicher Schock, aber endlich mehr so, als ich es mir vorgestellt hatte.
Die Luft war drückend und war wie eine dicke Suppe, die sich nur sehr behäbig bewegte. An dieser, oder jenen Ecke stiegen einem Gerüche in die Nase, mal halbwegs gut, mal eher der Geruch von Verwesung. 
Es war eine relativ lange Fahrt zum Hostel, wodurch man schon einen kleinen Eindruck von der Stadt bekam. Die Motorräder schlängelten sich durch jede nur erdenkliche Lücke und es wurde überall gehupt. Einmal sprang ein kleines Mädchen an das Tuk Tuk und versuchte mir hässliche Plastikblumen zu verkaufen, die ich aber verneinte. In der Hinsicht muss man hart bleiben. Aber dazu später noch mehr. 
Irgendwann waren wir dann da. Ich hatte natürlich nicht mehr genug Geld, um das Hostel gleich zu bezahlen, also musste ich erst mal Geld holen. Und vor allem musste ich auch dringend etwas zu Essen finden! Ein bisschen Gebäck und Flugzeugessen gehen halt doch nicht so einen langen Weg...
Beim Geld abheben musste ich dann feststellen, dass man natürlich einen 100$ Schein bekommt, wenn man 100$ abheben will. So bezahlte ich dann meine mexikanischen Enchiladas und ein Angkor Bier mit einem 100$ Schein. Aber es half ja nichts. Zurück im Hostel beglich ich noch meine Schulden und dann hatte ich eigentlich nur noch Lust mich hin zu legen. 

Tag 2:

Am zweiten Tag in Kambodscha ließ ich mir erst mal viel Zeit richtig in Gang zu kommen. Aber schließlich schaffte ich es raus in das Gewusel der Motorräder. Ich machte einen Abstecher zu einem Hügel in der Stadt, auf dem ein kleiner Tempel steht. War jetzt nicht super spektakulär aber ganz ok. Es gab ein bisschen Rasen und ein paar Bäume, die das Großstadtleben gut für eine Weile abschirmten. 
Dann ging es etwas Essen. Am Tonle Sap, der Fluss der durch die Stadt fließt, gibt es eine Straße in der es nur Restaurants gibt. Das ist quasi die Hauptmeile von Phnom Penh. Aber auch so sind über all in der Stadt Restaurants gestreut. Ich ging dann in einen Lader, der von sich behauptete Französisch zu sein. Die Speisekarte auf Französisch legte das nahe und ich muss sagen, das Essen war auch gut. Dann ging ich noch ein bisschen weiter die Straße hinab. Zu dem Gebäude, von dem ich glaubte, es wäre der Königspalast. War es dann aber gar nicht, sondern ein buddhistischer Tempel. 
Tjoa und viel mehr war dann an diesem Tag auch nicht mehr los. Ich ging zurück ins Hostel und lümmelte dort dann noch mit ein paar anderen vor „Wolf of the Wallstreet“, ein Film der so ziemlich in jedem Hostel rauf und runter läuft. Und das den ganzen Tag. 







Tag 3:

Am nächsten Tag wollte ich dann eine kleine Stadttour machen. Als erstes ging ich zu dem Tempel, vor dem ich schon am Vortag stand. Er erwies sich als ganz fotogen und man konnte ein paar Mönche beobachten. Letztendlich habe ich keine Ahnung, ob es zu 100 Prozent erlaubt war, dort hineinzugehen, aber es hatte sich niemand beschwert. 
Danach ging es knapp 700 Meter weiter runter die Straße, wo dann der eigentliche Königspalast war. Der kostete dann natürlich happige 5$ Eintritt. Aber aus irgend einem Grund hatte ich das Gefühl dieses touristische Must-Do machen zu müssen. 
Am Ende fand ich es relativ langweilig. Zum einen war es überlaufen und zwar ganz schön aber auf keinen Fall 5$ wert. Naja, danach ist man immer schlauer. 
Dann machte ich einen ziemlichen Marsch, um ein Denkmal in der Mitte eines Kreisverkehres anzugucken. Am Ende war der Weg dort hin wahrscheinlich besser, da man so immer das tägliche Leben in der Stadt sieht. 
Nach dem Denkmal, ging es durch eine relativ gute Gegend. Ich kam an einem Eisladen vorbei, der ziemlich nobel aussah, aber ich hatte Durst. Zum Glück gab es dort dann auch Getränke. Ansonsten bestand die Kundschaft aus schätzungsweise reichen Schülern. Das ist eine Sache, die einem in Phnom Penh auch extrem auffällt. Zwischen Tuk Tuk‘s, Mopeds und klapprigen Fahrrädern sieht man auch recht häufig einen dicken BMW, Mercedes oder Range Rover. Immer das neuste Modell und blitzblank. Scheint die ansonsten arme Bevölkerung aber nicht sonderlich zu kümmern. Ich beobachtete eines Abends wie ein SLR neben einem kleinen Streetfoodstand parkte, aber niemand blickte neidisch auf das deutsche Stück Engenieurskunst.
Als ich dann fertig war, wurde mir beim herausgehen sogar die Tür geöffnet und ich setzte meinen Weg fort. 
Der pure Zufall führte mich dann zu einem Markt. Es wurde das übliche Klimbim verkauft, allerdings besaß der Hauptkomplex eine extrem interessante Architektur. Und dort gab es dann lauter funkelnder Steine zum Verkauf. Vermutlich alle gefälscht :D
Ich machte mich langsam zurück zum Hostel, nicht aber ohne bei einem der Kameraläden zu halten, die überall um den Markt angeordnet waren. Ich testete ein paar Linsen durch, meine Wunschlinse war aber nicht verfügbar, weshalb ich von dannen zog. Ansonsten kann man dort halbwegs gute Schnäppchen machen.
Dann ging ich erst mal zurück ins Hostel. Später dann noch was Essen, ein, zwei Bierchen schlürfen und ansonsten nichts Spannendes.









Tag 4:

Tag Numero quattro sollte dann den Rest von meinem touristischen Programm abdecken. Um genauer zu sein, das Genozid Museum und die Killing Fields. Ich mietete mir den Fahrer, der mich auch schon vom Flughafen abgeholt hatte, verhandelte gut und so würde er mich den ganzen Tag für 13$ herumkutschieren. 
Das Genozid Museum war der erste Stopp. In der Schlange lernte ich eine Französin kennen, mit der ich dann das Museum durchstreifte. Allerdings sollten sich dann unsere Wege wieder trennen. Als ich aus dem einen Gebäude herauskam, sagte mir mein Fahrer, dass ich mich etwas beeilen müsste, da wir es sonst nicht mehr rechtzeitig zu den Killing Fields schaffen würden. Super Service :D
Also beeilte ich mich ein bisschen und nach weiteren 40 Minuten Fahrt, durch kleine verwinkelte Gassen, waren wir bei den Killing Fields. 
Dort bekam man dann einen ziemlich schockierenden Eindruck, wie die roten Khmer abertausende Menschen ermordet hatten.
Mit dem Sonnenuntergang befanden wir uns dann wieder auf dem Heimweg. Erst durch die wirklich armen Regionen vor der Stadt, wo die Menschen nur in Holzschuppen und Wellblechhütten leben, dann wieder hinein in die Stadt. Dort kämpften wir uns in der Rush Hour durch die Abgaswolken der knatternden Motorräder und Mopeds. 
Abends ging es dann wieder gut essen, auch wenn ich eigentlich Streetfood essen wollte. Aber die Stände waren alle voll, oder sagten meinem Auge nicht ganz so zu.

Zeichen der Anteilnahme auf den Killing Fields



Tag 5:


Ich weiß ehrlich gesagt nicht warum ich dann noch einen Tag in Phnom Penh blieb. Aber ich vermute mal ich war am Abend zuvor zu faul gewesen, mir Gedanken zu machen wo ich als nächstes hinfahren sollte. So verbrachte ich am fünften Tag ein bisschen mit Informieren und Blog schreiben. Achso, und natürlich Essen ;)


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