Mittwoch, 30. Oktober 2013

Broome to Darwin Roadtrip - Tag 2


Der 18.09.2013:

Morgens ging es mit dem Aufgang der Sonne raus aus den Federn. Nachdem wir gefrühstückt hatten, packten wir unsere Wandersachen und gingen los, um den Windjana George zu erkunden. Der Franzose auf dem Fahrrad (auf einem der Bilder vom letzten Post), war etwas vor uns losgegangen. Nach nur 500 Metern im George sahen wir die ersten Süßwasserkrokodile. Der Walk war ganz schön mies, da man meist in der prallen Sonne lief. Vor allem Cindy hatte zu kämpfen. Das war nicht nur normale Erschöpfung. Als sie mal wieder auf der Erde lag, gestand sie uns, dass sie seit dem Vortag Magenprobleme hatte. Zudem hatte sie noch eine wirklich böse Schnittwunde am Fuß. Nicht die besten Voraussetzungen um zu Wandern...
 Irgendwann kehrten wir dann um. Auf dem Rückweg ärgerten wir dann noch ein paar Krokos. Mehr als ein kleines Knurren konnten wir ihnen mit unseren Dreckattacken aber auch nicht entlocken :D 
Nach dem Walk war der erste Anlaufpunkt natürlich die Dusche. Unabgetrocknet ging es wieder raus. Die Sonne übernahm die Aufgabe des Handtuchs. Fast genau so schnell. Nach einer Minute war man trocken. 
Dann ging es mal wieder ans Tetris spielen. Als alles verstaut war, ging es zum Tunnel Creek. Über eine Dirt Road. Der Eingang der Höhle war relativ unscheinbar. Als man dann an den Anfang der Höhle kam, wusste man auch, warum auf dem Schild stand, dass man eine Taschenlampe mitbringen sollte. Es war Stockdunkel. Nur in einiger Entfernung konnte man eine ganze Gruppe Kopflampen umherschaukeln sehen. Dazu musste man auch noch durch abartig kaltes Wasser waten. Doch als man dann auf der anderen Seite wieder herauskam, bot sich einem ein idyllisches Bild. Ein Flüsschen schlängelte sich vom  Eingang der Höhle die die Ferne. Die Ufer waren von Bäumen bewachsen, die unterschiedlich gefärbte Blätter hatten. Hier mal ein bisschen Grün. Dort Gelb. Und Rot. Fast wie im Herbst in Deutschland ;)
Mit der langsam untergehenden Sonne verlassen wir dann den Tunnel Creek. Unser Camp für die Nacht schlagen wir schlussendlich neben einem Zaun auf. Von der „Hauptstraße“ führte ein kleiner Weg dort hin. Ich glaube normalerweise werden diese Art von Wegen von Farmern benutzt, die am Zaun entlangrasen. 

Nach einem einfachen Mahl saßen Matthieu, Lars und ich noch ein bisschen unter einem zur Normalität gewordenen sagenhaften Sternenhimmel. Cindy war logischerweise schon im Bett um sich aus zu kurieren. Doch war unsere Tarnung für die Nacht ausreichend? Oder würden wir vom Mondschein enttarnt werden?! 














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Broome to Darwin Roadtrip - Tag 1


Geschehnisse vom 16.09 - 17.09.2013:


Montag:

Am Montag passierte jetzt nicht ganz so viel muss man sagen. Und doch sollte dieser Tag meine Reise massgeblich beeinflussen. Da Matze spät arbeiten musste, machten wir das was wir am liebsten taten. Billard spielen. Nach der knapp 20 Runden war es dann aber doch Zeit für ihn zur Arbeit zu gehen. Als wir gerade unsere letzte Runde spielten, bekam Lars einen SMS. Die Französin, die sich einen Platz im Auto gesichert hatte, konnte nicht mehr mitkommen. Da lag es dann nahe, dass ich einsprang. 
Eigentlich wollte ich noch ein paar Sachen in Broome machen, zu denen ich nicht gekommen war, aber das war im Endeffekt jetzt auch nicht so schlimm. Das älteste Freiluftkino der Welt und die Matso‘s Brauerei stehen auch in ein paar Jahren noch, wenn ich vielleicht mal wiederkomme. Abends schnappte ich mir dann noch mal den Laptop und lud ein paar Post hoch. Außerdem machte ich noch ein paar kleine Besorgungen. Und verabschiedete mich schon mal vorsichtshalber von ein paar Leuten. 

Dienstag:

Als ich früh morgens in Last Resort kam, stellten wir fest, dass wir nicht mehr genug Brötchen hatten. Das passte mir eigentlich ziemlich gut in den Plan und so ging ich dann ein letztes Mal in Broome Brötchen kaufen. Danach ging ich einen kleinen Umweg über meine alte Arbeitsstelle. Ich hatte am Tag zuvor schon mit Keijo geschrieben und wir wollten uns auf jeden Fall noch mal treffen. So überraschte ich ihn bei der Arbeit. Auch Andrew kam noch vorbei und so konnte ich mich von allen noch mal verabschieden. 
Nach einem schnellen Frühstück fuhr ich mit Lars‘ Auto zum KK, checkte aus und lud meinen Backpack ein. Ein paar Leute die man kannte, waren schon wach und so konnte ich mich auch noch von diesen verabschieden. 
Das Auto war schon böse voll, als ich wieder am Last Resort ankam. Dann kam Lars mit seinem Zeug raus. Dann Matthieu. Mit ein, zwei, drei, vier, fünf, ach was weiß ich wie vielen Taschen. Es waren viele, soviel sei gesagt. 
Nachdem wir erfolgreich eine Runde Tetris gespielt hatten, war das Auto eigentlich schon voll. Aber war da nicht noch was? Oder besser Jemand anderes? Jaaaa, richtig, Cindy und ihr Zeug mussten ja auch noch ins Auto...
Wir holten Cindy in der Nähe der Broomer Dünen ab. In diesen hauste sie, seit dem sie in Broome angekommen war. Da sie noch nicht all ihr Zeug auf den Parkplatz geschafft hatte, konnten wir einen Blick auf das Camp werfen und man muss sagen, es war nicht schlecht. schön gemütlich.
Mit vieeeel quetschen, drücken und verbiegen bekamen wir dann alles ins Auto. Wäre ja auch gelacht wenn wir das nicht geschafft hätten ;)
All das hätte natürlich durch einen Gepäckträger enorm vereinfacht werden können. So klapperten wir in Broome alle möglcihen Händler ab, der einen hatte zwar ein Träger, jedoch keine Klemmen, die für den Aufbau essentiell waren. Nach viel hin und her kamen wir zu dem Schluss, dass wir das mit dem Gepäckträger lassen und lieber jeden Tag unsere Tetris Fähigkeiten auf die Probe stellen würden.    
Richtung Derby verließen wir dann unser geliebtes Broome. Auf dem Weg sahen wir zwei Tramper, aber wir waren ja sowieso überfüllt ;)
In Derby war der erste Stopp wie immer die Info. Lars wollte unbedingt zum Tunnel Creek. Da die Saison aber schon rum war, hatten die Tourveranstalter ein paar Tage zuvor jedoch den Betrieb eingestellt. 
So blieb nur eine Möglichkeit. Selber fahren. Nun ist die Gibb River Road mit eine der bekanntesten Off Road Strecken in Australien. Wenn nicht DIE Off Road Straße überhaupt. Doch der Anfang bis zum Windjana George und dem Tunnel Creek war grundsätzlich von 2 WD‘s befahrbar. 
Das Problem war nur, dass wir dann wieder nach Derby zurück kommen müssten, da der weitere Weg, zurück auf den Highway überflutet war. 
Das war es uns dann aber wert. Nach einem Einkauf für ein paar Tage, ging es los. Die Straße war gerade zu Anfangs normal geteert. Zwar nur eine Spur aber es war sowieso nicht viel Verkehr. Mal ein Auto alle 30 Minuten. Wenn überhaupt...
Irgendwann ging die asphaltierte Straße dann in eine normale Dirt Road über. Wir kamen gut voran. Auch wenn hin und wieder mal Kühe auf der Fahrbahn auftauchten, waren wir mit der Dämmerung am Windjana George Nationalpark. 
Gerade als wir ankamen, sammelte die Rangerin das Geld aus der Registrierbox ein (Manchmal sind die Nationalparks mit Selbstregistrierung. Dann füllt man einen Zettel aus, Steckt das Geld in einen Umschlag und behält einen Teil des Zettels für sein Auto). Andere Schlafmöglichkeiten gab es sowie so nicht, also campten wir dort auf dem Platz für ein kleines Endgeld. Es gab sogar eine Telefonzelle und eine Dusche. Mitten im Nichts. Schon erstaunlich was die Australische Regierung alles so schönes macht. 
Wir erzählten noch kurz mit einem deutschen Pärchen (diese Deutschen sind aber echt überall...) und auch sie sagten zu uns, dass die Straße zum Highway nicht befahrbar sei. 
Zur Abwechslung kochten wir dann mal wieder den Klassiker. Spaghetti mit Tomatensauce. Und Parmesan!!! 

Als es dunkel war, konnte man in einiger Entfernung ein rotes Glühen am Himmel sehen. Das waren wohl die Buschbrände, von denen uns auch die Rangerin berichtet hatte...








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Freitag, 25. Oktober 2013

Cape Leveque - Post Nummer 100 !!!


Der 14. und 15.09.:

Was genau führten wir denn jetzt eigentlich im Schilde? 
Lars hatte durch Tyrepower einen guten Kontakt zu der örtlichen Budget Autovermietung. Er bekam die Autos dort kurz gesagt billiger.
Nun gab es über Broome die Region namens Cape Leveque. Das einzige Problem war, dass die Straße dort hin, sagen wir, nicht im besten Zustand ist. Jeff, der Arbeitskollege von Lars hatte zwar bei dem Abschieds BBQ geprahlt, dass er die Tour in seinem 2 WD ( 2 Wheel Drive) gemacht hatte, aber der war ja sowieso n bisschen bekloppt :D
Es musste also ein 4WD ran, um dort hin zu kommen.  
Am Donnerstag stand dann fest, dass zwei Mitsubishi Pajero für uns am Samstag Morgen bereitstehen würden. Neben Sören, Judith, Ariane, Matze, Matthieu, Lars und mir kam auch noch die Cindy mit. Cindy? Ja der Name sagt euch vielleicht noch was. Die Cindy aus dem Planet Inn Hostel in Perth. Sie hatte ich an einem dieser Bierkarton-Vernichtungs-Abende am Strand getroffen. Außerdem hatte sie auf Lars‘ Anzeige in Gumtree geantwortet um mit ihm nach Darwin zu fahren. 
Und da fällt mir gleich die nächste Anekdote ein. Lars hatte ich damals in Perth auch wegen einem Lift nach Broome angeschrieben. Da war sein Auto aber schon voll gewesen. Unsere Wege sollten sich aber anscheinend noch mal kreuzen :)

Am Samstag Morgen checkte ich dann im KK für eine Nacht aus, konnte meine Sachen aber einfach im Zimmer lassen und musste nicht mal mein Bett abziehen. Das sind die Vorteile wenn man so lange in einem Hostel bleibt ;)
Pünktlich um halb acht war ich im Last Resort. Nach einem weiteren sehr sehr guten Frühstück sind Lars und Sören dann die Autos abholen gegangen. Matze und ich machten das, was wir die meiste Zeit taten. Wir spielten Pool :D
Als die Autos wieder da waren und wir unser ganzes Zeug einräumen wollten, standen wir vor dem ersten Problem. Der Kofferraum des einen Pajeros ging nicht auf. Sören also zurück zur Vermietung. Dort sagte man ihm, dass man es einfach nur lange genug versuchen müsse. Irgendwann würde es schon klappen. Aha. Wahre Ingenieurskunst?! 
Als dann irgendwann alles eingeräumt war, ging es los. Erster Stopp? Bottleshop! Blöd nur , dass die Bottleshops an einem Samstag erst um 11 Uhr aufmachen. Wir mussten also noch ein bisschen Zeit vertrödeln. So füllten wir einen Ersatzkannister mit Diesel und holten vom Hostel eine CD die Matze und Lars irgendwann mal gefunden hatten, von der sie aber nicht wussten was drauf war. 
Um kurz vor elf waren wir dann in der Schlange vorm Bottleshop. Es wurden 3 Kartons Emu gekauft und dann konnte die Fahrt endlich losgehen. Matze hatte außerdem noch einiges trinkbares von seiner Zanders Restaurant Abschlussfeier. Samstag und Sonntag waren also gesichert. 
Erst ein paar Kilometer asphaltierte Straße, dann kam endlich der rote Sand. Und ab ging‘s. Wir danken Mitsubishi an dieser Stelle, dass sie an einen Schalter zum Abstellen der Anti-Schlupfregelung gedacht haben. Ohne diesen, wäre es schwer geworden Donoughts zu drehen und zu driften. 
Sören, Judith, Matthieu und Ariane waren in dem etwas anständigeren Auto. Matze, Lars, Cindy und ich waren im grauen Pajero. Dem Spaßmobil :D
Mit gemächlichen 120 - 140 km/h ging es über die Dirt Road. Und wir legten den ein oder anderen Sprung hin.
Nach einer guten Stunde ging es mal links rein. Ein kleiner Weg führte zu einer Art Lichtung. Da hatte dann jeder mal ein bisschen Spaß mit dem Pajero :D
Kurz vor Beagle Bay, einem kleinen Ort, kam wieder asphaltierte Straße. Sehr öde. In Beagle Bay steht eine sehr interessante Kirche. Der Altar ist komplett mit den Schalten von Austern verkleidet. Das ist aber auch das einzige was in dort glänzt und glitzert. Der Rest des Ortes ist trostlos. Sehr, sehr trostlos. Überall kaputte Autos, noch fahrtüchtige Autos werden ohne Türen gefahren und über der ganzen Szene kreisen die Geier. Welcome to Beagle Bay. 
Auf dem Weg nach oben verpassen wir dann die Abbiegung zum Cape Leveque. Stattdessen landen wir erst mal am One Arm Point. Auch nicht gerade ein hässlicher Platz. Matze holte sich dort schon mal die erste Erfrischung und sprang in den Aquamarinfarbenen Ozean.
Als wir zurück fuhren, Richtung Cape Leveque, legten wir dann einen ziemlich bösen Sprung hin. Ich sage euch, ich bin mir sicher, dass alle 4 Reifen den Boden verlassen hatten. Und es fehlte sicherlich nicht viel zum Überschlag :D - das die Dämpfer am Limit und die Reifen im Radkasten anschlugen war ja nichts besonderes, aber das war echt noch mal ne Schippe mehr. Aber definitiv mit einer der besten Momente des Trips, haha.
Auf dem Weg nach Cape Leveque mussten wir dann auch das erste mal von 2WD auf 4WD umstellen. Ansonsten wären wir durch den feinen Sand nicht durchgekommen. 
Um kurz nach vier waren wir dann am eigentlichen Cape Leveque. Da wir nicht mehr viel Zeit hatten, um einen andern Schlafplatz zu finden, bezahlten wir die 20,25$ pro Person und Campten am Cape. 
Über einen kleinen Track kamen wir runter zum Beach. Die Gischt spritze gegen den roten Fels, der durch die tief stehende Sonne nahezu glühte. Es war mal wieder das perfekte Postkartenmotiv. Und wir mitten drin. Jeder schoss seine Fotos und vernichtete ein Emu nach dem anderen. Der Sonnenuntergang enttäuschte etwas, aber die Stimmung war auch so gut ;)
Zum Dinner gab es dann das typischste, was man als Backpacker überhaupt essen kann. Nudeln mit Tomatensauce. Und Käse! 

Sonntag:

Gegen halb 8 weckte mich das Zirpen der Grillen. Von Matzes Wecker. Aber egal Lars krabbelte auch gerade aus seinem Zelt. Lars, Matthieu, Cindy und ich sind dann erst mal zum Strand. Ein bisschen Morgenschwimmen. Wir wir uns schon gedacht hatten, waren die anderen auch dort. Nach dem erfrischenden Bad liefen Matze, Lars und ich noch am Strand Richtung einer Ansammlung von Felsen. Die anderen gingen schon mal was frühstücken. Wenig später taten auch wir das. Dann stellte sich die große Frage, was wir mit dem Tag anfangen würden. Da man, um am Strand fahren zu können, ein bisschen Luft aus den Reifen lassen müsste, fiel das schon mal weg. Aber es gab einen Schnorchelspot, der auch zu Fuß zu erreichen war. 
Insbesondere die vielen Rochen waren sehr nice. Um elf stellte sich dann jedoch wieder die Frage, was wir machen sollten. Matthieu sagte, dass es in der Nähe von Beagle Bay einen schönen Strand geben sollte. Den fanden wir dann natürlich nicht :D
Da die Willie Creek Pearl Farm noch auf dem Rückweg lag, fuhren wir dort hin. Wie immer legen wir Sprünge hin. Als  die Reifen mal wieder gegen den Radkasten knallten, roch es eine Minute später auf einmal nach Bier...
Da hatte es doch echt eine komplette Büchse Emu zerrissen :( - nach diesem traurigen Ereignis, wurde das übrige Bier in den Esky (Kühlbox) verstaut. 
Als wir uns die Willie Creek Pearl Farm angeguckt hatten, stellte sich erneut die Frage aller Fragen :D
Dieses mal wollten wir zu einem Beach in Broome fahren, der nur mit 4WD‘s befahrbar ist.  Sah Cape Leveque ziemlich ähnlich. Wir schossen ein Abschlussbild und genossen einfach nur den Sonnenuntergang. 

Matze holte sich noch seine Arbeitszeiten vom Zanders, wir fuhren was einkaufen und dann kochten wir. Um kurz nach elf checkte ich wieder im KK ein und fiel ins Bett...





















Die Perlenfarm



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Donnerstag, 24. Oktober 2013

Broome

Jaaaaa, ich weiß ich weiß, es ist lange her, dass ich mal was von mir hören lassen hab. Aber ich bin einfach nicht dazu gekommen zu schreiben. In der Zwischenzeit ist schon wieder allerhand passiert. Wir haben viele tausend Kilometer hinter uns gelassen, waren in tiefen Kratern, weit ab der Zivilisation, haben unter und über Wasserfällen geplantscht, sind Krokodilen begegnet, hatten eine interessante Konversation mit der Polizei, sind die geilsten Offroadstrecken gefahren, waren am nördlichsten Punkt Australiens und haben Flüsse durchquert. Aber ok, alles der Reihe nach. Heute sind wir erst mal "nur" bei Broome. 



Geschehnisse vom 13.07. - 13.09.:

Ja, da waren wir also in Broome. Nachdem wir n bisschen Zeit auf dem Campingplatz vergammelt hatten, machten wir uns auf zu unserem letzten gemeinsamen Projekt: Neulackierung der Frontpartie des guten Cliff. 
Als Ort dieses wahrhaft glorreichen Vorhabens wählten wir keinen geringeren Platz, als den Parkplatz des Shoppingcenters in Broome. Mit direktem Blick auf den Flughafen.
Wie die Profis haben wir alles sorgfältig abgeklebt, danach kam erst einmal eine Grundierung gegen den Rost drauf. Nachdem diese trocken war, trugen wir die Farbe auf. Die Zeit dazwischen verbrachten wir mit rumsitzen und Flugzeugen beim Laden zugucken. Irgendwann stand Bernd dann mal mit ,ner Torte und einem Karton voll Brot vor mir. Das alles hatte er natürlich nicht gekauft, sondern aus einem Container hinter dem Shoppingcenter gefischt. Und bevor sich manchen der Magen zusammenzieht: die Torte war noch kühl und das Brot noch 3 Tage haltbar. 
Da wir mit einem kleinen Stück am Heck angefangen hatten, schafften wir vorne nur noch die Grundierung. Die Farbe wollten wir dann einfach am darauffolgenden Tag auftragen. 
Beim erneuten Abkleben war die Stimmung wieder bombig. Insbesondere, weil der Wind an diesem Tag eindeutig nicht auf unserer Seite stand...
Und als wir dann gerade im Workflow drin waren, passiert das was passieren musste. Die Farbe war alle.
Bernd also zum Autoladen. Mit der neuen Dose und voller Tatendrang kam er zurück, der anfängliche Optimismus verflog dann jedoch recht schnell, als die Dose anstatt zu Sprühen mehr tropfte. 
Alles kein Problem, man kann das Ding ja ohne Probleme reklamieren. Doch als Bernd wieder kam, mit zwei Dosen in der Hand war schon klar was los war. Der Laden hatte in der Zwischenzeit zu gemacht ;) 
mit der Hälfte der Abklebung sind wir dann zurück auf den Campingplatz. Muss lustig ausgesehen haben, wie ein kleiner Panzer mit einem Guckloch :D
Am nächsten morgen sind wir dann gleich zum Shop. Dose wurde anstandslos zurückgenommen, jedoch nicht gegen eine neue ausgetauscht. Denn das war die letzte in der Farbmischung auf Lager. Irgendwas wollte einfach nicht, dass wir unser Projekt beendeten. 
Aber nun gab es in Broome ja nicht nur einen Autohändler. Und man mag es kaum glauben, aber ein Laden hatte wirklich den gleichen Farbton auf Lager. Mit gleich zwei Dosen ging es dann zurück auf den Parkplatz. 
Und da standen wir gleich vor dem nächsten Problem. Der Bottleshop, in dem Bernd am Vortag Pappe zum Abkleben geholt hatte, war geschlossen. Ich glaube es ist überflüssig an dieser Stelle zu erwähnen, dass die Stimmung so ziemlich auf dem Niveau des Marianengrabens war.
Im Endeffekt kleben wir dann alles mit irgendwelchen Prospekten ab. Und nach ein paar Stündchen war die Front dann auch weiß. Als wir die erste Schicht aufgetragen hatten, waren wir zur Abkühlung noch mal ins Shoppingcenter gegangen. Dort hatte Bernd dann einem alten Kumpel, der auch in Broome sein sollte geschrieben. Als wir gerade wieder auf dem Weg zum Auto waren, lief uns Matthias über den Weg. Bernds Kumpel. Es stellte sich heraus, dass er die ganze Zeit auf einer Bank nur fünf Meter entfernt von uns saß.
Nachdem der Cliff vorne wieder weiß war, sind wir noch ein bisschen in die Library. Broome hat wahrscheinlich eine der wenigen Library‘s in Australien, die noch kein Wifi anbieten. So sortierte ich die Bilder vom Roadtrip und genoss die kühle Luft aus der Klimaanlage. 
Abends kamen Matthias und Lars, der Typ mit dem er die Küste hochgefahren war, zu uns auf den Campingplatz. Perfektes Timing, da Hannes und Caro, mit denen wir davor immer rumhingen, Broome verlassen hatten. 
Matthias und Lars richteten sich dann auch auf dem Campingplatz ein. Lars hatte nach ein paar Tagen schon einen Job bei Tyrepower ergattert. Ich war etwas faul muss ich gestehen und ließ mir vieeel Zeit mit dem Schreiben meines Lebenslaufs. 
Dann kam der Tag an dem Bernds Auto bei Gumtree inseriert werden sollte. Vormittags sind wir losgezogen, haben uns einen schönen Platz gesucht, alles aus dem Van geräumt und ein paar Fotos geschossen. 
Am Abend des Tages ging es noch zum Stockcar Race mit Lars, Matthias und Jay, einem Arbeitskollegen von Lars. Beim Stockcar Race trafen wir dann noch Jeff, einen weiteren Arbeitskollegen von Lars. Der Jay und der Jeff, dass waren auch so zwei Kanaillen :D
Aber weiter im Text. Als man mit den beiden ein bisschen ins Gespräch kam, bot Jeff an, mal nachzuhaken, ob Tyrepower nicht noch eine weitere Arbeitskraft gebrauchen könnte. Matthias stellte er den Besitzer eines Cáfes vor. Wir blieben bis zum Schluss und noch darüber hinaus. Es gab eine kleine Siegerehrung und ein bisschen free Food. Insgesamt muss man sagen, dass man sich so ein australisches Event vorstellt. Die Leute kommen mit ihren 4WD‘s (Geländewagen), teilweise mit dem Sofa gleich auf der Ladefläche und gucken dann vom Auto aus das Race an. 
Für Jeff war der Abend übrigens ein voller Erfolg. Er gewann eine Flasche Jack Daniel‘s :D

Auf Bernds Anzeige meldeten sich am nächsten Tag gleich zwei Leute. Einer fragte ob er rüber an die Ostküste kommen könnte. Der andere war ein Italiener, den wir schon ein paar mal auf dem Campingplatz gesehen hatten. Der machte eine Probefahrt und schien sich wirklich für das Auto zu interessieren. Nach zwei Tagen Bedenkzeit entschließt sich Bernd dann schlussendlich das Auto an den Italiener zu verkaufen. 
Das hieß, wir mussten umziehen. Ein bequemer Van mehr. Außerdem hatte es den einen Tag mal etwas Stress mit dem Platzwart gegeben. Ohne ins Detail zu gehen kann ich nur sagen, es war eine amüsante Diskussion :D 
Matze holte uns mit dem Auto von Lars ab und dann erkundeten wir die Hostels in Broome. Lars und Matze wollten ins Last Resort gehen. Mir gefiel es dort nicht ganz so und ich habe immer gerne meinen Locker. So buchte ich erst mal für eine Woche im Kimberley Klub. Allerdings musste noch ein Tag überbrückt werden, da das Zimmer nicht gleich verfügbar war. 
Bernd konnte auch noch nicht gleich ins Last Resort einziehen, da dort auch nichts mehr frei war. So mussten wir für einen Nacht in das Roebuck Bay Hostel. Nicht gerade das Hilton unter den Hostels, aber für eine Nacht zu verkraften. Auch wenn der Preis geradezu Wucher war. Und man konnte nicht mal mit Karte zahlen. 
Und man mag es kaum glauben, aber an diesem Tag rappelte ich mich auf und schrieb meinen CV. 
Abends kochten wir dann im Roebuck Bay Hostel, in dem es nicht mal Teller oder Besteck gab. Am nächsten Tag wechselte ich dann ins KK. Bernd konnte für den nächsten Tag dann immer noch nichts im Last Resort bekommen und musste noch eine Nacht im Roebuck bleiben. 
Ein großes Event in Broome ist immer „Staircase to the Moon“. Der Mond geht in Broome an bestimmten Tagen im Monat extrem groß auf. Außerdem sieht die Spiegelung auf dem Wasser so aus, als ob sich eine Treppe zum Mond bildet. Daher der Name. 
Wären die zwei Schnarchnasen, Bernd und Lars, mal frühzeitig in die Pötte gekommen hätten wir dieses Spektakel zusammen angucken können, am Ende standen wir aber an verschiedenen Orten, da ich direkt von der Library aus dort hingegangen war. 
Ab dem Zeitpunkt mit dem Einzug in die Hostels, fingen wir an, immer zusammen zu kochen. Das war nicht immer einfach mit den sechs Kochfeldern im Last Resort, aber es ging irgendwie. 
Unsere Crew wurde dann noch durch Thomas, Thorsten und dessen Freundin erweitert. Dadurch wurden unsere Nächtlichen Kartenspiele dann auch noch mal etwas spannender ;)
Am zweiten oder dritten Tag im KK, bin ich dann mal los in die Library um meine finalen CV‘s auszudrucken. Als ich mal wieder einen Blick auf Gumtree hatte, fiel mir die Anzeige für einen Gärtner auf. Zack, sofort angeschrieben. 10 Minuten später hat mich der Manager des Hotels angerufen und gefragt, wann ich denn zum Vorstellungsgespräch kommen könnte. Ich sagte natürlich noch für den gleichen Tag zu und machte mich sofort los. 
Meine Garderobe war jetzt nicht gaaanz so geeignet, aber ich hatte das Gefühl, dass die Geschwindigkeit mehr zählte ;)
So fand ich mich 15 Minuten später in Singlet, kurzer Hose und Flip Flops in dem Büro des Mangers wieder. Er war ein echt cooler Typ. Erst das übliche was hast du bis jetzt so gemacht und was kannst du Zeug, danach hat er mir den Komplex gezeigt. Nebenbei haben wir über Fußball und die nächste Weltmeisterschaft philosophiert (er ist gebürtiger Italiener :D).
Am Ende verbleiben wir so, dass ich am nächsten Tag anrufen soll. Denn er hatte noch zwei andere Bewerber. 
Als ich am nächsten Tag anrufe, teilt er mir mit, dass ein Bewerber seinen Termin verschoben hatte. Ich sollte es am darauffolgenden Tag noch mal versuchen. 
Am nächsten Tag mache ich mich natürlich schon auf das schlimmste gefasst. Ich klappere Vormittags die Jobagenturen ab und gebe überall meinen CV ab. Als ich gerade auf dem Weg zum Matso‘s Restaurant war, hatte sich die Parkbank im Schatten eines Baumes so schön angeboten. Ich ließ mich dort nieder und wählte die Nummer vom Hotel. Ich wurde durchgestellt. Luc begrüßte mich und fragte kurz nach ob ich der bin, der ich zu sein schien. Dann kam er schon auf den Punkt. Ich hatte den Job. Er fragte, wann ich anfangen könne. Ich entgegnete nur: Sofort! Jetzt! - Das war ihm dann etwas zu schnell und so hatte ich noch einen Tag Schonfrist bis ich Sonntag um 6 Uhr auf der Matte stehen musste. 

Pünktlich am Sonntag wartete ich vor der Tür. Um 20 nach 6 machte mir Luc dann die Tür auf und stellte mich Darren, dem Maintenance Manager vor. Mit ihm sollte ich noch so meinen Spaß haben...
Da am Vortag eine Art Minifestival auf dem Veranstaltungsgelände stattgefunden hatte, musste erst mal aufgeräumt werden. Fegen, Gläser und Flaschen einsammeln, Stühle und Tische von A nach B tragen und sowas halt. Störte mich alles nicht im geringsten. Ich war zwar als Gärtner eingestellt worden, aber für den Stundenlohn war mir fast egal was ich zu tun hatte. 
Carl lernte ich auch am ersten Tag kennen. Noch vom Restalkohol beflügelt, den man noch deutlich riechen konnte, wollte er mir erst mal zeigen wie man den Mopp richtig schwingt. Und flatsch, lag er auf‘m Boden. Jaja, die Aussies und der Alkohol ;)
Eggy war der schweigsame Typ. Hatte als normaler Arbeiter nahezu genau soviel zu sagen wie Darren. Später sollte ich herausfinden, dass Eggy schon ne ganze Weile dort arbeitete und quasi der alte Hase im Team war. 
Neben Eggy, Darren und Carl gab es noch die anderen Backpacker. Zwei Koreaner die beide „Hahn“ hießen. Dann war da Keijo aus Estland, welcher zu nem guten Kumpel wurde. Ein Italiener den ich nur flüchtig kennenlernte, da er ein paar Tage nach meinem Arbeitsbeginn in die Küche wechselte. Außerdem Thomas ein Franzose und nach ein paar Wochen Matheo, ein neuer Italiener. Alles coole Typen. Haben uns immer gut verstanden. Bis auf Yishen, einen Chinesen, der sich immer wie der tollste Hecht aufführte. 
Andrew, ein Gärtner mit Qualifikation, wurde nach einer knappen Woche auch noch eingestellt. Dadurch drifteten meine Tätigkeiten von Gartenarbeit mehr in Richtung alles mögliche ab. Aber wie gesagt es störte mich nicht. Ich hatte einen Job der gut bezahlt war. 
Was machte ich also den ganzen Tag? Morgens mussten wir den Outdoorclub, die Bar und das Wettbüro aufräumen. Danach ging es manchmal in die „Skylla“ einem weiteren Club der zur Kette gehörte. Auch dort war dann aufräumen angesagt. Um 10 musste immer das Eis in den Bar‘s aufgefüllt werden. Außerdem die Bierfässer und Softdrinkmaschinen überprüft werden. Dann war mal hier mal da eine Reparatur. Die Außenbereiche wollten gefegt und die Gärten von Palmenblättern befreit werden. Ab und zu kamen Bierlieferungen und so weiter. Was eben anfiel. Und schwupp die wupp, da war es schon zwei Uhr. Das war das einzige Manko. Meist konnten wir nur bis zwei arbeiten. Danach gab es fast nichts mehr zu tun. Selten mussten wir mal bis nach fünf ran. 
Keijo und ich wurden dann zwei mal Nachts eingeteilt. Beide Male waren große Events. Pferderennen und ein Liveauftritt einer Sängerin, wenn ich mich recht erinnere. Dann mussten wir beim umräumen helfen, oder halfen dem Barteam leere Gläser und Flaschen einzusammeln. Und am Ende unserer Schicht bekamen wir dann ein Bierchen spendiert. 

Als meine Wochenstunden nach 3 Wochen auf 30 insgesamt fielen, hakte ich mal bei Luc nach, was da los sei. Er kündigte an, dass sich das ändern werde, da bald Umbauaktionen anstehen würden. Ich weiß nicht was dann der Auslöser war, aber meine Wochenstunden wurden von Darren extrem gekürzt. Das hatte er wohl auch schon vor mir gemacht. Auch Keijo hatte diese Erfahrung schon machen müssen. Anstatt mal mit einem zu reden machte er sowas. Aber das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen und so bat ich Luc doch mal mit ihm zu reden. 
Was folgte war eine Konversation zwischen Luc, mir und Darren. Man kann sagen er ging bodenlos unter. Er begründete keine seiner Taten konkret und hatte nicht mal den Arsch in der Hose mir in die Augen zu gucken wenn ich mit ihm redete. - 2 Wochen bevor ich Broome verließ kündigte er. Warum ist bis heute nicht geklärt :)

Aber genug von der Arbeitsfront. Was war sonst so los in Broome?
Generell ist Broome ja eher eine beschauliche Stadt. Ab sechs ist auf den Straßen quasi nichts mehr los. Außer Donnerstag. Da strömen alle Backpacker und viellicht auch ein paar Australier ins Oasis zum Wet T-Shirt Contest. 
Nach der Arbeit war ich ein paar mal mit Hahn surfen. Und generell hat man viel Zeit am Cable Beach verbracht (dieser wird öfters mal unter den besten Stränden Australiens aufgeführt).
Matze bekam einen Job bei einem Restaurant am Cable Beach. Da ich immer als erstes fertig mit arbeiten war bin ich dann manchmal mit Matze zum Beach. Dann wenn Lars fertig war, hab ich ihn abgeholt und wir sind entweder zurück zum Hostel oder wieder an den Strand. Generell war der Strand Aufenthaltspunkt Nummer eins. Man traf immer die gleichen Leute. Jeder kennt jeden. 
Und wenn man mal keine Lust auf Strand hatte, gab es immer noch den Hostelpool.
Abends war dann immer gemeinsam Kochen angesagt. Bzw. Lars und ich kochten und Matze freute sich Nachts darüber das wir für ihn mitgekocht hatten ;) - denn er arbeitete meist auch die Abendschichten. Nach dem Essen zockten wir noch Karten oder tauschten die neusten Storys aus :D. Dann pilgerte ich zurück zum KK, laberte noch ein bisschen mit Marvin, der unter mir schlief, und dann war der Tag auch schon wieder rum. 
An den Wochenenden oder wenn Matze mal frei hatte, machten wir uns immer die besten Frühstücke, die man sich vorstellen kann. Wir hatten echt alles. Ließen es uns richtig gut gehen ;)
Andere Aktivitäten die in Broome stattfanden waren Pferderennen, Nachmittage auf einem Partyboot, ein großes Hosteldinner, eine Westernparty von Lars‘ Chef oder das vernichten eines Kartons Bier am Strand. 

Am 29.07. ist Bernd leider leider nach Sydney aufgebrochen. Kurz nach ihm Thomas und Thorsten. Der Deutsche Stammtisch schwand dahin. 
Doch wir sollten schnell neuen Zuwachs bekommen. Eines Abends sprang Lars ganz erstaunt auf, als er Sören und Judith im Hostel entdeckte, die er Monate zuvor in Adelaide kennengelernt hatte. Und diese Konstellation sollte bis zum Ende bestehen. Sören, Judith, Ariane, Matze, Lars und ich. - Team Broome. 

Doch nach knapp zwei Monaten sollte sich die Gruppe langsam auflösen. Matze musste zu einem festen Termin in Cairns sein und Lars und ich wollten einfach weitertraveln. Genug gearbeitet, Urlaub war wieder mal angesagt! 
Lars gab zu seinem Abschied bei Tyrepower ein BBQ und wir saßen noch bis spät Abends mit Jay und Jeff im Tyrepower Shed. 

Doch für die Auflösung von Team Broome hatten wir uns etwas ganz spezielles einfallen lassen. Und es sollte sehr sehr sehr gut werden...


Broome Innenstadt



Betrunkener Aboriginie 










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