Freitag, 23. Mai 2014

Easyrider Tour


Geschehnisse vom 09.04. - 10.04.2014:

Morgens ging es früh raus, um noch ein ausgiebiges Frühstück verspeisen zu können. Der erste Easyrider trudelte noch vor halb acht ein und stellte sich schon einmal vor. Allerdings würde er eines der beiden Mädchen fahren. Die Spannung blieb also. Dann kam der Typ vom Vorabend. Und als letztes dann mein Fahrer. Thanh war sein Name und er schien eine ganz coole Socke zu sein. Er sprach quasi perfektes Englisch und zusammen mit den Mädels ging es dann los. Allerdings verloren wir uns schnell im Stadtverkehr. 
Erster Stopp war dann eine Pagode. Danach ging es zu den ersten Bergstraßen, die einen sagenhaften Blick über die Blumenfarmen und die kleinen Dörfer im Tal boten.
Ich bestieg noch einen kleineren Hügel, welcher fast noch einen besseren Blick bot, als schon die Straße. 
Wir fuhren gemächlich und ohne Eile durch die schöne Landschaft und stoppten dann bei einer Blumenfarm. Wie die Niederlande, exportiert auch Vietnam international Blumen aller Arten. Dort sahen wir dann auch die Mädels wieder. Oder besser, die Maschinen. Von den Mädels keine Spur. Hatten sich wohl zwischen den Blumen verlaufen :D
Wir setzten uns also wieder an die Spitze und fegten durch die Landschaft. Die Straße ging in eine Schotterpiste über und wechselte dann zu einer Schlammpiste. So musste ich am Ende noch absteigen. Das war eine einzige Rutschpartie. Vor uns Busse, die so stark driftenen, dass sie bald den Hang hinunter gefahren wären. Und dabei hatte die Regenzeit noch nicht einmal angefangen...
Neben den Straßen wurde immer eifrig gebaut oder auf Granit herumgehämmert. Wie die Blumen wird auch der Granit dann exportiert. Und hier wird er noch per Hand zerlegt. Komplett vom 6x6 Meter Block zum kleinen Stein. Alles in der Sonne, meist ohne Schutz. Echte Knochenarbeit. 
Danach kamen dann wieder ein paar schöne Kurven. Danach stoppten wir auf einer Kaffeefarm. Sie lag malerisch am Hang und hatte einen eigenen See, der komplett zur Bewässerung genutzt wurde. Da ich allerdings nicht der Kaffee-pur Trinker bin, fuhren wir dann auch weiter. 
Nächster Stopp war eine Seidenfabrik. Von der Larve bis zum fertigen Produkt konnte man sich alles angucken. Und letztendlich ist die Herstellung geradezu simpel.
Danach ging es zu einem Wasserfall, der allerdings etwas zu „nass“ für meine Kamera war. Thanh hatte vorher noch geschwärmt, dass man sogar hinter ihn gehen konnte, aber schon davor lief das Wasser der Gischt schon die Linse herunter. Ich genehmigte mir noch einen „Café Sua Da“ und dann ging es auch schon weiter. 
Die Landschaft war durchgehend malerisch, allerdings machte das Fahren so einen Heiden Spaß, sodass ich nicht einen einzigen Fotostopp machte.
Dann gab es auch bald was zu Essen. Das Restaurant lag auf dem Gipfel einer der Berge und tischte die herrlichsten vietnamesischen Speisen auf. Thanh freute sich wie ein kleines Kind, als er sah wie ich die ganzen Köstlichkeiten verschlang. Er berichtete mir von anderen Touristen, welche der vietnamesischen Küche wohl eher skeptisch gegenüberstanden. Und diese überwogen auch noch. 
Weiter fetzten wir die Bergstraßen entlang und lieferten uns ein kleines Kopf an Kopf Rennen mit zwei anderen Mädels auf Bikes. 
Dann stoppten wir an einer kleinen Brücke, welche komplett aus Bambus gebaut war, aber locker mehrere Scooter tragen konnte. Das sagte Thanh jedenfalls. Und tatsächlich sahen wir später dann noch eine Frau drüber fahren. 
Kurz vor unserem Tagesziel, kamen wir noch über eine monströse Brücke, unter welcher Ein Stamm auf Hausbooten lebte. Thanh erzählte, dass schon mehrere Versuche unternommen wurden, die Menschen auf‘s Land zu übersiedeln, aber das sei wohl immer fehlgeschlagen. Die Kultur des Stammes reicht zu weit zurück, als das sie einfach an Land leben könnten. Damit ist das größte Problem die Bildung, denn schwimmende Schulen gibt es nicht. 
Wir schnackten noch eine Weile und dann starten wir zu unserem letzten Punkt für den Tag. Einem Dorf. In diesem waren „die Frauen an der Macht“ und die Männer hatten absolut nichts zu sagen. Außerdem lebten sie in traditionellen Langhäusern. 
Ich lief ein bisschen im Dorf rum, wo ich einer jungen vietnamesischen Reisegruppe begegnete. Von der fragten mich dann prompt zwei, ob sie nicht ein Foto machen könnten. Als wenn ich die Attraktion im Dorf wäre :D - ich hatte schön öfters von diesen Fotoaktionen gehört, aber das war das erste Mal, dass ich es erlebte. 
Dann ging es in ein Hotel für die Nacht und ich freute mich nur noch über eine Dusche. Abends kochte die Familie des Hotels für uns und wir saßen alle zusammen. Allerdings war allen deutlich anzumerken, wie müde sie waren, womit sich die Gruppe auch schnell auflöste. 











Da keiner aus unserer Gruppe einen Elefanten reiten wollte, konnte wir alle ein bisschen später starten. Die zwei Mädels guckten sich am Morgen allerdings noch das Dorf an, was wir den Abend zuvor noch gemacht hatten. So kam es, dass wir uns dann bei einer Ziegelsteinfabrik erneut über den Weg liefen. 
Diese Fabriken werden immer dort hingebaut, wo gerade eine Lehmquelle ist. Bis dieser erschöpft ist, werden die Steine produziert und dann zieht die Fabrik quasi weiter. 
Wir zogen dann auch weiter und unsere Wege trennte sich auch bald. Wir fuhren weiter ins Landesinnere, wohingegen die zwei Mädels zurück an die Küste steuerten. 
Wir hielten noch an einer Pfefferplantage und dann an vielleicht dem besten Ort der ganzen Tour. 
Es war die relax und Schwimmoase schlechthin. Kein Mensch weit und breit, kaltes frisches, klares Bergwasser und Vogelgezwitscher. Ich hab versucht, dass ganze auf Bildern einzufangen, aber es wird dem Ganzen (wie so oft), nicht gerecht. Aber alleine schon der Fakt, dass ich dort allein war, war viel wert. Es gibt sie halt doch noch, die kleinen unentdeckten Plätze. 
Langsam aber sicher kamen wir nach Buan Ma Thout. Ich hatte Thanh zwischenzeitlich auch mal gefragt, ob es möglich wäre, die Tour zu verlängern, aber er riet mir davon ab, da ich auch nicht mehr so sagenhaft viel Zeit in Vietnam hatte und noch den Norden sehen wollte. Cooler Typ der Thanh. Wir hielten noch in einem typisch vietnamesischen „Café“, mit Hängematten, direkt neben der Straße. Ich genoss meinen „Café Sua Da“, Thanh seinen „Sua“ und dann legten wir die letzten Kilometer zurück. 
In denen mussten wir uns allerdings noch mehrfach unterstellen, da es immer wieder anfing zu regnen. Doch schließlich fanden wir auch das Guesthouse, dass ich mir rausgesucht hatte und dann hieß es Abschied nehmen. Thanh fuhr dann noch zum Hotel vom Vortag zurück, um dann am nächsten Tag den Rest des Weges nach Dalat zu fahren. 

Alles in allem eine super geile Tour und ich muss schon fast sagen, dass ich es ein bisschen bereue, Vietnam nicht komplett auf einem Motorrad gemacht zu haben. Aber sag niemals nie. Ich komm wieder, keine Frage. 





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