Mittwoch, 2. Juli 2014

Eine lange Busfahrt und Phonsavan


Geschehnisse vom 25.04. - 28.05.2014:

Das Hotel stellte sich als sehr kulant heraus, somit konnte ich etwas später auschecken. So musste ich dann nur noch Sechs Stunden irgendwie rum bekommen. Aber in Hanoi macht es auch einfach Spaß ein bisschen durch die Straßen zu wandern, ein bisschen zu knipsen und das geordnete Chaos zu genießen. 
Und so verging die Zeit bis um 6 Uhr doch recht schnell. Dann saß ich noch ein bisschen im Reisebüro herum, bevor ein quirliger Asiate kam, um mich und eine andere abzuholen, die ich, nebenbei bemerkt, auch schon einmal getroffen hatte. Genau wie ein anderes Mädel, welches ich sah als wir schon auf dem Weg zum Bus waren. Aber wir hatten nur noch Zeit zu einer ganz kleinen Unterhaltung, denn der Asiate machte Druck.
Druck, welcher im Nachhinein nicht nötig gewesen wäre. Denn wir standen erst mal gut 20 Minuten an der Straße und warteten auf den Bus. Dann kam ein etwas größerer Van, mit dem wir für bestimmt 45 Minuten durch die Stadt Gurkten. Es stellte sich heraus, dass er uns zum Busterminal außerhalb der Stadt brachte. 
Dort hieß es dann mal wieder warten, Pässe kontrollieren, Ticket abholen und dann ging es endlich zum Bus. Wir liefen natürlich an den High End Bussen vorbei und stoppten vor einem schon etwas in die Tage gekommenen, der allerdings noch einen besseren Eindruck als die anderen alten Busse machte. 
Innen sah es ganz gut aus. Allerdings stapelten sich im hinteren Bereich jetzt schon massenweise Kisten. Denn die Busse in Asien transportieren neben den Passagieren ja auch immer mal gerne noch etwas anderes. 
Ich konnte mir jedoch einen schönen Platz sichern und dann ging der Ritt auch schon los. 
Nach zwei Stunden stoppten wir dann an einer Raststätte, an der alle erst mal etwas Essen gingen. Und als wir dann wieder im Bus waren, hieß es nur noch Schlafen. Jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, an dem wir irgendwo im Nichts anhielten um weitere Güter einzuladen. Unter anderem Gewürze und Oreos. Es wurde recht voll hinten im Bus, und die ganze Aktion dauerte bestimmt eine gute Stunde, da die meisten Kisten auch noch zu groß waren, um sie durch den engen Gang zu bekommen. 
Aber wenigstens danach war dann  Ruhe. Soweit ich mich erinnere, schlief ich bis zur Grenze durch. Jedenfalls so gut, wie man das auf den kurzen Liegen dort im Bus konnte.
An der Grenze wurden wir dann alle Schlaftrunken aus dem Bus gescheucht und standen in der überraschend frischen Morgenluft. Die Sonne blendete unsere empfindlichen Augen noch für eine Weile, bis wir dann von einem der Busfahrer angewiesen wurden, in eines der Gebäude zu gehen. Dort gaben wir dann wie immer alle unsere Pässe ab und warteten. Warteten. und warteten. Und dann wurden langsam die ersten Namen aufgerufen. Durch einen Gang ging es dann weiter, bis wir wieder draußen waren. Die laotische Grenze war dann schon zu sehen, aber wir wussten nicht ob uns der Bus dort vielleicht hinfahren würde, oder nicht. Nach einiger Zeit waren sich die Vietnamesen aus unserer Gruppe recht sicher, dass er nicht kommen würde. Also liefen wir. 
Dann gaben wir wieder unseren Pass ab, warteten und warteten noch ein bisschen mehr. Wir bekamen unseren Pass wieder, mussten in ein anderes Gebäude um unsere Visaformulare auszufüllen und es zu bezahlen. Natürlich in US-Dollar. Ich war vorbereitet, aber manche mussten den schlechten Wechselkurs der Bank nehmen, welche sich zufällig an der Grenze befand :D
Mit dem Papierkram mussten wir dann zurück in das erste Gebäude. Dort bekamen wir dann das finale Visa. 
Als wir dann alle wieder im Bus waren, dauerte es noch mal ein paar Stündchen, bevor wir in einer Stadt ankamen. Ich hatte nur den Weg bis nach Phonsavan gebucht, die anderen fuhren alle bis nach Luang Prabang. Nun wusste ich natürlich nicht ob man mir sagen würde wenn wir da waren. Aber nach einem kurzen hin und her stellte sich dann heraus, dass wir schon da waren. 32 Stunden Busfahrt fühlten sich ja doch gar nicht so lang an...
Wir aßen alle noch was gemeinsam, bevor ich dann das Guesthouse suchte, welches ich mir im vorher ausgeguckt hatte. Ich entdeckte drei Jungs in einem Restaurant und fragte sie ob sie wüssten wo es war, bzw. ein anderes empfehlen konnten. Das war aber nicht der Fall, also fragte ich dann im einzigen Hotel der Stadt nach. Auch dort konnte man mir nur eine grobe Richtung geben, also lief ich erst mal drauf los. Als ich dann eine weitere Frau fragte, fand ich es schlussendlich. Und es hatte sogar noch Zimmer! Wobei das bei der Lage der Stadt höchst wahrscheinlich auch kein Wunder war. 
Trotz der etlichen Stunden Fahrt war ich noch müde, also blieb ich erst mal im Zimmer und ging dann erst später durch die Stadt. Da musste ich dann leider herausfinden, dass quasi jeder Geldautomat in der Stadt Gebühren für das Abheben von Geld verlangte. Abends gab es eine Pizza, die ein italienischer Auswanderer zubereitete. 

Einer der Gründe, warum ich nicht gleich nach Luang Prabang gefahren war, hieß „Plain of Jars“ - Ebene der Tonkrüge. In mehreren Gebieten um Phonsavan gab es große Ansammlungen von Krügen aus Stein. Hatte sich ganz nett angehört, außerdem wollte ich ja auch wieder möglichst viel vom Land sehen. 
Nachdem ich ein wirklich sehr gutes Sandwich im gleichen Landen, wie am Vorabend gegessen hatte, machte ich mich auf die Suche nach einem Gefährt. Es gab nur einen Laden, welcher Mopeds verlieh, und diese waren wirklich abartig teuer. Also blieb mir nur die Alternative. Ein Drahtesel. Ich verhandelte ein bisschen und bekam das Fahrrad dann doch für einen ganz guten Preis. Ich lud noch eine Flasche Wasser in meinen Korb und dann ging es los. Ich wusste in etwa in welche Richtung ich fahren musste. Wie weit es war, konnte ich aber auch nur schätzen. Vielleicht 20 Kilometer. Ein Weg. Aber es war gutes Wetter. Und es war nur ein bisschen hügelig. Nach einer Weile musste ich dann bemerken, dass ich auf ziemlich dunkle Wolken zufuhr. Wirklich richtig böse Gewitterwolken. Aber da brachte es auch nichts mehr umzudrehen. Der letzte Abschnitt war dann eine absolute Schotterpiste. Irgendwelcher Schutt, welcher nicht mal festgefahren war. Da kam natürlich Freude auf. Aber dann kam ich an ein kleines Häuschen, an dem man die Tickets für die erste Ebene kaufen konnte. Und genau dann fing es natürlich auch an leicht zu regnen. 
Die Leute dort sahen darin aber kein Problem, und so stieg ich mit ein paar anderen Leuten in ein riesiges elektro-Golfkart. Das brachte uns den restlichen Weg dann zum Anfang der Ebene. Als ich das erste Foto schoss, donnerte es dann das erste Mal. Kurz darauf fing es Flutartig an zu schütten. Alle auf dem Feld stürmten zu einer Höhle, in der alle locker Platz fanden. Dort traf ich dann Remi aus Frankreich und Marion aus England. 
Zusammen standen wir den Regen durch, was bestimmt so mindestens eine halbe Stunde dauerte. Danach mussten wir erst einmal durch ein paar Sturzbäche, die sich gebildet hatten. Wir knipsten noch ein bisschen und dann fuhren wir zurück zum Eingang. Wir verabredeten uns noch für Abends in einem der Restaurants der Stadt, dann fuhren wir getrennte Wege. Ich entschied mich natürlich dafür, wieder zurück zu fahren und nicht noch die anderen Ebenen anzugucken. Der Weg war so schon weit genug. 
Ich schaffte es dann auch noch trocken nach Hause, war dann aber auch schon wieder alle. Abends ging es dann noch mit Remi und Marion was speisen und alle möglichen Lao-Biere probieren. 






Am nächsten Morgen ging es dann auch schon wieder weiter. Ich hatte mich mit den beiden am Vorabend noch ein wenig abgesprochen, aber wir wussten natürlich nicht, ob wir im gleichen Bus landen würden. 
Es dauerte ein bisschen bis ich abgeholt wurde, aber wenigstens kam der Van überhaupt. Dieser brachte mich und zwei Vietnamesen dann an den Busbahnhof, an dem wir in einen anderen Van steigen mussten. Und wer saß in diesem? Richtig, Remi und Marion. Klappt am Ende ja doch immer alles. 
Am Anfang nur mit uns drei ging es dann los. Auf dem Weg sammelten wir natürlich noch einige Leute auf, aber es wurde nicht so voll wie in Vietnam. Der Fahrer beherrschte die Strecke gut, jedenfalls hoffe ich das, aber anders kann ich mir seine Geschwindigkeit kauf vorstellen. Mittagspause machten wir dann an einem Relativ großen offenen Haus, in dem sich mehrere Stände befanden. Außerdem bot es eine geniale Aussicht auf de umliegenden Berggipfel. 
Ich holte mir mit Remi ein Sandwich und dann genossen wir ein wenig die Aussicht. Bevor es dann auch wieder recht schnell weiter ging. Die letzten Kilometer vergingen recht schnell und dann waren wir endlich in Luang Prabang! Vom Busbahnhof mussten wir dann irgendwie noch in die City kommen. Wir versuchten mit einem der Tuk-Tuk Fahrer zu verhandeln, aber es stellte sich heraus, das Touristen und Einheimische in Laos wohl das gleiche zahlten. Eine nette Überraschung. Nach 10 Minuten waren wir dann da und gingen in eine kleine Straße, in welcher das Hostel lag, welches ich für gut hielt. Natürlich waren dort dann alle Zimmer voll. Wir guckten noch zu einem anderen Hostel, aber das war auch voll. Dann blieb uns nichts anderes mehr über, als nach einem Guesthouse zu gucken. Aber davon schien es in der Stadt auch genug zu geben. Wir wurden dann in der selben Straße fündig, in der auch das Hostel lag. Für acht Euro hatten wir alle ein eigenes Zimmer. Zwar ohne Klimaanlage aber wir waren ja immer noch Backpacker ;)
Dann hieß es auch bald die Stadt zu erkunden. Luang Prabang war wirklich ein schönes Örtchen. Gelegen am großen Mekong, war es zwar auch etwas touristisch, aber es war alle noch in einem angenehmen Rahmen. Die Straßen waren bunt, die Häuser oft im Kolonialstil gebaut und alles versprühte eine friedliche Atmosphäre. Kurz gesagt - einfach schön. 
Wir schlenderten dann noch über den Nachtmarkt, auf dem es natürlich die üblichen Sachen zu kaufen gab. Anhänger, Hosen, T-Shirts, alte Münzen, etc..
Remi und ich hatten im Tuk-Tuk einen Aufkleber gesehen, der ein belgisches Restaurant bewarb, also wollten wir dort evtl. etwas Essen gehen. Das änderte sich dann aber, als wir die Bierpreise sahen. Auch wenn es importiert war, standen die Preise in keinem Maßstab. 

Unsere Wahl fiel stattdessen auf ein Restaurant, das eigentlich ein riesiger Garten war. Ein sehr idyllischer Ort, der vor allem durch die Beleuchtung eine richtig gute Atmosphäre hatte. Dort verbrachten wir dann eigentlich auch den ganzen Abend.









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