Donnerstag, 27. Februar 2014

Der Trip zu den Gili's


Ja, also es sieht so aus als wolle mir das Wetter sagen, dass ich mal wieder in die Tasten hauen soll. Heute macht sich doch tatsächlich das erste mal die Regenzeit hier bemerkbar. Strom ist auch gerade ausgefallen. Und da es wie aus Eimern schüttet, werde ich auch garantiert nichts essen gehen. Wobei sich da dann auch die Frage stellen würde, welches Restaurant hier auf der Insel überhaupt ein richtiges Dach hat...(Gili Meno)

- knapp 30 Tage später schreibe ich diesen Post endlich mal fertig. Sorry aber ich hatte echt null Bock zu schreiben. In der Zwischenzeit bin ich zurück nach Bali um von dort nach Kuala Lumour zu fliegen, wo ich mich mit Isa getroffen habe. Dann ging es weiter nach Kuching in Borneo. Dort war ich ein paar Tage, bevor ich heute mit einer Fähre nach Sibu gefahren bin. Hier bin ich eine Nacht bevor es morgen weiter tief in den Dschungel geht.

Geschehnisse vom 01.02. - 05.02.2014:

Der 01.02. + 02.02.:

Der Plan auf‘s die Gili‘s zu fahren nahm immer mehr Gestalt an. Allerdings war es natürlich auch schwer Ubud, mit seiner vorzüglichen Gastronomieszene den Rücken zu kehren. Raphaelle war am Vortag spät Nachts noch wiedergekommen, sodass wir uns am nächsten Tag erst mal im Soma trafen. Am Tisch saßen außerdem zwei Mädels aus Kalifornien. Diese mussten dann allerdings auch weiter, es dauerte aber nicht lange da wurden sie von drei anderen australischen Mädels abgelöst. Alles Freundinnen von Raphaelle.
Sie musste dann gegen Mittag zu einem Familienessen. Ich blieb noch kurz mit den anderen im Soma, dann trennten sich unsere Wege. Ich musste ja langsam mal meine Reisepläne konkretisieren. Die Zeit verging und so war es schnell wieder Abends. Während einem sehr, sehr späten Dinner, schrieb mir Raphaelle das die Truppe noch in einen Club ziehen würde. Da war ich gerade allerdings noch mitten drin im Essen.
Ich versuchte sie dann später noch zu finden. Aber wie schon vermutet, waren sie schon wieder weg. Australier halten einfach nicht lange durch...

Am nächsten Tag bestätigte mir Raphaelle dann, dass sie schon um 11 Uhr gegangen waren. Zu der Zeit war ich grade so vom Essen zurück gewesen :D
Jedoch hatte ich jetzt mehr oder minder einen Plan wie es weitergehen würde. Das einzige was fehlte war ein Transportmittel nach Padangbai. Von wo aus dann die meisten Boote zu den Gili‘s ablegten. 
Google Maps spuckte mir zwei mögliche Stellen aus, an der sich das Büro der Busfirma befinden sollte. Ich entschied mich zu erst - na klar - für die falsche. Auch in der „Touristeninformation“ kannte man das Büro nicht. Man bot mir aber natürlich sofort einen anderen Anbieter an. Doch ich blieb hart. 
Es gab ja noch Möglichkeit Nummer 2. 
Nach einem Zwischenstopp im Supermarkt, in dem gerade die Kassen ausgefallen waren und somit alles per Hand verrechnet wurde, sah ich dann endlich das „Perama“ Schild. 
Ich buchte einen Bus für den nächsten Tag um 11 Uhr. 
Zurück im Homestay wurde das Netz nach Unterkünften in Padangbai durchsucht. In der Zwischenzeit trudelte eine Nachricht von Raphaelle ein. Im „Yellow Flower“ gäbe es Abends Buffet und die Crew würde sich wieder versammeln. Ich war dabei!
Das „Yellow Flower“ erst mal zu finden war ne richtige Leistung. Nach gefühlt 2000 Treppenstufen zeigte mir ein kleines Schild den Weg nach rechts. Und dann hatte ich es tatsächlich gefunden. Ein kleiner aber extrem gemütlicher Laden. Er überblickte einen Teil der Stadt und war komplett voll. Die Mädels hatten sich schon den längsten Tisch gesichert an dem wir alle bequem Platz hatten. Das Buffet war göttlich. Leider ist mein Magen all zu große Portionen seit Asien nicht mehr gewohnt, was mich aber nicht davon abhielt, drei Mal das Buffet zu plündern. Obendrein gab es vorab noch eine Suppe und einen Nachtisch. 
Alles in allem ein lustiger und würdiger Abschlussabend für Ubud. Da die drei Mädels sowieso mit einem Taxi nach Hause fuhren, sprang ich dort mit rein und lief dann den restlichen Weg. 

Padangbai:

Am nächsten Morgen stand ich dann für meine Verhältnisse relativ früh auf. Ich genoss mein letztes gutes Frühstück im Homestay, bezahlte und machte mich langsam auf den Weg zu Busbüro.
Dort wartete ich dann noch mal ca. 20 Minuten, bevor der Bus eintraf. Geschätzt um die 60 Jahre alt und ohne Klimaanlage setzte er sich brummend in Gang. Die Koffer und Rucksäcke wurden einfach auf die letzte Bank geschmissen. Am Anfang mit einem Arm aus dem Fenster hängend fuhren wir ein Weilchen, bis ich einsehen musste, dass mein Arm sich in akuter Gefahr befand. Also rein mit ihm und erst mal eine Runde schlafen. 
Wach wurde ich dann so eine Stunde bevor wir in Padangbai ankamen. Die Landschaft war schön grün und es sah nicht mehr so touristisch aus. Hier und da mal ein kleiner Tempel. 
Und dann waren wir auch schon da. Padangbai erschien auf den ersten Blick ziemlich klein. Kaum stand der Bus, stürzten sich etliche Männer auf ihn. Die Türen wurden aufgerissen und man wurde nur noch in einer Tour belatschert. Nachdem ignorieren nicht den erwünschten Effekt erzielte, wurde mein Tonfall etwas aggressiver und die Schritte schneller. Einer von den Onkels verstand auch das nicht so richtig und folgte mir bestimmt 30 Meter. Aber schlussendlich gab er klein bei und kehrte zu den vermeintlich leichteren Opfern am Bus zurück. Ich lief knapp 70 Meter, da war ich auch schon bei meiner Unterkunft. Der Name ist mir gerade entfallen, ist ja auch schon ein wenig her, aber sie lag nah am Hafen.
Zimmer war nichts Bahnbrechendes, aber es gab einen Pool. Und Wifi, dass leider auch nur am Pool funktionierte. So saß ich dort eine Weile bis ich irgendwie mit Axel aus Deutschland ins Gespräch kam. Der erste Deutsche mit dem ich in Indonesien zu tun hatte!
Er war auf dem Sprung zum Mittag, ich war allerdings noch gesättigt genug. Eine Stunde später brach ich dann allerdings auch langsam auf. Ich kehrte in ein ganz kleines „Restaurant“ ein. Ich konnte nur eine Tafel mit sechs Stühlen ausmachen. Neben mir eine quirlige Frau. Aufgrund ihres Akzents eindeutig als Deutsche Staatsbürgerin identifizierbar.  Kurze Zeit später folgte ein knapp 30 jähriger ebenso etwas spezielle Deutsche. Und dann ging das Gelaber auch schon los. Ich gab mich nicht zu erkennen und verbarg mich hinter meinem schwedischen Tarnmantel. Und ohne ins Detail zu gehen, es war wirklich schrecklich.
Ich hielt tapfer durch, aß mein zugegebenermaßen etwas scharfes Essen und verließ die zwei dann so schnell es ging. Ich guckte mir die anderen Läden an und dann war ich auch schon durch in Padangbai.
Der Rest des Tages verlief mit Planungen für ein Boot und schwimmen im Pool. Abends ging es dann mit Axel in ein Tschechisches Restaurant welches ziemlich gutes Cordon Bleu und Bier vom Fass (!!!!!!!) servierte. Auf dem Rückweg noch schnell ne Flasche Wasser gekauft, die mir der Lümmel aus dem Shop erst für 10k verkaufen wollte. Am Ende drückte ich den Preis auf 3k.


Trip zu den Gili's (04.02. + 05.02.):

Da mir die Preise für die Speedboote zu teuer erschienen und ich auch Berichte gehört hatte, dass sie die letzten Tage, aufgrund des Wetters, gar nicht gefahren seinen, kam ich zu der spontanen Entscheidung die öffentliche Fähre zu nehmen. Eine letzte Runde drehte ich noch zu den etlichen Büros der Speedboote aber keiner konnte mich überzeugen. Über den billigsten Anbieter hatte ich schreckliche Bewertungen gelesen. So kam es das ich dann 20 Minuten vor 12 Uhr am Schalter der öffentlichen Fähre nachfragte wann das nächste Boot gehen würde. Um 12 war die Antwort. In 20 Minuten managte ich dann schnell Geld abzuheben, auszuchecken und rechtzeitig wieder am Schalter zu sein. Auf dem Weg dort hin natürlich die üblichen Versuche mir Tickets teurer zu verkaufen. 
Aber daran ist man hier relativ schnell gewöhnt. Und wenn man die Preise ungefähr kennt, läuft man eigentlich keine Gefahr übern Tisch gezogen zu werden. So war ich dann um 12 Uhr auf der Fähre. Kaum hatte sich das Ding in Bewegung gesetzt, nutzte ich eine essentielle Backpacker Fähigkeit: Einschlafen an den komischsten, dreckigsten und ungemütlichsten Plätzen der Welt :D
Muss ziemlich lustig ausgesehen haben wie ich meinen Backpack als Matratze missbrauchte und mich darauf krümmte. Aber hey, ich hab zwei Stunden geschlafen. Die Indonesier waren natürlich schlauer und sicherten sich eine Schlafmatte solange es noch welche gab...
Nach dem zwei Stunden des besten Schlafs meines Lebens (...) wachte ich dann wegen des extremen Schaukelns des Bootes auf. Ich würde sagen wir befanden uns da mal wieder am Rande des physikalisch Machbaren. Aber ja, ich hab‘s ja mal wieder überlebt. 
Mein Plan war eigentlich eine Nacht in Lembar zu verbringen. Das ist die Stadt in der die Fähre ankommt. Stellte sich heraus, dass Lembar ein ziemlich einsames Loch ist. Irgendwann stand ich bei den Shuttles und hatte noch keine Übernachtungsmöglichkeit ausgemacht. Ja, die Entscheidung rüber zu fahren war spontan, aber das macht den Reiz aus. nach sehr, sehr, sehr harten Verhandlungen akzeptierte einer der Fahrer, mich und ein kanadisches Pärchen nach Senggigi zu fahren. Für 100k. Vorher waren es 100k nur bis Mataram. Und da mir ansonsten auch nicht viel anderes übrig blieb, ging es so nach Senggigi. 
Die Fahrt dauerte eine ganze Weile. Wie immer der chaotische Fahrstil, aber Klima. Einmal hatte es einen armen Mopedfahrer fast erwischt. Aber das ist hier ja Alltag...
Der Herr mit dem ich Verhandelt hatte, sprach relativ gutes Englisch und fuhr bei uns auch mit. Er schien so eine Art Chef zu sein. Schwärmte uns die ganze Fahrt lang von irgendwelchen Sachen vor. Wir wurden dann bei der Touristeninformation abgeladen. Da ich dachte ich würde in Lembar bleiben, hatte ich keinen blassen Schimmer was eine Unterkunft anging. Aber man schlug uns ein paar Sachen in der Information vor. Und die Kanadier hatten auch schon mal geguckt gehabt. Wir bekamen noch einen kostenlosen Shuttle zum Homestay unserer Wahl. 
Ich war in meinem Zimmer wie ich nur hörte das Mrs. Kanada mit dem Typen „verhandelte“ - am Preis tat sich natürlich nichts. Es war mehr ein Fragen ihrerseits ob es nicht billiger ginge. Dazu waren die Zimmer jetzt auch nicht gerade der Burner. - Wenn man nicht alles selber macht...
Als sich mein Magen dann bemerkbar machte zog ich los. Senggigi stellte sich als Tourispot Nummer 1 heraus. Hotel an Hotel. Dazwischen mal ein Restaurant. Wie ich so schlenderte fiel mir im Augenwinkel das Wort „Kebab“ auf. Ein kleiner bunter Stand verkaufte da doch wirklich Kebab! Es waren ein Pärchen und ein Mann da, was schonmal heißen sollte, dass man sich keine Lebensmittelvergiftung holten sollte. 
Der „Big Kebab“ stellte sich als kleiner Witz heraus. Selbst ein Kinderdöner bei uns ist größer als das was ich bekam. Fleisch war keinem Tier eindeutig zuzuordnen. Geschmack wurde hauptsächlich von Mayo dominiert. Aber jut, es war ein Versuch wert.
Mein Magen verlangte allerdings nach mehr. Also kehrte ich noch in einem schick aussehenden Laden mit Liveband ein. Ich wollte den „Kuchen des Tages“ bestellen, welchen es aber nicht gab. Stattdessen wies man mich auf die Kuchentheke hin. Da gab es ein paar feine Sachen. Nachdem meine Wahl auf eine Schwarzwälder-Kirsch-Torte gefallen war, fragte die nette Dame noch mal nach ob es denn wirklich nur en Stück sein sollte. - Ja Mensch was soll der Geiz dacht ich mir da und nahm noch ein Stück „Carrotcake“. 
Zurück an meinem Platz musste ich dann die musternden Blicke vom Nebentisch über meine Auswahl über mich ergehen lassen. Extra langsam und genüsslich schob ich mir also das erste Stück Schwarzwälder in den Mund. Doch was war das? Keine Kirschen? Och nö. Die Schwarzwälder stellte sich als Sahne-Schokokuchen mit sehr wenig Geschmack heraus. Und auch der „Carrotcake“ war nicht besser. Eine herbe Enttäuschung, allerdings war die Band ganz gut. 
Zurück ging es zum Homestay. Die zwei Jungs die dort arbeiteten waren ganz nett und ich organisierte mir noch den Transport auf die Gili‘s. 



Erster Tag in Gili Trawangan:

Morgens ging es wieder früh raus aus den Federn. Die Kanadier bekamen einen Bus früher als ich und so stieg ich dann gegen 8 Uhr in einen Blauen kleinen Transporter ein. Nach gut 1 1/2 Stunden Fahrt waren wir an einer Zwischenstation. Dort wurden noch einmal unsere Tickets kontrolliert. Da es drei verschiedene Gilis‘s gibt, wurden die Leute in drei verschiedene Gruppen aufgeteilt. Dann gab es irgendwann den Startschuss für Gruppe „Trawangan“ (größte der drei Gili‘s). Zu dieser gehörte ich. Dummerweise unterlief mir dann ein Anfängerfehler. Ich landete irgendwie in einer der kleinen Pferdekutschen und blieb nicht hart. Der Fahrer wollte auch nicht so richtig mit mir verhandeln weshalb ich einfach einen Preis sagte und es dabei beließ. Außer Gemurmel kam nichts von ihm. So brachte mich der kleine Gangster kanpp einen Kilometer für 10k. Ja, das hätte man auch laufen können. Aber wie ich schon sagte, Anfängerfehler. 
Mit drei Schweden (wie passend) bekam ich ein Ticket. Wir warteten ewig bis wir auf die Fähre konnten.
Knapp 20 Meter Lang und gut fünf breit war das gute Ding. All das Gepäck und anderes Zeug kam in die Mitte. Darunter auch ein paar Dachbalken und Latten. Es wurde ziemlich eng. In solchen Momenten denkt man dann manchmal an überladene Fähren, die langsam untergehen :D
Aber nach 45 Minuten ruhiger Fahrt waren wir da. Mit strammen Schritt schlug ich den Weg nach rechts um die Insel ein. Ich war vorbereitet und wusste ungefähr wo ich hinmusste. Das gab mir schon mal den Bonus das ich nicht wie jeder x-beliebige Tourist planlos durch die Gegend guckte. So konnte ich den meisten der lieben Herrschaften die einem was andrehen wollen aus dem Weg gehen. Ich lief und lief. War mir sicher das ich nach links abbiegen musste, fragte aber trotzdem nach. Und na klar, ihr ahnt es schon, ich hatte recht ;)
Auf dem Weg wurde ich natürlich von etlichen Leuten angequatscht ob ich denn kein Zimmer bräuchte. Einen der Kollegen fauchte ich ganz schön an, was ihn ein bisschen verschreckte. Aber irgendwann ist man es halt einfach leid...
Ich war schon fast da, da tauchte neben mir ein junger Typ auf. Ich dachte schon er wäre so was wie der „Andreher 2.0“ - mit Fahrrad auf der Suche nach Beute. Aber nein, es stellte sich heraus, dass er im „Kia Yazo“ arbeitete. Das war der Homestay zu dem ich wollte. Er erzählte mir, dass er am Hafen auf mich gewartet hatte. Ich hatte keine Ahnung, dass die Gäste abgeholt werden, weshalb ich gleich stramm losgelaufen war.
Er und sein Kumpel die den Homestay managten waren cool drauf und ich bekam mein Zimmer sogar billiger als eigentlich gebucht. 
Da gerade Stromausfall auf der Insel war, fiel das obligatorische Nachrichten checken weg und ich machte mich gleich auf den Weg die Insel zu umrunden. Nach ca. der Hälfte machte ich eine Pause auf der Terrasse eines verlassenen Resorts. Als ich dann schon fast einmal rum war, konnte ich einfach nicht mehr widerstehen und ging zu einer ganz gut aussehenden Beachbar. In einem der kleinen „Beachhuts“ (auf Stelzen gebaut, ca. 3x3m und mit Bambusdach) ließ ich mich in die Kissen sinken und orderte eine kalte Cola.
Am Ende war ich dort knapp 2 1/2 Stunden bevor ich die Runde vollendete. Nach dem Abendessen musste ich feststellen, dass die Wasserpreise auf der Insel untereinander abgesprochen und nicht verhandelbar waren. So kosteten 1,5l - 6k IDR. 

Und der Rest des Abends wurde dann in meinem ziemlich warmen aber astreinen Zimmer verbracht...



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