Samstag, 15. Juni 2013

Melbourne to Perth Roadtrip - Tag 5



Geschehnisse vom 27.05.2013

Am nächsten Morgen sind wir dann gleich weiter gefahren. Das haben wir uns irgendwie angewöhnt. Erst ein bisschen fahren und dann ach einem möglichst schönen Platz zum Frühstücken gucken ;).
Wie geplant frühstücken wir dann in Ceduna. Der letzten „größeren“ Stadt bevor das große Nichts losgeht. Auf den Straßen fast nur Aborigines.
In Ceduna ist uns dann ein bemalter Van aufgefallen. Das ist ja meist ein Zeichen für Backpacker. Generell hatten wir kaum Backpacker in Van‘s gesehen. Im Winter ist auf der Strecke anscheinend nicht gerade viel los.
Jedenfalls verlieren wir den Van dann leider wieder aus den Augen. Aber wir haben angenommen, dass er auch in unsere Richtung fährt. Von daher würde man sich früher oder später sicherlich noch mal begegnen. 
Das Frühstück wurde uns dann sogar noch durch ein paar Sonnenstrahlen und den Blick auf‘s Wasser versüßt. Nur der Wind war etwas störend. Außerdem hatte Wolfgang in Adelaide seinen Klapptisch hinten am Van fertig gebaut. Wirklich eine top Konstruktion ;). Damit machte Frühstück vorbereiten gleich doppelt so viel Spaß.
Nach unserem Standardfrühstück fühlen wir uns dann gewappnet, die Strecke durch das Nichts anzugehen. 
Mit jedem Kilometer verliert die Landschaft an Bäumen. Der Sand wird wieder Rot. Und die Sonne brennt von oben. Auch wenn das für uns ganz gut war. Denn es war nicht sonderlich warm. Diese Strecke im Sommer zu fahren, dürfte ein ziemlicher Horror sein. 
Leider müssen wir ein paar Punkte auf unserer To-Do-Liste auslassen. Unter anderem den  „Cactus Beach“, einen sehr berühmten Surfstrand. Aber Sam the Van ist halt nicht für Schotterstraßen über 5 km Länge gemacht. Und die Straße dort hin war über 20 km lang. Zudem war es keine gute „Dirt Road“. Nicht flach sondern mit lauter kleinen Huckeln. 
Dann kommen wir durch den Nullalbor Plain. Das ist das Gebiet, wo es wirklich absolut null Bäume gibt. So weit man gucken kann nichts. Nur hässliche trockene grüne Büsche. Büsche überall. 
Am Roadhouse nach dem Nulllabor Plain müssen wir dann tanken. Leider. Aber was soll man machen, der Van muss ja weiter rollen. So befüllen wir dann Sam mit Benzin für 192,9 Cent den Liter. - Ich hoffe es hat ihm besonders gut geschmeckt. 
Als wir gerade wegfahren wollen sehen wir wie der bemalte Van auf den Tankstellenparkplatz kommt. Nur einer sitzt drin. Wir grüßen ihn und fahren erst mal weiter. Man wird sich schon noch mal sehen...
Nach ein paar Kilometern - so 100 vielleicht, führen vereinzelt kleine Schotterwege zu den Klippen. Der Freeway verlief dort nur ca. 100 m entfernt von diesen. Wir nehmen natürlich mal so eine Dirt Road und staunen nicht schlecht als wir am Abgrund stehen. 
Wir überlegen erst einfach stehen zu bleiben und an der Stelle zu übernachten, aber es war einfach noch zu früh. In den zwei Stunden bis es dunkel werden würde, könnten wir noch ordentlich Strecke machen. Außerdem vermuteten wir auch, dass solche Abzweigungen noch öfters kommen würden. 
Und so war es. Kurz vor der Dämmerung bogen wir in eine weitere Abzweigung ein. Es dauerte dieses mal etwas länger bis wir an den Klippen waren, aber das war natürlich in sofern gut, als das man keinen Lärm von dem Freeway hatte.
Wir hatten die Abzweigung nur genommen, weil wir gesehen hatten, dass in die Richtung ein Auto mit Camper stand. Ein älteres Paar hatte dort ihr Lager aufgeschlagen. Anscheinend waren die Klippenplätze nicht nur bei Backpackern beliebt. Die Dirt Road führte zum Glück nicht nur zu diesem Platz, sondern schlängelte sich noch weiter am Abgrund entlang. So parkten wir etwas entfernt von dem Camper. Natürlich mit der Rückseite zum Wasser, damit wir auch mit Meerblick aufwachen würden. 
Man könnte sagen, es war der perfekte Platz. Wir hatten unsere Ruhe, Meerblick und hinter uns so ziemlich die coolsten Klippen die ich bis jetzt gesehen habe. 
Wolfgang zeigt mir dann endlich mal sein Surfboard. Das wollte er schon die ganze Zeit machen. Wirklich ein schickes Teil. Hat mir auch wieder richtig Lust auf Surfen gemacht. 
Nebenbei köcheln die Nudeln vor sich hin und es ist ein leises Blubbern zu vernehmen. 
Pünktlich zum Sonnenuntergang sind unsere Nudeln mit indischer Soße und viel Käse dann fertig. Wir drehen unsere Campingstühle und reißen uns vom Ozean los, um der Sonne beim Untergehen zuzugucken. 
Und so sitzen wir dann da. 10 Meter hinter uns die Klippen und der Ozean, vor uns ein perfekter Sonnenuntergang. Unterlegt mit Musik aus Wolfgangs hervorragender Musiksammlung. - Life‘s good!
Ich versuche dann ein paar Langzeitbelichtungen mit dem genialen Sternenhimmel, aber es wollte nicht so recht hinhauen. Es war aber auch ein bisschen kalt, was mit die Lust verdorben hat. Wolfgang versüßt sich den Abend derweil mit seinem kleinen Blubbergefäß. 
Komischerweise waren wir wieder ziemlich müde. Man lebt auf so einem Roadtrip echt mit der Sonne. Wenn sie aufgeht, steht man auf, wenn sie untergeht haut man sich in die Federn. 

Als wir so im Van liegen macht mich Wolfgang auf etwas rotes am Horizont aufmerksam. Erst haben wir keine Ahnung was das sein soll. Bis wir dann checken, dass es der Mond ist. Angestrahlt von der Sonne erhebt er sich langsam hellrot aus dem Ozean und wird immer größer und größer...

Awesome Pictures:










Roadhouse nach dem Nulllabor 



Am Abgrund ;)



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