Samstag, 11. Mai 2013

Endlich geht's los!



Geschehnisse vom 12.02.2013 bis ca. 19.02.2013:

Aber entgegen aller Erwartungen werden wir am nächsten Morgen wirklich abgeholt. Und das sogar von Sam, dem Chef. Auf der Farm angekommen, müssen wir kurz warten, bis er die nächsten Leute abgeholt hatte. Alle zusammen springen wir dann hinten auf den Anhänger des Traktors und dann geht der wilde Ritt los.
Auf dem Feld angekommen, geht es eigentlich auch gleich los. Man konnte sich aussuchen wo man anfängt zu picken. So hatte ich am Anfang eine nicht so sonderlich gute Reihe Tomaten erwischt, als ich dann aber gewechselt habe, lief es. 
Am Ende des ersten Tages, nach ca. 9 Stunden, standen dann 23 Buckets auf dem Zettel. Das sind quasi 20 Liter Eimer. Für einen bekamen wir zu diesem Zeitpunkt 3$.
Wir mussten dann noch ungefähr eine halbe Stunde warten, bis wir abgeholt wurden. Dafür hatte Kate dann auch Eis für alle dabei. Eine kleine angenehme Überraschung :).
Mit 4 Leuten auf der Rückbank des Autos wird dann Rochester angesteuert. 

Am nächsten Tag werden wir erstaunlicherweise wieder abgeholt. Allerdings fahren wir dieses Mal auf eine andere Farm. Sam erzähl, mit seinem wirklich böse schwer zu verstehenden irischem Akzent, dass wir heute für einen Herrn Namens „Turkish Sam“ arbeiten. 
Das Feld sieht dann im Gegensatz zu dem am Vortag 100 Mal besser aus. Dementsprechend gut ist dann am Ende auch die Bucketanzahl ;). An diesem Tag lernen wir auch Anika kennen, welche schon 2 Monate auf der Farm ist und uns einige Geschichten erzählt. Es kommt auch raus, dass alle immer rechtzeitig bezahlt werden. Das hatte uns ja schon etwas Sorgen gemacht, ob es sich bei der Farm vielleicht um Abzocker handelt.
Auf dem Campingplatz kommen in der Zwischenzeit immer mehr Leute an. Denn dort sind nicht nur „unsere“ Arbeiter untergebracht, sondern auch welche, die ausschließlich für Turkish Sam arbeiten. So werden die Abende dann auch nicht so schnell langweilig.

Am nächsten Tag sind wir dann wieder auf dem ersten Feld. Man könnte dieses wohl auch als Hauptfeld bezeichnen. Um 12 Uhr heißt es dann jedoch Umzug. Wir hatten eine Art Testpicken auf einem anderen Feld. Der Besitzer wollte wohl gucken, ob es sich für ihn lohnt, teilweise per Hand picken zu lassen. Das Feld war auch wieder richtig schön voll. Aber ein paar Tage später erreicht uns dann die Information, dass wohl alles mit der Maschine gepickt wird. 
Auf dem Campingplatz herrscht weiterhin fröhliches Kommen und Gehen. Unter anderem gehen zwei Schotten schon nach ein paar Tagen wieder. Aber die beiden waren auch für das Geld da. Und nicht für das Visum, für das ich das ganze ja über mich ergehen ließ. Denn es ist so, dass man sich für Farmarbeit und noch ein paar andere exotische Arbeiten, in bestimmten Gebieten Australiens, sein zweites Working Holiday Visa verdienen kann. Dafür muss man das ganze 3 Monate auf einer Farm am Stück durchziehen, oder 88 Tage auf verschiedenen Farmen. Und dann hat man sein zweites Jahr Australien in der Tasche. 
Am Freitag ging es dann am Anfang erst auf das Hauptfeld. Danach komischerweise noch mal auf das Feld wo wir schon das „Testpicken“ hatten. Der Farmer brauchte wohl ganz schnell Tomaten für den Verkauf. Und die Maschine konnte so schnell wohl nicht da sein. Zumal eine Maschine natürlich alle Tomaten pflückt. Wir, als echte Menschen, hingegen versuchen ja nur die besten in die Buckets zu werfen.
Und da das Feld auch schön voll war, konnten wir auch wieder ordentlich Kohle machen. 
Ein paar Tage danach haben wir dann mal Strauchtomaten gepickt. Sprich, Tomaten, die auf Büschen ca. 70 cm in die Höhe wachsen (Bilder folgen im nächsten Post ;)). Das war eigentlich noch schlimmer als die Tomaten, die auf der Erde wachsen. Denn so musste man sich immer so bescheuert runterbücken. Das ging dann noch mehr auf den Rücken.
Irgendwann werden wir auch mal von Turkish Alex (Cousin von Turkish Sam), angesprochen, ob wir nicht für ihn arbeiten wollen. Aber wir lehnen dankend ab, da wir schon viel über Turkish Sam und Alex gehört hatten. Und komischerweise nicht ein Mal etwas positives. 
Nach 7 Tagen Knechten am Stück, nahm ich mir dann meinen ersten Tag frei. Es galt ein paar Lebensmittel zu besorgen. An dem Tag hat es dann auch noch geregnet. Es passte also perfekt. Und so ging ich mit Markus einkaufen, während die anderen im Regen Tomaten pflückten...

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