Mittwoch, 29. Januar 2014

Welcome to Bali


Geschehnisse vom 21.01. - 23.01.2014: 

So liebe Freunde des gepflegten Reiseberichtes. Ich melde mich mal wieder. Ich schreibe euch aus Bali. Ja am Ende ist es dann doch Bali geworden. War ja so halb geplant aber Shenna hatte mir dann erzählt das die Flüge nach Sri Lanka auch nicht so teuer wären. Stellte sich aber als Falsch heraus. Und so bin ich dann am 21.01 nach Bali aufgebrochen...
Früh Morgens ging es raus aus den Federn. Ich verabschiedete mich von Champ, packte noch ein paar Sachen und dann ging es zum Bus. Dieser brachte mich dann in einer guten Stunde zum Terminal 2 vom Changi Airport. Dort angekommen, marschierte ich zum Jetstar Schalter und gab mein Gepäck auf. Dann begab ich mich erst mal auf die Suche nach einem Geldautomaten. Denn: Wer ein Touristenvisa für Indonesien haben will, muss 25 US$ auf den Tisch legen. Ich hatte dann noch knapp zwei Stunden Zeit bevor das Boarding losging. Also kramte ich erst mal all meine Münzen zusammen und holte mir ein backfrisches Croissant. Dann konnte ich mich selbst davon überzeugen, am Welt besten Flughafen zu sein. Das Wifi funktionierte einbandfrei und ich fand eine Liege (!) in einem kleinen angelegten Dschungel (!) vor meinem Gate (!). Besser hätt‘s ja kaum laufen können.
Da lag ich dann so da, bis ich auf den letzten Drücker durch die Sicherheitskontrolle ging. So umgeht man diese ganze unnötige Hektik ;)
Nach kaum mehr als 10 Minuten war dann auch schon Boarding angesagt. Aufgrund meines Platzes (A1), konnte ich ganz entspannt als einer der Ersten ins Flugzeug und es mir auf meinem Sitz mit extra viel Beinfreiheit gemütlich machen. 
Als der Visa - und Zollbogen ausgefüllt waren, genehmigte ich mir ein kleines Schläfchen. Ich wachte auf, als wir uns schon im Landeanflug befanden. Optimales Ausnutzen eines Fluges: Schlafen!
Am Schalter wo man das Visa kaufen musste, stellte sich dann heraus, dass man auch in anderen Währungen bezahlen kann. Aber egal. Meine 25 US$ ließen die Augen des Zollmannes aufblitzen.
Dann kam der langweiligste Teil. In der Zollschlange anstellen. Diese war bestimmt schon um die 100 - 150m lang und wirklich vorwärts ging es auch nicht. Aber alles kein Problem. Ich bin ja im Urlaub und nebenbei funktionierte auch an diesem Flughafen das Wifi.
Ohne Zögern bekam ich mein Indonesisches 30 Tage Visa in den Pass geklebt und machte mich auf, meinen Rucksack zu holen. Der drehte sich auch schon auf dem Gepäckband und war somit auch schnell aufgesetzt. Einmal wurde noch alles durchleuchtet, dann war ich frei. Welcome to Bali!
In der Empfangshalle schlenderte ich als erstes zum Geldautomaten. Der Indische Geldautomat wollte mir dann leider keine Million geben, aber zum Glück gab es noch einen anderen. Dieser Spuckte die Scheine ohne Murren aus. Ach ja. Hier wird man ganz locker mal zum Millionär. Eine Million Rupiah sind so um die 60€.
Dann war ich mental bereit mich in das Chaos zu stürzen. Sobald ich die weiße Linie übertreten hatte ging es los. „Sir, Sir, Taxi, taxi! Where you going? Taxi, taxi.“ - und ich so „No!“. Aber er ließ sich nicht so leicht abschütteln. Der obrige Satz fiel noch um die fünf Mal, bevor ein anderer sein Glück versuchte. „Sir Taxi! Taxi! Cheap!“. Und da war‘s mir schon zu blöd zu antworten. Blick geradeaus, strammer Schritt und dann kapierten sie es. 
Genau genommen ist Singapur ja auch schon Südostasien, aber erst jetzt fühlte ich mich als wäre ich dort. Die Luftfeuchte, die Temperatur, die Gerüche. Und eben jene lieben, aufdringlichen Fahrer.
Am „offiziellen“ Taxistand angekommen fragte ich nach meinem Ziel und dem Preis. Erst später fiel mir dann auf, das man ja hätte handeln können. Och nööö.
Für 80,000 IDR (4€) brachte mich der gute Taxifahrer dann zu meinem Hotel. Die Fahrt war, sagen wir, interessant. Die Gassen waren teilweise nur so breit, dass ein Auto hineinpasste und überall tauchten Mofas auf. Rechts, Links von hinten vorne. Hupen da hupen dort. Möp, möp, möp. Wuschhhhh. Knatter, knatter. 
Sorry, ich versuche nur das geordnete Chaos zu verdeutlichen ;) Insgesamt lernte ich schnell das drei Regeln meist zutrafen:
  1. - Der größere hat immer Recht und damit Vorfahrt. (Anders kann ich mir nicht erklären wie der Fahrer mit 50 Km/h durch die Gassen bretterte)
  2. - Einfach fahren, die anderen Bremsen schon.
  3. - Hupen! Hupen ist gaaanz wichtig! - Egal ob als Hinweis, dass man gleich überholt oder in nicht einsehbaren Kurven, um deutlich zu machen, dass man da gleich lang kommt. (Man fährt hier gerne auch einfach mal in der Mitte der Straße)
Nun gut. Ich kam also heil an meinem Hotel an. Und hatte schon mal ein paar Eindrücke gewinnen können. Unter anderem auch den, dass diese Stadt verdammt touristisch war. Aber ich war schon vorgewarnt worden. 
Im Hotel lud ich nur kurz meine Sachen ab. Dann machte ich mich auf den Weg, die Kamera über der Schulter baumelnd. Ich ging zwei mal rechts und dann war ich auf der, so wie mir vorkam, Hauptstraße. Kleine Läden mit Klimbim auf beiden Seiten. Einer nach dem anderen. Dann mal Ein Restaurant. Eine Bar. Ein Surfshop, ein weiterer und noch einer. Angeblich hat Kuta die höchste Surfshopdichte der ganzen Welt...
Sagenhaft viel billiger als anderswo sind die Sachen aber dennoch nicht. Ist klar, die Hersteller passen die Preise an. Ansonsten wäre es das Shoppingparadies schlecht hin :D
Wir ich so die Straße hinunterging, wurde mir immer deutlicher bewusst, warum Bali auch das Mallorca von Australien genannt wird. Kuta wäre dann das Äquivalent zum Ballermann. Aber wirklich überall Australier.
Irgendwann kam ich an einen Kreisverkehr und drehte um. Insgesamt zückte ich die Kamera ein Mal. Und auch nur um das Elend fest zu halten. Auf dem Weg zurück flogen mir die immer gleichen Sätze entgegen. „Sir, Sir, Taxi! Taxi!“, „Have a look, cheap cheap!“, „Scooter, Scooter, cheap cheap. No? Maybe tomorrow?“ oder mein all time favorite: „hmmm mushroom? Mariuhana? Cocaine?“. Auf meine Nachfrage, ob ich denn auch ein wenig Heroin bekommen könnte, bekam ich nur große Augen als Antwort. 
Auf halben Weg kehrte ich dann in ein ganz gut aussehendes Restaurant ein. Ich bestellte mir ein Cordon Bleu und ein großes Bintang. Bintang ist das lokale Bier. Und wirklich, wirklich ohne zu übertreiben. Jeder zweite auf der Straße läuft hier mit nem‘ Bintang Singlet rum. Eigentlich kann man nur noch drüber lachen. Zumal das Zeug wie Wasser schmeckt. Aber das ist ja das Ding von den Australiern. 
Als kleine Extrawurst gibt es hier in jedem Restaurant Free Wifi. Das freut den Alleinreisenden natürlich besonders, denn so kann er auf sein Smartphone starren, bis das Essen kommt. Oder auch dann noch, wenn es schon da ist. 
Ich muss sagen, ich wusste nicht, dass die Indonesier bekannt für ihre Cordon Bleus sind, aber es hat echt ziemlich gut gescheckt. Nach meiner harten Anreise und den Schocks die ich verarbeiten musste, bestellte ich mir glatt noch die „Mango Madness“. Am Ende meines kleinen Festmahls stand eine Rechnung von 5€. So lässt‘s sich leben.
Dann ging es zurück ins Hotel. Und das war dann mein erster Tag in Bali. Es konnte quasi nur besser werden...



Tag 2:

Gegen 10 Uhr genehmigte ich mir das Frühstück. Man konnte zwischen Amerikanischen, Europäischen und Asiatischen wählen. Ich entschied mich für das Amerikanische. Bacon braucht der Mensch! Danach ging es wieder ins Zimmer, wo ich irgendwie wieder einschlief :D
Zu meinem Entsetzen wachte ich dann erst wieder um kurz nach zwei auf. Naja, war ja anscheinend nötig gewesen. Am Abend zuvor hatte ich das erst nicht funktionierende Wifi noch zum Laufen bekommen. Die Rezeption hatte für diesen Fall schon einen Zettel mit der Überschrift „Fehlerbehebung, eines nicht funktionierenden Wifi‘s“ - wenn das Problem schon bekannt ist, warum zur Hölle löst man es dann nicht mal anders, als dem Gast einen Zettel mit einer statischen IP und und und zu geben? Ohhhne Worte.
Nun gut. Ich guckte mir dann jedenfalls ein paar Restaurants aus, in die ich am Abend einkehren konnte. Zuvor fragte ich aber noch, ob ich vielleicht eine Nacht verlängern könnte, da ich noch nicht wusste wo ich als nächstes hinfahren sollte. Man sagte mir das ich Zimmer wechseln müsste. Außerdem war der Preis auf einmal um einiges teurer. Dann fragte ich nach dem Weg zum Strand. Die nette Dame erklärte mir das ich einfach nur geradeaus gehen musste. Und dann fügte sie noch an: „Und der Strand ist sehr schön!“. So,so na da war ich aber mal gespannt.
Der Weg zum Strand sah in etwa so aus wie der am Vortag die Hauptstraße entlang. Nur das mir dieses mal nur drei Leute Drogen andrehen wollten. 
Und dann war ich am wunderschönen Strand. Jo, wenn man Plastikmüll, Menschenmassen und Strandliegen, sowie Schirme, als schön empfindet, willkommen im Paradies. Für alle anderen würde die Beschreibung: „Absolut hässlich!“ - wohl eher passen. Schon merkwürdig wenn wirklich überall Plastikmüll liegt. An manchen Stellen zu Haufen aufgetürmt. Ich entschied mich dann für den Gehweg an der Straße, parallel zum Strand. War nur unwesentlich glamouröser, aber immer noch besser als dieser Strand. Gott, wie ich Kuta hasse.
Ich ging zur Hauptstraße und bog dann nach einer Weile nach links in eine kleine Gasse. Hier wurde man dann wenigstens nicht mehr so viel belatschert. Das erste Restaurant auf meiner Liste sagte mir dann doch nicht so zu, also ging ich weiter zum nächsten. Immer tiefer in die verschlungenen Gassen hinein. Das nächste Restaurant auf meiner Liste war ein Steakhouse. Das Angebot sagte mir zu und nebenbei war die Kellnerin, die mich begrüßte, auch noch nett. 
Nach einer Gemischten Grillplatte die vorzüglich war, ging ich im Dunklen zurück zum Hotel. Auf dem Weg schnappte ich mir noch einen Drink in einem der kleinen 24 Stunden Läden. Weitere zwei Leute wollten mir die üblichen Drogen anbieten, aber ansonsten kam ich heil im Hotel an. 




Tag 3:

Nach einem weiteren Amerikanischen Frühstück, packte ich meine Sachen und ging zum Hotel nebenan. Dort hatte ich mich am Vorabend noch zu einem deutlich besseren Preis eingebucht. Da Check In Zeit erst 14 Uhr war, gab ich mich mit einem Zimmer mit zwei Einzelbetten zufrieden, die aber für mich zusammengeschoben wurden. Das Hotel gefiel mir deutlich besser als das vorherige. Es gab zwar keine Minibar, aber dafür sag das Zimmer freundlicher aus, es roch gut, war sauber und hatte nicht so viele Macken wie das zuvor. Ach ja, und das Wifi funktionierte von Anfang an ;)
Ich machte mich dann erst mal daran, herauszusuchen, wo ich als nächstes hingurken könnte. Die Wahl fiel auf Ubud. Im Landesinneren, wurde mir dieser Ort von zwei anderen Personen empfohlen. Da dacht ich versuch ich das mal. Hörte sich ganz gut an und sah auch gut aus. Nicht so touristisch und schön Grün. Von Strand hatte ich sowieso erst mal genug...
Meinen restlichen Tag in Kuta verbrachte ich dann hauptsächlich drinnen. Sorry, aber nach draußen zog mich in diesem Loch echt nichts. Nur zum Essen musste ich mich dann mal bewegen. Beim Italiener gab es eine Quattro Fromaggi. Bruschetta als Vorspeise. War beides ganz ok. Ok, die Pizza war wirklich schwer in Ordnung.
Voll bis zum Rand, trat ich den Heimweg an. Der Tägliche Drogen-Leute-Zähler sprach am Ende eine mickrige zwei. Hatte sich wohl rumgesprochen das dieser eine Typ außer Heroin nichts kaufen wollte :D
Und so verbrachte ich die letzten Stunden in Kuta im Zimmer. Immer mit der Aussicht, dass Morgen alles besser werden würde...




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