Freitag, 20. Dezember 2013

Fiji - Der Chaostrip


Geschehnisse vom 5.12 - 7.12.2013:

So kam es, dass ich am nächsten Morgen ziemlich lange schlief. So lange, dass es schon kein Frühstück mehr gab. Aber egal. Gegen drei Uhr waren Phillip, Freddy, ein Engländer der noch in der letzten Nacht angekommen war, und Fabian, ein Schweizer wieder von ihrem Trip nach Nadi zurück. Ich traf sie vor der Tafel für einen Trip auf die nördlichen Inseln Fiji‘s. Am Vortag hatten Phillip und ich schon darüber gesprochen, dass wir das vielleicht machen sollten. Nach nicht mal fünf Minuten vor der Tafel, hatten wir unsere Entscheidung getroffen. Wir wollten nach Taveuni! Fix wurden die ersten drei Übernachtungen gebucht. Man hätte auch ein Paket buchen können, aber wir wollten so Unabhängig wie möglich sein. 
Nach unserer spontanen Buchung für den nächsten Tag kümmerten wir uns dann erst mal um die Sachen, die die drei in Nadi erworben hatten. Etliche Papayas, Bananen, Mangos und Ananas breiteten sich auf dem Tisch vor uns aus. Jeder Bissen war ein neue Höhepunkt des Fruchtgeschmacks. Ich kann euch sagen, diese ganzen Flugzeugfrüchte sind nichts gegen die Frischen hier vom Markt. Aber wäre wohl auch schade, wenn man es nicht schmecken würde. Interessant war auch der Preis dieser Fruchtorgie. Knappe Vier Euro hat der Spaß gekostet. Angesichts der Masse und Qualität ein Witz.
In der Zeit in der ich auf die drei Spezis wartete, hatte ich ein bisschen mit einem Chilenen gequatscht, der mit auch erzählt hatte, dass es in der Nähe des Hostels einen Supermarkt gäbe. Da unser Trip am nächsten Tag starten würde, brauchten wir noch ein paar Sachen. So machten wir uns auf. Nach 15 Minuten Fußmarsch war immer noch kein Supermarkt zu sehen. Da kam ein klappriges Taxi vorbei, mit dem wir dann zu dem ca. 3 Km entfernten Supermark fuhren.
Mit Süßigkeiten, Wasser und Bier beladen, stiegen wir in ein noch klappriges Taxi und fuhren zurück. Freddy und ich gingen noch Geld holen, dann ging es kurz ins Zimmer. Fabian und Phillip hatten dann Bock auf eine Massage, verschwanden für jeweils ne halbe Stunde und dann wollten wir was Essen. Dummerweise war unser Hostel das Essen ausgegangen. Aber da es noch einige andere in der Straße gab, gingen wir ins Smugglers Cove. Im wohl neusten und besten Hostel in Nadi sind die Preise schon etwas höher, aber der Burger war auch ziemlich gut. 
„Sugar“ ein Mädchen was in unserem Hostel arbeitete, schlug dann vor in einen Club zu gehen. Fabian und Phillip konnten nicht so recht wieder stehen, Freddy und ich brauchten aber einfach noch mehr Schlaf. Am Ende quatschte ich mit dem Chilenen und einem Franzosen noch ziemlich lange, womit ich dann zur gleichen Zeit ins Bett ging, wie die beiden Partymacher. Anscheinend hatten Freddy und ich aber nicht viel verpasst :D

Fiji - Chaostrip - 6.12 - 7.12

Nach einem etwas lächerlichen Frühstücks Morgens, sollte es los gehen. Unser Minivan nach Suva (Hauptstadt von Fiji und ca. 3 Stunden entfernt), stand schon bereit als wir fertig waren. Es dauerte dann aber noch eine Weile bis wir los kamen. Alles passiert in Fijitime. Sprich, alles dauert, oder kann sehr lange dauern. Das sollten wir auch noch sehr deutlich in den nächsten Tagen zu spüren bekommen...
Nach einer 3 1/2 Stündigen Fahrt in dem Minivan, der nebenbei komplett überladen war und dessen Reifen absolut Null Profil aufwiesen, waren wir in Suva. Wir verfrachteten unser Gepäck auf die Fähre, die nebenbei sehr altersschwach aussah und dann ging es noch kurz in die Stadt. Dort aßen wir mit unserem Guide Luke was im Foodcourt einer Mall und kauften noch ein bisschen was ein. Danach wurden wir wegen Zeitdrucks in Taxis gesteckt und zum Hafen gefahren. 
Schnell wurde ein Ticket gekauft und dann ging es auf das Schiff. Wir machten uns im „Kinosaal“ der Fähre breit. Dann ging es an die Frische Luft. Dort brutzelten wir in der Sonne, warteten und warteten. Der geplante Abfahrtstermin kam, aber es passierte nichts. Nach drei weiteren Stunden bewegten wir uns dann 50 Meter hinaus ins Hafenbecken, und blieben wieder stehen. Ich ging dann runter ins Schiff, also weiß ich nicht wann genau es weiter ging, aber vermutlich dauerte es eine ganze Weile. 
Ich versuchte erst im Sitzt zu schlafen, entschied dann aber, dass der Boden deutlich angenehmer war. Und so viel ich in einen sehr unruhigen „Schlaf“ zwischen den Sitzen und Phillips Füßen im Gesicht :D
„Jonas, Jonas? Are you comin? We going to the beach.“, Freddy‘s Worte wehten in Fetzen zu mir und ich brauchte erst mal eine Weile bis ich realisierte was er von mir wollte. Hä? Strand? Was war denn nun los? Wir hatten zwar einen Zwischenstopp auf unserer Reise aber eigentlich in einem Hafen. Und eigentlich auch nicht so lange, dass man das Schiff hätte verlassen können. Doch halb schlaftrunken ließ ich mich dazu hinreißen, mal einen Blick nach draußen zu riskieren. 
Auf das was dann kam, war ich nicht vorbereitet. Irgendwo im Nirgendwo hatten wir an einer einsamen Insel angelegt. Vor uns erhob sich ein Berg, über und über mit Bäumen und Palmen bewachsen. Nach links und rechts führte eine Schotterpiste. Doch das wirklich, wirklich sagenhafte war das Wasser. Azurblau rauschte es sanft auf den weißen Strand. Nach einigen Metern wechselte es den Blauton und dann wieder etwas weiter draußen. Australiens Strände sind schön? Ja schon, aber im Vergleich zu dem, sanft formuliert, einige Ligen tiefer angesiedelt. 
Die Augen zusammenkneifend liefen wir zum Strand wo schon ein paar unserer Truppe waren. Mit einem beherzten Sprung umfing mich das „kühle“ Nass. Wir verbrachten unsere Zeit mit ein paar Spielchen. Zwei andere Engländer hatten außerdem Schnorchelzeug dabei. Nach einer guten Stunde im Wasser machten wir uns dann auf, ein wenig die Insel zu erkunden. Bald stoppten wir und Luke erklomm eine Palme. Nachdem für jeden eine Kokosnuss da war, machten wir uns daran, diese zu öffnen. Keine leichte Angelegenheit, aber mit der richtigen Technik kein Problem. Nachdem eine weitere Stunde ins Land gezogen war, gingen wir zurück in Richtung Fähre. An „unserem“ Strand sprangen wir noch einmal ins Wasser, dann dröhnte irgendwann das Horn der Fähre. Es war Zeit aufzubrechen. 
Zuvor hatte Phillip noch mit einem Typen aus einem 4WD gesprochen, der vorbeigefahren war. Es stellte sich heraus, dass der Fahrer Deutscher war, der seit 20 Jahren auf der Insel lebte :D
Nach weiteren 30 Minuten legte die Fähre dann ab. Langsam setzte sie ihren Weg zur nächsten Insel fort. Nach ein bisschen rumfragen, erfuhren wir, dass wir auf der Insel angelegt hatten, da das Schiff Probleme mit dem Anker hatte. Ein Techniker wurde auf die Insel eingeflogen und hatte das Problem in der Zwischenzeit dann behoben. - Uns störte es nicht. Wir hatten unseren kleinen kostenlosen Trauminselstopp sehr genossen. 
Mit dem nahenden Sonnenuntergang und läppischen sechs Stunden Verspätung legten wir dann auf der zweit größten Insel Fiji‘s an.
Wir gingen von Bord, guckten uns das kleine Städtchen an, stockten noch mal unsere Vorräte auf und schlenderten dann langsam zurück. Da hörten wir wieder das Horn der Fähre. Und noch mal, und noch mal, und noch mal. Luke meinte dann, dass wir uns vielleicht doch beeilen sollten. Normalerweise würde die Fähre nur ein mal Hupen. 
So sprintete der weiße Tourihaufen auf die Fähre zu. Im ersten Deck angekommen wurden wir schon grinsend und mit den Worten „Wir haben euch rennen sehen“ empfangen.
Danach dauerte es dann wieder erst mal so 20 Minuten bis die Fähre schließlich ablegte...
Wir positionierten uns ganz vorne auf dem Schiff, damit wir den Sonnenuntergang sehen konnten, in den wir hineinfuhren. Leider wurde dieser aber zum größten Teil von den Wolken verdeckt. Da wir die massive Verspätung in Kauf nehmen mussten, bekamen wir ein kostenloses Abendessen. Davor hatten wir schon ein Mittagessen bekommen. War nicht der Burner, aber immer noch besser als nichts. 
Den Rest der Fahrt verbrachten wir draußen. Auf dem Außendeck wurde eine massive Kavaparty gefeiert, aber nach der vorangegangenen Nacht war mir gar nicht danach zu mute. 
Gegen 24 Uhr und einem gut 45 Minütigen Anlegemanöver, konnten wir endlich den festen Boden Taveuni‘s betreten. 30 Stunden hatte die Fahrt gedauert. Sieben oder acht mehr als geplant. - Fijitime ;)
Der Pier war links und rechts voll mit Autos, deren Scheinwerfer die Kulisse beleuchteten. Überall huschten Leute umher. Unser Fahrer nahm uns in Empfang. Dann wurden die Rucksäcke und zwei Leute auf einen 4WD geladen, der Rest stieg in einen Minivan. 
Mit einem Affenzahn preschten wir die dunkle Straße entlang. Zahlreiche Schlaglöcher schüttelten uns durch. Doch am Ende kamen wir alle lebend im Hostel an. Wr hatten keine Ahnung, wo wir hinkommen würden. Wir hatten das ganze einfach gebucht, ohne Informationen über die Unterkunft zu haben. Die spontanen Aktionen sind ja meist die besten ;)
Wobei das nicht ganz stimmt. Der Franzose am letzten Abend in Nadi hatte mir erzählt, dass es schon ganz schön sei, es aber keinen Strom geben würde. Bzw. das Abends Strom mit einem Generator erzeugt wird. 
Es war also in einer gewissen Weise schon spannend. Auf einer langen Terrasse stand eine lange Tafel, an der wir erst einmal Platz nahmen. Der Tisch war komplett eingedeckt. Es sah so aus, als ob wir etwas zu Essen bekommen würden! Und so war es auch. Keiner von uns konnte das was wir aßen identifizieren, aber es war gut. Nach dem Essen wurden wir dann in unsere Zimmer geführt. Oder sollte ich besser Häuser sagen? Vermutlich ist das der bessere Ausdruck.
Das Licht der Lampe aus Muscheln und das der Kerze, reflektierten sich im polierten Mahagoniboden und erzeugten eine warme Stimmung im Haus. Im einen Teil des Hauses stand ein massives Himmelbett und ein Einzelbett. Die waren beide schon belegt. Im anderen Teil standen drei Stockbetten. Im Teil mit den Stockbetten führte eine Tür zum Bad. Im Bad wiederum führte eine weitere Tür raus, zur Dusche und einem Whirlpool. Der war allerdings nicht gefüllt. 

Bevor ich ins Bett ging, genehmigte ich mir noch eine Dusche unterm Sternenhimmel. Wo war ich hier nur gelandet?!





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