Donnerstag, 26. Dezember 2013

Fiji - Das weiße Haus, eine Zeitmaschine und ein trauriger Moment


Geschehnisse vom 8.12.2013 - 10.12.2013:

Wie zu erwarten, konnten wir ziemlich gut schlafen. Auch ohne Kava und Klimaanlage. Der Fähre sei dank. Knapp schafften wir es dann noch zum Frühstück.
Das war, im Gegensatz zu dem im Bamboo Hostel in Nadi, ziemlich gut. Es gab Früchte, Pancakes und Weet Bix (sehr bekannt in Australien. Quasi gepresste Flocken). 
Für den Tag standen die „Waterslides“ auf dem Programm. Dabei sollte es sich um eine natürliche Wasserrutsche handeln. Start sollte eigentlich nach dem Frühstück sein, aber wie das mit der Fijitime so ist, wurde es fast Mittag. Es Regnete leicht, als der Minibus und der 4WD, in dem ich mit Freddy und Fabian saß, sich in Bewegung setzten. 
Wir bogen aus der Ausfahrt nach links, Richtung Stadt, ab. Nach gut 30 Minuten passierten wir diese und fuhren noch ein Stückchen weiter, um schließlich auf eine wirklich abenteuerliche Piste zu gelangen. Diese war dann nur noch mit dem 4WD zu befahren. Auf dem Weg hatten wir den Minibus allerdings sowieso schon abgehängt, womit wir die ersten waren, die bei einem kleinen weißen Haus ankamen. Unsere Zwischenstation. Das Haus überblickte das komplette Tal. Auch wenn der Blick durch zahlreiche Wolken verdeckt war, konnte man schon erahnen, wie das ganze bei Sonnenschein aussehen würde. Sagenhaft. 
Eigentlich sollte der 4WD dann die anderen Stück für Stück abholen. Da nach 20 Minuten aber noch nichts von den anderen zu sehen war, machten wir uns auf den Weg zu den Waterslides. Nach zehn Minuten durch den Busch und über grüne Wiesen, standen wir am Flussbett. Danach wurde dieser dann noch überquert und da sahen wir schon die anderen. Sie waren schon fröhlich am Rutschen. 
Nicht ganz so wagemutig wie die einheimischen Kids (sie „rutschten“ im stehen“) schissen wir uns in die Fluten. Hat schon ordentlich Spaß gemacht :)
Am Ende der Rutsche war ein etwas tieferes Becken, in das man dann auch von gut drei Metern noch reinspringen konnte. 
Dann war der Spaß zu Ende und es ging zurück ins Weiße Haus. Obama wartete schon und nahm uns dann zum Lunch in Empfang. Serviert wurden Penne mit einer feinen Tomaten - Karotten - Hühnchen - Sauce. 
Da es in der Zwischenzeit etwas aufgeklart war, konnten wir zu diesem vorzüglichen Mahl auch noch den genialen Blick auf den Ozean genießen. - Toller Ort dieses Weiße Haus. Kann ich nur empfehlen ;)
Als alle fertig waren und sich satt gesehen hatten, hüpften wir alle wieder in die Autos. Nächster Punkt war der 180. Meridian. Oder anderes gesagt die Datumsgrenze von Heute - und Gestern. 
Wir machten das typische Foto mit je einem Bein auf einer Seite der Linie, die den Verlauf des Meridians kennzeichnete und dann ging es auch schon wieder zurück. 
Wir hielten noch beim Shop, kauften Oreos, Wasser und natürlich Bier, dann waren wir wieder zurück in unserem fünf Sterne Hostel. 
Der Rest des Tages wurde mit Relaxen, ein bisschen Wifi nutzten, Essen und Kava trinken herumgebracht. 



Der 9.12.:

Mit dem gleichen reichhaltigen Frühstück, wie schon am Vortag, starteten wir in den Tag. Das Programmheft sagte für diesen Tag die Wasserfälle voraus. Wie immer geschah alles in Fijitime. Wir hatten ja Zeit. Die Fahrt dauerte bestimmt so 45 Minuten. Vor allem weil der meiste Teil der Strecke nicht asphaltiert war und der Fahrer so permanent den Schlaglöchern ausweichen musste. Diese befanden sich wie in einem Schweizer Käse, in allen möglichen Größen und Tiefen, überall. 
Am Ende mussten wir noch einen kleinen Teil der Strecke zu Fuß zurücklegen, da eine Brücke mit Meerwasser überflutet war. Und das ist ja bekanntlich nicht gerade so gut für Autos. 
Dann waren wir am Visitor Center (ja es gibt da wirklich eins), von dem aus man den Walk zu den Wasserfällen beginnt. Luke und Bale, unsere Guides, voran, ging der Marsch los. Immer mal erklärten sie uns den Nutzten einer Pflanze und reichten uns Sachen zum Essen oder riechen. Eine Fijibirne hier eine Wurzel gegen dies und das da. Die zwei hatten echt Ahnung. Zum ersten Wasserfall war es nicht weit. Nur kurz hielten wir uns dort auf, da wir wieder zurückkommen würden. Der Marsch führte uns einen Berg hoch und dann durch sehr unebenes Gelände. Es war schlammig und glitschig. Unterwegs gaben meine Flip Flops den Geist auf, womit ich den restlichen Weg barfuß zurücklegte. Das war sogar besser, da man so deutlich mehr mehr Grip hatte. 
Am letzten Wasserfall angekommen, sprangen wir alle in das kühle Nass. Oder vom Wasserfall in die Tiefe. Das Wasser war überraschend kalt, aber es kam ja auch aus einer Quelle. 
Nach einer guten Stunde starteten wir den Rückweg. Wir passierten einen weiteren Wasserfall, an dem wir auch den Fluss überquerten. Zu allem Überfluss fing es dann natürlich noch an zu schütten. Ich wickelte meine Kamera in das Handtuch ein und Schirmte sie so gut es ging ab. Nach einer weiteren Flussüberquerung und etlichen Metern, waren wir zurück an einem unterstand. Zu meiner Überraschung war die Kamera noch komplett trocken.
Wir warteten bis es aufgehört hatte zu regnen, dann setzten wir unseren Rückweg fort. Am ersten Wasserfall machten wir dann noch mal für eine Weile halt. Dann gab es Mittag auf der Flussterrasse der Touristen Information. Nach weiteren 45 Minuten Holperstraße und 15 Minuten Shopping waren wir dann wieder im Hostel.
Ich nahm sie ganz normal in die Hand, schaltete sie an, guckte kurz auf das Display, doch was war das? - Kurz leuchtete es auf, doch dann ging es aus. Hm, ein Blick durch den Sucher bestätigte mir, dass sie noch an war. Ich fokussierte, drückte ab. Wollte das Bild auf dem Display angucken. Doch nichts. Ich versuchte es noch mal. Dieses mal Leuchte im Sucher die Meldung „Err“ auf. Ja suuuuper. Also erst mal die Kamera ausgemacht, den Akku und die Speicherkarte raus. Auf dem Computer geguckt ob noch alle Bilder da waren. - Das waren sie zum Glück. 
Und so ging es für die gute 500D dann erst mal auf Tauchstation in den Reiseimer. Hoffentlich konnte ich sie noch retten...






Der 10.12.:

In den Tagen zuvor waren schon immer mal die Worte „Nanuku Island“ und „Traumhaft“ gefallen. Meist in direktem Zusammenhang. Wir waren also heiß dort auch hin zu fahren. Der Trip würde 180 FJD kosten und zwei Tage + eine Nacht, auf der Insel, lang sein. Dort gab es außer einer kleinen Barracke nur Palmen und ganz ganz blaues Wasser.
Dummerweise regnete es Morgens. Der Captain war aber der festen Überzeugung, dass wir den Weg wagen konnten. Nun war die Aussicht, über eine Stunde lang auf dem offenen Ozean in einer kleinen Nussschale nass zu regnen, nicht ganz so schön. Als es ein bisschen aufklarte und aufhörte zu regnen, machte der Captain Druck. Wenn nicht jetzt, dann nie. Nach einer langen Diskussion rangen sich Phillip, Fabian und ich dazu durch, mit zu fahren. Die Chancen standen recht schlecht, dass wir diese Möglichkeit noch mal haben würden, da man mindestens fünf Leute brauchte um den Trip zu starten. Freddy konnten wir leider nicht überzeugen mit zu kommen, aber irgendwo konnte man es auch verstehen. Es war riskant. 
Mit dem Minibus ging es auf die andere Seite der Insel, wo für uns ein Boot bereit stand. Wir luden alles ein, dann heulte der Außenborder auf und es ging los. Mit Vollgas ging es in Richtung des Dorfes vom Captain, da wir dort noch Angeln und eine Speargun holen wollten. Nach 30 Minuten waren wir dort und fuhren dann schnell weiter als alles weitere eingeladen war. Zwischen zwei Inseln im ruhigen Wasser bereitete uns der Captain auf das vor, was nun folgen würde. Langsam fuhren wir gen offenem Ozean. Doch dort angekommen, schaltete der Captain auf Leerlauf und unterhielt sich mit seinem Kumpel. Die Wellen waren hart und trafen uns schon so ziemlich heftig. Fabian äußerte zudem Bedenken bezüglich unserer Sicherheit :D
Und nachdem der Captain fertig diskutiert hatte, verkündete er, dass wir umkehren würden. Bzw. er fragte uns ob das in Ordnung wäre. Angesichts der Wellen und den Bedenken des Captain‘s, hatten wir damit überhaupt kein Problem. 
Da wir für den Tag noch Mittag dabei hatten, fuhren wir zurück zwischen die beiden Inseln, steuerten einen verlassenen Traumstrand an und legten dort an. 
Das Boot dümpelte im seichten Wasser, während wir das Essen auspackten. Eigentlich war der Plan ja gewesen, auf Nanuku zu Essen, so kam es, dass wir keinerlei Teller oder Besteck mit hatten. Aber in guter Cast Away Manier wurden Bananenblätter zu Tellern und unsere Hände zu Besteck.
Nach dem Essen ging es dann noch schnorcheln. Die Sichtweite betrug gut 20 Meter, leider waren die Korallen aber nicht ganz so farbenfroh. Das Highlight war ein Hai, der unter mir hinweg glitt, sich aber sonst eher nicht für mich interessierte.
Danach brachen wir dann langsam auf. Der Captain war nicht so glücklich, dass wir umkehren mussten und erzählte uns die ganze Zeit, dass das erst das zweite mal war, dass er umkehren musste (wer schafft es mehr „das“ in einem Satz unter zu bringen? :D)
Jedenfalls schlug er uns stattdessen vor, uns sein Dorf zu zeigen, in dem wir schon vorher die Angelsachen geholt hatten. 
So kamen wir also noch zu einem kleinen kostenlosen Dorfbesuch. Mit strahlenden Gesichtern empfingen uns die Kinder im Dorf. Jeder schien so glücklich zu sein. Am Elternhaus vom Captain angekommen, zeigte er uns die Spezialität des Dorfes. Landkrabben. Diese waren ziemlich groß und sollten auch ziemlich gut schmecken. Der Vater vom Captain, der eigentlich Melli hieß, lud uns dann noch in sein Haus ein. Zusammen saßen wir alle im Kreis und aßen frische Bananen von der Farm nahe des Dorfes. Und hier ist es wie mit der Mango in Nadi. So ein organisch angebautes Produkt, gereift unter der Sonne von Fiji schmeckt tausend mal besser als jede Flugzeugbanane die ich je essen werde. 
Nach dem Besuch ging es zurück zum Boot und langsam zurück auf den Ozean. Kurz vorm Maquai Beach Resort luden wir Hiro, einen quirligen Japaner der sehr stark an Chow von Hangover erinnerte, auf einer Korallenbank aus. Es war Ebbe und so musste er den restlichen Weg zum Land durchs Wasser waten. Unser lachen hörte er bestimmt noch als wir schon außer Sichtweite waren :D
Es kamen noch ein paar größere Wellen, über die wir mit viel Spaß rübersprangen, dann waren wir wieder in Taveuni, Fiji‘s dritt größter Insel. Das Wort groß täuscht hier vielleicht etwas, da es auf der Insel bestimmt nur so fünf Dörfer und eine „Stadt“ gibt. 
Unser Minivan kam genau dann an, als wir anlegten, womit wir gleich durchstarten konnten. 
Als wir die lange Hostelterrasse entlang schritten, guckte Freddy erst mal nichts schlecht :D

Das hatte er wohl eher nicht erwartet gehabt. In der Zwischenzeit waren auch ein paar neue Leute angekommen, mit denen wir dann Abends noch ein bisschen Kava tranken, bevor es ins Bett ging. 




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