Samstag, 23. November 2013

Cape York - Tag 5


Geschehnisse vom 19.10.2013:


Am Morgen fing es ein wenig an zu nieseln. Lars und ich also schnell raus und den Regenschutz über‘s Zelt geworfen. Normalerweise schliefen nur mit dem Mückenschutz. So konnte man Nachts die Sterne besser sehen, und es war schön luftig. Als der Regenschutz dann drauf war, konnten wir noch ein bisschen weiter dösen. Nach dem Frühstück kamen noch ein paar Delphine direkt an den Strand und spielten mit einander. 
Auf unserem Rückweg vom „Tip“ kamen wir wieder am Croc Tent vorbei. Dann waren wir irgendwann in einem kleinen Ort dessen Namen ich schon wieder vergessen habe und der eigentlich auch nichts zur Sache tut. Dort sind wir jedenfalls an einen ziemlich versteckten Strand gefahren. Dieser war ziemlich zugemüllt. Überall waren Überreste von Holzhütten zu sehen. Dazu Flaschen und anderer Müll. Außerdem zahlreiche Aluminiumboote. Zum Teil halb eingegraben. (Wer in Australien mal so ein Aluboot bracht, schreibt mich an ich sage euch wo das war ;))
Wir gingen eine Weile den Strand entlang, das Bild besserte sich allerdings nicht. Wir sahen noch ein paar wilde, ziemlich krank aussehende, Pferde und einen anscheinend noch bewohnte Barracke. 
Wir gehen davon aus, dass die lieben Aborigines für dieses Chaos verantwortlich waren. Zum einen weil da oben viele von ihnen leben und zum andern, da wir welche in einiger Entfernung gesehen hatten. Sie respektieren ihr Land also anscheinend nicht so wie sie es immer behaupten...
Zurück in Bamaga, ging es noch mal in den Supermarkt. Die Preise haben uns logischerweise umgehauen. Aber es ist ja auch ein Remote Place. Abseits jeglicher wirklicher Zivilisation. 
Wir ergatterten ein reduziertes Toast für 3$ und zogen wieder von dannen. Es sollte zurück Richtung Fähre gehen. Mit Leight‘s Orientierungssinn schien es nicht so weit her zu sein, deshalb gab er die Stecke ins Navi ein. Das führte uns dann über eine Dirt Road in eine Sackgasse. Danach fanden wir dann allerdings den richtigen Weg. 
Wie mir der Paramedic schon damals erzählt hatte, kam der Fährmann wie er wollte. Und anscheinend hatten wir solch einen Tag erwischt. Es war weit abseits seiner Mittagspause, aber er war nicht da. Nach 20 Minuten Warten, kam er dann endlich mal. Die Schlange auf  beiden Seiten war schon ziemlich lang. Auch wenn man das an diesem Ort vielleicht nicht glauben mag. Verkehr ist irgendwie schon ein bisschen. 
Lars war in diesen 20 Minuten mal aus dem Auto ausgestiegen und hatte mit den Leuten im Auto vor uns gesprochen. Das waren die Leute, die auch die Nacht zuvor neben uns auf dem Campingplatz waren. Was jedoch viel interessanter war, war das was sie Lars erzählten. Nämlich, dass der südliche Old Telegraph Track befahrbar sei. 
Vor der Abbiegung zum OTT (Old Telegraph Track) kamen allerdings noch die Fruit Bat Falls und die Twin Falls. Diese wollten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen.
Wir wollten mit den Twin Falls anfangen, sahen uns nach kurzer Zeit jedoch einem ca. 30 Meter langen und unbekannt tiefen Wasserloch gegenüber stehen. Normalerweise läuft bei diesen Löchern dann immer einer rein und guckt wie der Boden und die Tiefe aussehen. Doch wie schon mehr Mals erwähnt, befanden wir uns noch in Krokogebiet. Wir versuchten die Tiefe und Beschaffenheit des Grundes mit Stöcken zu ermitteln, aber das war etwas suboptimal. 
Der Landcruiser hatte zwar einen Schnorchel, war jedoch ein Benziner und hatte leider auch keine Winde. Es war ein ewig langes hin und her Überlege. Am Ende entschieden wir uns dann zu erst zu den Fruit Bat Falls zu fahren. 
Dort konnte man sogar schwimmen. Und es war mal wieder ein herrlicher Platz. Man konnte sich den müden Nacken vom Wasser massieren lassen, dahintreiben, oder durch das klare Wasser tauchen. Lars war etwas übermütig und verlor noch seine Sonnenbrille unter einem der Wasserfälle. Aber dank der Klarheit war das Wiederfinden kein Problem. 
Leider kam kein anderes Auto, das man zu dem Wasserloch befragen hätte können und so wurde entschieden, dass wir es lieber nicht riskierten. 
Die Abzweigung zum OTT kam und Leight bog ab. Allerdings wüteten unmittelbar neben des Tracks Buschbrände. Aber je weiter wir fuhren, desto weniger wurden sie. Der Track war gut, fast besser als die Gravel Road. So kamen wir flott voran. 
Dann kam irgendwann ein Fluss. Und das ältere Ehepaar, mit dem Lars schon gesprochen hatte, war auch da. Wir kamen ins Plaudern und es stellte sich heraus, dass die Frau eiskalt in das 30 Meter Wasserloch gelaufen war. Das Wasser war wohl so Hüfthoch und der Untergrund fest. Es wäre also easy machbar gewesen. Aber man kann nicht alles haben. Und sie hatten einen Diesel, der Wasser ja noch mal ein bisschen besser abkann als ein Benziner. Von unsrem Spot hatten wir eine super Sicht auf den Fluss, den wir am nächsten Tag überqueren würden. Das Licht spielte mit den farbigen Blättern an den Bäumen und es war einfach mal wieder ein perfekter Spot. 
Der Campingplatz (free) war top ausgestattet. Klo, unterstand, Feuerstelle. Alles da. Wir kochten Würstchen mit Kartoffeln und saßen dann noch am Lagerfeuer.

Gegen zwei Uhr Nachts mussten Lars und ich dann wieder raus unser Regending über das Zelt machen. Denn es hatte wieder angefangen. Und dieses mal war es nicht nur ein bisschen Nieselregen...

Was mir gerade noch eingefallen ist:
Am ersten Tag wo ich noch Empfang hatte, hatte mir Isabel geschrieben, dass sie bei der Polizei war, um wegen ihres Führerscheins nachzufragen (Ihr erinnert euch sicherlich noch an die zwei netten Hinterland Polizisten, die nichts zu tun hatten ;)).

Jedenfalls sagte man ihr dort, dass nichts eingetragen sei, und sie ganz normal in Queensland fahren konnte. Wir hatten uns ja schon fast gedacht, dass uns die beiden Onkels damals nur ein bisschen Angst einjagen wollten...





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